Eigene Meme-Coin: Missbraucht Trump die Krypto-Welt?
FAQ
Eigene Kryptowährung:Trumps Meme-Coin: Zwischen Hype und Gefahr
von Fränzi Meyer, Washington D.C.
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Trump sagte im Wahlkampf, er wolle die USA zur Krypto-Supermacht machen und gewann viele Unterstützer aus der Branche. Seit Einführung seines Meme-Coin ist die Stimmung gekippt.
Der US-Präsident Donald Trump hat eine eigene Kryptowährung eingeführt - und sie heißt so wie er.
Quelle: dpa
Donald Trump machte Wahlkampf damit, Kryptowährungen zu unterstützen und zu deregulieren. Damit gewann er viele Fans. Nach seiner Amtseinführung als US-Präsident erreichte die Kryptowährung Bitcoin ein Rekordhoch. Krypto-Fans feierten und hofften auf einen Image-Gewinn, weitere Wertsteigerung und lockerere Regularien. Dann machte Trump einen neuen Schachzug: Er brachte eine eigene Kryptowährung auf den Markt, den "$TRUMP"-Coin. Experten sprechen von einer Gefahr für den Sektor und letztendlich auch für die Demokratie.
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Was ist der Trump-Coin?
Kurz vor seiner Vereidigung führte US-Präsident Trump eine eigene Kryptowährung "$TRUMP" ein. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Meme-Coin. Der Ansturm war so groß, dass die Gesamtbewertung innerhalb der ersten Stunden auf mehrere Milliarden Dollar anstieg. Auch First Lady Melania Trump brachte ihren eigenen Meme-Coin heraus: "$MELANIA"
Meme-Coins sind vergleichbar mit digitalen Sammelbildchen, die man kaufen kann. An sich haben sie keinen festen Warenwert, Angebot und Nachfrage bestimmen ihren Wert. Solange das digitale Bildchen gehyped wird, gewinnen die Besitzer. Aber der, der den Coin letztendlich hat und ihn nicht mehr weiterverkaufen kann, hat verloren.
Wer macht Gewinn?
Etwa 80 Prozent des Meme-Coins "$TRUMP" gehören zwei Unternehmen, die mit der Trump-Organisation verbunden sind. Laut Experten könnte diese Konzentration zu unfairen Vorteilen für Insider und Marktmanipulation führen.
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Was ist die Kritik?
Auf der einen Seite wird Trump für seine Krypto-Versprechen gefeiert. Auch der starke Ansturm auf den Trump-Coin zeigt die Begeisterung in der Branche. Doch auf der anderen Seite gingen bei vielen Experten und Anlegern die Alarmglocken an.
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Laut der US-amerikanischen Krypto-Expertin Walch bestehe das Risiko, dass "Personen, Unternehmen mit bestimmten Interessen, ausländische Regierungen oder Oligarchen, die Möglichkeit des Meme-Coins nutzen, um Trump ihre Unterstützung auszudrücken". "Sie könnten die digitale Münze einfach kaufen, um Trump zu beeinflussen, damit er das tut, was sie wollen. Es ist im Grunde eine direkte "Pay-to-Play"-Option, die schwerer nachzuverfolgen sein könnte", erklärt Walch. "Und er nutzt offensichtlich seine Exekutivgewalt."
Auch Vitalik Buterin, Erfinder einer eigenen Kryptowährung, macht im Onlinedienst X deutlich: "Das Risiko von Politiker-Coins ist, dass sie ein perfektes Instrument für Bestechung darstellen....Das alles ist riskant für die Demokratie."
X-Post von Vitalki Buterin
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Gewählte Amtsträger müssen grundsätzlich strenge ethische Richtlinien einhalten und potenzielle Interessenkonflikte offenlegen. Mit einem eigenen Meme-Coin befindet sich Trump allerdings in einer Grauzone. Für diesen Bereich gibt es teilweise noch keine Regeln.
Grundsätzlich könnte die US-amerikanische Wertpapieraufsicht, die SEC, den Fall überprüfen. Trump nominierte den Krypto-Freund Paul Atkins als neuen Chef der Börsenaufsicht. Bisher ist jedoch umstritten, ob Meme-Coins überhaupt als Wertpapiere zählen. Die offiziellen Websites der Trump-Währungen geben selbst den Hinweis, dass es sich nicht um Wertpapiere handle. Diese Formulierung könnte möglicherweise auch dazu dienen, potenzielle rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
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"Was rechtlich erlaubt ist und was nicht, ist derzeit eine sich ständig bewegende Sache, denn das Gesetz ist das, was die Gesetzgeber festlegen", erklärt der Jurist für Kryptowährungen Preston Byrne in seiner Analyse. Und weiter: "Gesetzesreformen wurden bereits von der Trump-Administration versprochen, und wenn die Einführung von '$TRUMP' ein Hinweis ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass wir diese Reformen bald erleben werden."
Das alles bedeute laut Byrne aber nicht direkt, dass der Trump-Coin gegenwärtig rechtlich komplett unbedenklich ist. Zum Beispiel müsse geprüft werden, ob Insider Handelsaktivitäten durchgeführt haben, die nicht offengelegt wurden.
Auch der kalifornische Demokrat Ro Khanna, einer der führenden Krypto-Unterstützer im US-Kongress, schreibt auf X, dass "gewählte Amtsträger gesetzlich vom Besitz von Meme-Coins ausgeschlossen werden müssen".
Fränzi Meyer ist Reporterin im ZDF-Auslandsstudio in Washington D.C.