Trump beschimpft Harris als "geistig beeinträchtigt"

    Beschimpfung im US-Wahlkampf:Trump über Harris: "Geistig beeinträchtigt"

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    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat die Grenze zwischen den USA und Mexiko besucht. Donald Trump wird daraufhin ungehalten.

    Donald Trump
    Donald Trump hat sich in der Rede außerdem rassistisch über undokumentierte Migranten geäußert.
    Quelle: AFP

    Mit besonders ausfallenden Worten hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump seine demokratische Rivalin Kamala Harris als "geistig beeinträchtigt" beschimpft. "Joe Biden wurde geistig beeinträchtigt. Kamala wurde so geboren", sagte Trump vor seinen Anhängern in der Kleinstadt Prairie du Chien im Bundesstaat Wisconsin.
    "Sie wurde so geboren. Und wenn man darüber nachdenkt, hätte nur ein geistig beeinträchtigter Mensch zulassen können, dass dies unserem Land passiert", sagte er mit Blick auf das im Wahlkampf besonders umstrittene Thema Migration. 

    Rassistische Attacken gegen illegale Einwanderer

    US-Kleinstädte wie Prairie du Chie hätten "Angst vor Migranten", sagte Trump bei seinem Wahlkampfauftritt. Sie würden "die Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika vergewaltigen, plündern, stehlen, brandschatzen und töten".
    Über illegale Einwanderer, die er als "Tiere" bezeichnete, sagte Trump, sie würden Minderheiten und Gewerkschaftsarbeitern die Arbeitsplätze wegnehmen. Weiter sagte er: "Sie werden in deine Küche kommen und dir die Kehle durchschneiden."
    Pennsylvania
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    Mit den rassistisch gefärbten und durch keinerlei Fakten gestützten Anschuldigungen reagierte Trump offenbar auf einen Besuch von Harris am Vortag an der Grenze zu Mexiko, über den er sichtlich verärgert schien. Harris hatte bei dem Besuch im Bundesstaat Arizona Entschlossenheit bei der Umsetzung eines verschärften Einwanderungsrechts demonstriert.
    Die USA hätten "die Pflicht, an unserer Grenze Regeln aufzustellen und sie durchzusetzen", sagte sie am Freitag in der Stadt Douglas. Sie nehme diese Verantwortung "sehr ernst".

    Einwanderungspolitik wichtiges Thema im Wahlkampf

    Die Einwanderungspolitik ist aus Sicht der Republikaner ein schwacher Punkt in Harris' Bilanz als Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden. Eine Mehrheit der Menschen gibt an, dass sie Trump in einem der wichtigsten Themen für die Wähler vor der Wahl im November mehr vertrauen als ihr. Ihr Besuch an der US-Grenze zu Mexiko war daher auch eine Gelegenheit, bei diesem wichtigen Wahlkampfthema zu punkten. 

    Der Präsident wird in den USA nicht direkt von der Bevölkerung gewählt, sondern von Wahlleuten, die aus den Bundesstaaten entsandt werden. Diese wählen dann im Electoral Collage, dem Wahlkollegium, den zukünftigen Präsidenten und seinen Vize. Diese Wahl findet 41 Tage nach der Präsidentschaftwahl statt.

    Das Gremium besteht aus insgesamt 538 Wahlmänner und -frauen. Wie viele Wahlleute ein Bundesstaat entsendet, hängt von der Anzahl der Einwohner im jeweiligen Staat ab.

    Um Präsident zu werden, benötigt einer der beiden Kandidaten mindestens 270 Stimmen der Wahlleute. Zum Beispiel wurde Joe Biden 2020 von insgesamt 306 Wahlleuten gewählt und gewann somit gegen Donald Trump, der 232 Stimmen auf seiner Seite hatte.

    Trump beschwerte sich nun in Wisconsin darüber, dass auch der konservative Sender Fox News über Harris' landesweit übertragenen Auftritt berichtet hatte. "Es sollte ihnen nicht erlaubt sein, darüber zu berichten", sagte Trump. Die Vizepräsidentin selbst attackierte der Rechtspopulist als "Lügnerin". 

    Harris: "Dieselbe lahme Strategie, die wir seit Jahren vernehmen"

    Harris verbrachte unterdessen den Tag auf einer Benefizveranstaltung in San Francisco in Kalifornien. Dort sagte sie, Trump benutze "dieselbe lahme Strategie, die wir seit Jahren vernehmen". "Bei dieser Wahl geht es um zwei sehr unterschiedliche Visionen für unser Land, und wir sehen diesen Kontrast auf der Wahlkampftour", sagte sie.
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    Äußerst knappes Rennen in der US-Wahl

    Auch wenn Harris den republikanischen Rivalen im Wahlkampf stark in die Defensive gebracht hat, deuten die Umfragen weiter auf ein äußerst knappes Rennen bei der Präsidentschaftswahl am 5. November hin. Am Ende dürften auch bei der diesjährigen Wahl die Ergebnisse aus einer Handvoll Bundesstaaten, den sogenannten Swing States, über den Wahlsieger entscheiden. Der Swing State Wisconsin gehört neben Pennsylvania und Michigan zu einer Gruppe von insgesamt sieben US-Bundesstaaten, in denen das Rennen besonders knapp ist.
    Quelle: AFP, Reuters

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