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Vorwahl in South Carolina:Trump gewinnt - Haley kämpft weiter
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Ex-US-Präsident Donald Trump gewinnt auch die Vorwahl der Republikaner in South Carolina - und schlägt damit Nikki Haley erneut. Sie kündigte aber an, weiterzumachen.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Bundesstaat South Carolina gewonnen. Trumps Konkurrentin Nikki Haley - einst Gouverneurin des konservativen Bundesstaats im Südosten der USA - fuhr wie erwartet eine Niederlage ein.
Nikki Haley kämpft weiter
Sie bekräftigte aber, nicht aus dem Rennen aussteigen zu wollen. "Ich habe diese Woche gesagt, dass ich weiter kandidieren werde, egal, was in South Carolina passiert."
Trump und Haley lieferten sich in South Carolina erneut ein Duell um die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentenwahl am 5. November. Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt.
Trump führt in Umfragen deutlich vor Haley
Haley, die als politisch moderater und rhetorisch deutlich gemäßigter gilt als Trump, hatte in South Carolina auf einen Heimvorteil gehofft. Die 52-Jährige ist hier geboren und war von 2011 bis 2017 die erste Frau im Gouverneursamt des Bundesstaats. Die Vorwahl in South Carolina war die erste Abstimmung in einem Südstaat der USA.
Trump hatte in South Carolina bereits in Umfragen knapp 30 Prozentpunkte vor Haley gelegen. In landesweiten Umfragen führt er mit noch deutlicherem Vorsprung.
Der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen Haley werden kaum noch Chancen eingeräumt, sich am Ende gegen Trump durchzusetzen. Dennoch hat sie sich bislang nicht geschlagen geben wollen. Die bisherigen Vorwahlen in den Bundesstaaten Iowa, New Hampshire und Nevada gewann Trump ebenfalls.
Der Präsidentschaftsanwärter Donald Trump hat seinen Sieg bei der Vorwahl der Republikaner in South Carolina vor allem einer Bevölkerungsgruppe zu verdanken: Weißen ohne Hochschulabschluss. Etwa zwei Drittel seiner Unterstützer gehörten dieser Kernwählerschaft an, wie eine Analyse der Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Erhebungen des Umfrageformats AP VoteCast unter mehr als 2400 Teilnehmern der republikanischen Vorwahl in dem Bundesstaat ergab.
In konservativen Kreisen ist der 77-Jährige demnach kaum schlagbar. Etwa 60 Prozent der Wähler in South Carolina bezeichneten sich als Anhänger der «Make America Great Again»-Bewegung. Der Zuspruch zu diesem politischen Ansatz hatte Trump schon 2016 ins Weiße Haus gebracht. Die Anhänger der Republikaner in South Carolina stimmen in ihren Ansichten zu aktuellen Themen weitgehend mit Trump überein: Viele sind gegen eine weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland. Mit überwältigender Mehrheit betrachten sie Einwanderer als eine Gefahr für die USA. Und sie wähnen hinter Trumps zahlreichen Strafverfahren politische Motive seiner Gegner.
In konservativen Kreisen ist der 77-Jährige demnach kaum schlagbar. Etwa 60 Prozent der Wähler in South Carolina bezeichneten sich als Anhänger der «Make America Great Again»-Bewegung. Der Zuspruch zu diesem politischen Ansatz hatte Trump schon 2016 ins Weiße Haus gebracht. Die Anhänger der Republikaner in South Carolina stimmen in ihren Ansichten zu aktuellen Themen weitgehend mit Trump überein: Viele sind gegen eine weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland. Mit überwältigender Mehrheit betrachten sie Einwanderer als eine Gefahr für die USA. Und sie wähnen hinter Trumps zahlreichen Strafverfahren politische Motive seiner Gegner.
Es ist allerdings fraglich, ob Trumps Zuspruch von der republikanischen Basis ausreichen wird, um bei der Wahl im November gegen Biden zu bestehen. Bei Hochschulabsolventen etwa schnitt Trump in South Carolina relativ schlecht ab. Da der Anteil der Menschen mit Hochschulabschluss an der US-Gesamtbevölkerung wächst, kann sich Trump nicht auf die Kernwähler alleine verlassen. Schon im November 2020 machten sie nur 37 Prozent der Wählerschaft aus. Die anderen 63 Prozent bezeichneten sich als gemäßigt oder liberal. (AP)
Alle Augen auf Super Tuesday gerichtet
Nun liegt ein besonderes Augenmerk auf dem 5. März, dem sogenannten Super Tuesday. An diesem Tag finden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner statt.
Trumps Sieg in Haleys Heimat untermauert einmal mehr den Rückhalt des Republikaners bei der Parteibasis. Trotz seiner juristischen Probleme hat er bei seinen Anhängern nicht an Beliebtheit eingebüßt. Es laufen vier strafrechtliche Verfahren gegen ihn, unter anderem wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, die er gegen den Demokraten Joe Biden verlor.
Neuauflage Trump gegen Biden?
Der Sieg in South Carolina macht eine Kandidatur Trumps für die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November wahrscheinlicher. Stand jetzt deutet alles auf ein erneutes Duell zwischen ihm und dem amtierenden Präsidenten Biden hin.
Donald Trump gewinnt Republikaner-Vorwahl in South Carolina
Quelle: epa
Bei den parteiinternen Vorwahlen sind je nach Partei und Bundesstaat unterschiedlich viele Delegiertenstimmen zu vergeben. Wie die Vorwahlen abgehalten werden, unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Demokraten und Republikaner folgen dabei einem jeweils eigenen System.
Quelle: dpa
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