Buch: Trump sprach nach seiner Amtszeit mehrfach mit Putin

    US-Journalist Bob Woodward :Buch enthüllt Trumps Kontakte zu Putin

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    Donald Trump hatte offenbar auch nach seiner Zeit als Präsident häufiger Kontakt mit Wladimir Putin. Unter anderem schickte er ihm trotz Knappheit in den USA Corona-Tests.

    Russland schickt Corona-Hilfe in die USA. Archivbild
    Hatten in den letzten Jahren immer wieder Kontakt: Donald Trump und Wladimir Putin.
    Quelle: Susan Walsh/AP/dpa

    Neue Erkenntnisse des US-Journalisten Bob Woodward über die Kontakte von Donald Trump nach Moskau: Als US-Präsident schickte der Republikaner trotz der Knappheit im eigenen Land heimlich Corona-Tests an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
    Seit seinem Ausscheiden aus dem Amt hat er zudem mit dem Kreml-Chef mehrere Gespräche geführt - dies geht aus dem neuen Buch "War" (Krieg) Woodwards hervor, aus dem die "Washington Post" am Dienstag Auszüge veröffentlichte.

    Persönlicher Kontakt zu Putin

    Trump unterhält demnach weiterhin persönliche Kontakte zu Putin, ungeachtet des seit zweieinhalb Jahren andauernden Krieges in der Ukraine und trotz seiner Kandidatur für die Präsidentschaftswahl am 5. November. Als die Corona-Pandemie 2020 wütete, habe Trump eine Ladung Corona-Tests an den russischen Präsidenten geschickt.
    Putin habe angenommen, Trump aber geraten, die Lieferung geheim zu halten. Dem Buch zufolge sagte er:

    Ich möchte nicht, dass Du es jemandem erzählst, denn dann werden die Leute wütend auf Dich sein, nicht auf mich.

    Wladimir Putin, russischer Präsident

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    Bis zu sieben Gespräche mit Putin nach Amtszeit

    Woodward zitiert einen namentlich nicht genannten Helfer Trumps, wonach dieser seit dem Ende seiner Amtszeit 2021 bis zu sieben Mal mit Putin gesprochen habe. Anfang 2024 forderte Trump demnach einen Angestellten in seinem Anwesen in Mar-a-Lago in Florida auf, sein Büro zu verlassen, damit er ein privates Telefonat mit Putin führen könne.
    "War" erscheint am 15. Oktober in den USA, drei Wochen vor der Wahl, bei der am 5. November Ex-Präsident Trump für die Republikaner und Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokratische Partei gegeneinander antreten.
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    Autor recherchierte schon zu Watergate-Affäre

    Woodward berichtet seit 50 Jahren über die verschiedenen US-Präsidenten. In den 1970er Jahren wurde er zusammen mit seinem "Washington Post"-Kollegen Carl Bernstein durch die Recherchen zur Watergate-Abhöraffäre um Präsident Richard Nixon weltberühmt.
    Seitdem hat er immer wieder Enthüllungsbücher über US-Präsidenten veröffentlicht, darunter mehrere über Trump. Woodward kommt zu dem Schluss, dass der Rechtspopulist angesichts seiner Kontakte zu einem autoritär regierenden russischen Staatschef, der einen Krieg gegen den US-Verbündeten Ukraine führt, weniger für das Präsidentenamt geeignet sei als es Nixon damals war.
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    Bob Woodward, Autor

    Das Trump-Team bezeichnete das Buch als "Schund" und sprach von "erfundenen Geschichten". Woodward sei ein "verrückter und gestörter Mann", sagte der Sprecher der Trump-Kampagne, Steven Cheung.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP

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