Verleumdungsprozess: Trump sagt gegen E. Jean Carroll aus
Verleumdungsprozess:Trump sagt gegen E. Jean Carroll aus
von Luisa Nenner
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat im Zivilprozess wegen Verleumdung gegen E. Jean Carroll ausgesagt. Kurz davor wird er vom Richter ermahnt.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwürfe erneut zurückgewiesen.
Quelle: Reuters
Der zweite Verleumdungsprozess der US-Journalistin E. Jean Carroll gegen Ex-Präsident Donald Trump hat in New York City am Donnerstag stattgefunden. Dabei meldete sich der ehemalige US-Präsident selbst zu Wort - allerdings nicht einmal für drei Minuten.
Trump hatte Carrolls Vorwürfe, sie 1996 vergewaltigt zu haben, bestritten und sie als "verrückt" bezeichnet. Deshalb fordert sie mindestens 10 Millionen Dollar Schmerzensgeld.
Unterstützer empfangen E. Jean Carroll herzlich
Um 10 Uhr startete der Gerichtsprozess - schon um 8.30 Uhr kam E. Jean Carroll am Bundesgerichtsgebäude in New York City an. Ihre Unterstützer empfingen sie mit den Worten "Trump ist der größte Verlierer" und "Amerika ist mit dir." Daraufhin betrat sie in hellblauem Mantel das Gebäude. Kurz darauf traf auch Trump ein - über die hintere Garage, sodass der ehemalige Präsident selbst für Reporter nicht sichtbar war.
Die erste Zeugin, die Carrolls Anwalt aufrief, war Roberta Myers, die ehemalige Chefredakteurin des Magazins "Elle". Sie leitete die Zeitschrift, während Carroll dort eine regelmäßige Ratgeberkolumne hatte. Myers bezeugte, dass Carroll dafür bekannt war, "die Wahrheit zu sagen."
Trumps Team rief als erste Zeugin Carol Martin auf, eine langjährige Freundin Carrolls. Sie war laut Zeugenaussagen im ersten Prozess eine von zwei Personen, denen die Schriftstellerin von ihrer Begegnung mit Trump kurz nach dem Vorfall erzählte.
Trumps Anwältin Alina Habba befragte sie zu Carrolls sozialem Leben und angeblichem Publicity-Verhalten. Zeugin Carol Martin erzählte, dass sie an einigen Partys teilgenommen hätte, die von Carroll veranstaltet wurden und an denen auch Journalisten teilnahmen, die im Zusammenhang mit Carrolls beiden Zivilklagen gegen Trump standen.
Richter ermahnt Trump mehrfach
Während Trumps Anwältin Habba und Richter Lewis A. Kaplan den Umfang von Trumps Aussagen besprachen, erhob der ehemalige Präsident seine Stimme und sagte lautstark: "Ich weiß nicht, wer die Frau ist. Ich habe diese Frau nie getroffen." Kaplan ermahnte Trump daraufhin - er solle leiser sprechen, er störe das Verfahren.
Als Trump in den Zeugenstand lief, schienen ihn nur wenige anzusehen.
Trump weist die Vorwürfe erneut zurück
Mit versteinertem Blick saß Trump im Zeugenstand und sagte aus, dass er weiterhin zu seinen früheren Aussagen in diesem Fall stehe. Er wies die Vorwürfe, er habe die Schriftstellerin E. Jean Carroll sexuell missbraucht und verleumdet, erneut zurück. "Sie hat etwas gesagt, was ich als falsche Anschuldigung betrachte." Eine Aussage, die der Richter aus dem Protokoll strich, weil sie den Vorgaben nicht entsprach.
Zudem habe er Carroll nie verletzen wollen, ergänzte er.
Ich wollte nur mich selbst, meine Familie, und ehrlich gesagt, auch die Präsidentschaft verteidigen.
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Donald Trump, ehemaliger US-Präsident
Im Verlauf des Prozesses wurden Teile einer eidesstattlichen Aussage aus dem Jahr 2022 angehört, in der Trump Carrolls Vorwürfe vehement zurückwies und sie als "geisteskrank" und "verrückt" bezeichnete. Trump betonte, er stehe zu dieser Aussage, "zu 100 Prozent".
Trump: "Das ist nicht Amerika"
Nachdem der Richter die Geschworenen aufgefordert hatte, diese Bemerkungen zu ignorieren, verdrehte Trump die Augen, während er den Zeugenstand verließ.
Trump machte seinen Unmut erneut deutlich, als er beim Verlassen des Gerichtssaals den Kopf schüttelte und sagte:
Das ist nicht Amerika. Das ist nicht Amerika. Das ist nicht Amerika.
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Donald Trump, ehemaliger US-Präsident
Das Schlussplädoyer im Verleumdungsprozess gegen Trump erfolgt am Freitagvormittag.
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