Donald Trumps Rolle bei der Abstimmung zu Ukraine-Hilfen

    US-Parlament stimmt für Hilfen:Ukraine-Paket: Welche Rolle spielte Trump?

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    Erleichterung in Kiew: Das US-Repräsentantenhaus stimmte nach langem Gezerre für weitere Ukraine-Milliardenhilfen. Welche Rolle Ex-Präsident Donald Trump dabei spielte.

    Donald Trump mit regloser Miene
    Trump ist die zentrale Figur der US-Republikaner.
    Quelle: AP

    Nach langem Stillstand kann die von Russland angegriffene Ukraine mit neuen Hilfen in Milliardenhöhe aus den USA rechnen. Mit überparteilicher Mehrheit billigte das US-Repräsentantenhaus ein Hilfspaket von 61 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro). Die nötige Zustimmung des Senats steht zwar noch aus, gilt aber als sicher.
    311 Abgeordnete stimmten für den Entwurf, 112 dagegen. Alle Nein-Stimmen kamen dabei aus den Reihen der Republikaner. Etliche aus der Partei lehnen weitere US-Hilfen für die Ukraine vehement ab. Befeuert wurde diese Haltung bisher auch immer wieder von Ex-Präsident Donald Trump.
    ZDF-Korrespondent Luc Walpot in Kiew
    Am Samstag stimmte das US-Repräsentantenhaus für neue Ukraine-Hilfen im Wert von 61 Milliarden Dollar. ZDF-Korrespondent Luc Walpot berichtet über die Erwartungen aus Kiew.21.04.2024 | 1:01 min

    Abstimmung möglich gemacht: Johnson unter Druck

    Monatelang hatte sich der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, bei dem Thema nicht bewegt und von radikalen Parteikollegen vor sich hertreiben lassen. Weil die Republikaner eine hauchdünne Mehrheit in der Kammer haben, passierte deshalb in Sachen Ukraine-Hilfen lange nichts.
    Nun war es aber doch Johnson, der die Abstimmung möglich gemacht hat. Seinen Sinneswandel begründete er damit, auf der richtigen Seite der Geschichte stehen zu wollen. Dafür erntete der Speaker teils heftige Kritik seiner Parteikollegen. Die glühende Trump-Anhängerin Marjorie Taylor Greene etwa nannte Johnsons Verhalten einen "Betrug".

    Vor Abstimmung: Johnson zu Besuch bei Trump

    Nun droht Johnson eine Rebellion des Rechtsaußenflügels seiner Fraktion. Warum hat er das riskiert?
    Beobachtern zufolge ist davon auszugehen, dass Johnson sich sein Vorhaben von Trump hat absegnen lassen. Dieser gilt als Strippenzieher hinter der monatelangen Blockade der Ukraine-Hilfen. Am Freitag hatten sich die beiden in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida getroffen. Was dabei hinsichtlich der Ukraine besprochen wurde, wurde dabei nicht bekannt.
    Donald Trump und Mike Johnson in Mar-a-Lago
    Donald Trump und Mike Johnson bei einer Konferenz nach ihrem Treffen in Mar-a-Lago.
    Quelle: AP

    Nach Einschätzung von ZDF-Korrespondentin Claudia Bates war Trump bei der Abstimmung aber "in zweierlei Hinsicht mit ausschlaggebend". Zum einen, erklärt Bates, seien sich die beiden "in vielem völlig einig".

    Mike Johnson ist ein Trumpist in seiner Partei, der Trump aktiv bei dem Versuch geholfen hat, das Wahlergebnis zu kippen nach der letzten Präsidentschaftswahl.

    Claudia Bates, ZDF-Korrespondentin

    Flags flutter as pro-Ukrainian supporters demonstrate outside the U.S. Capitol after the U.S. House of Representatives voted on legislation providing $95 billion in security assistance to Ukraine, Israel and Taiwan, at Capitol Hill in Washington, U.S., April 20, 2024.
    Nach monatelanger Blockade durch die Republikaner hat das US-Repräsentantenhaus einem Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine zugestimmt. Jetzt soll alles ganz schnell gehen. 21.04.2024 | 1:27 min
    Diesem loyalen Freund habe Trump nun Unterstützung gewährt. Der andere Punkt sei, dass Trump die Idee mit dem Darlehen "gepusht" habe. "Auf ihn geht es also zurück, dass ein Teil des Geldes für die Ukraine jetzt erstmal nur geliehen werden soll."

    Insofern ja, spielt er [Trump] eine wichtige Rolle für diese jetzt erfolgte Abstimmung.

    Claudia Bates, ZDF-Korrespondentin

    SGS Bates/Walpot
    Das ganze Gespräch mit ZDF-Korrespondentin Claudia Bates im Video.20.04.2024 | 2:46 min

    Johnson setzt Job aufs Spiel

    Hintergrund ist, dass die in dem Hilfspaket beschlossene Finanzhilfe für die Ukraine in Form eines Darlehens angelegt ist, sprich das Geld ist lediglich geliehen.
    Während die Ukraine also nun mit der lang ersehnten Hilfe rechnen kann, sieht sich Mike Johnson mit erbosten erzkonservativen Parteikollegen konfrontiert.
    Quelle: Mit Material von ZDF, dpa, Reuters, AFP

    Trump und die Republikaner