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Explosion auf Provinz-Bahnhof:Anschlag in Pakistan: Mindestens 26 Tote
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In der pakistanischen Provinz-Hauptstadt Quetta sind mindestens 26 Menschen bei einem Sprengstoffanschlag umgekommen. Der Sprengsatz wurde Samstagmorgen auf einem Bahnhof gezündet.
In Quetta sprengte sich wahrscheinlich ein Selbstmordattentäter in die Luft.09.11.2024 | 0:19 min
Bei einem Bombenanschlag pakistanischer Separatisten sind auf einem Bahnhof in der Unruheprovinz Baluchistan nach Angaben der Polizei mindestens 26 Menschen getötet worden.
Darunter befanden sich mindestens 12 Soldaten, teilte ein lokaler Polizeibeamter am Samstag mit. Laut dem Sprecher eines örtlichen Krankenhauses wurden nach der Explosion zudem Dutzende Verletzte eingeliefert.
Explosion am Samstagmorgen trifft wartende Fahrgäste
Die Explosion ereignete sich gegen 8:45 Uhr (Ortszeit, 4:45 deutscher Zeit) in der Provinzhauptstadt Quetta, während die Fahrgäste am Bahnsteig warteten.
In einer Erklärung bekannte sich die Separatistengruppe Befreiungsarmee von Baluchistan (BLA) zu der Explosion. Diese zielte demnach "auf eine Einheit der pakistanischen Armee, die nach einer Ausbildung an der Infanterieschule über den Bahnhof nach Punjab zurückkehrte".
Polizei geht von Selbstmordanschlag aus
Der Sprengsatz detonierte einem Verwaltungsbeamten zufolge, als etwa 100 Fahrgäste auf einen Zug warteten, der von Quetta, der Hauptstadt von Baluchistan, in die Garnisonsstadt Rawalpindi fahren sollte.
Fernsehbilder zeigten die zerrissene Stahlkonstruktion des Bahnsteigdachs und einen zerstörten Verkaufsstand, während Gepäckstücke verstreut am Bahnsteig lagen.
Das Land kämpft immer wieder mit schweren politischen und wirtschaftlichen Krisen. Ein kurzer Überblick zur Situation der Menschen und zur Rolle des Militärs.07.02.2024 | 0:59 min
Laut Polizeiangaben stand zunächst nicht fest, was die Explosion verursacht hatte. "Zunächst sah es so aus, als sei ein Sprengsatz in einem herrenlosen Gepäckstück deponiert worden, aber jetzt gehen wir davon aus, dass es sich um einen Selbstmordanschlag handelt", sagte ein örtlicher Polizeibeamter vor Journalisten.
In der Provinz Baluchistan kommt es seit Jahrzehnten zu Kämpfen mit Separatistengruppen
Pakistans Regierungschef Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag. Die "Terroristen" hätten unschuldige Zivilisten angegriffen und würden dafür "einen hohen Preis zahlen", hieß es in einer Erklärung seines Büros.
Quelle: ZDF
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Die Sicherheitskräfte seien entschlossen, die Bedrohung durch den Terrorismus zu beseitigen. Erst vor gut einer Woche explodierte eine Bombe auf einem Motorrad in der Nähe eines Polizeifahrzeugs. Die Beamten waren zum Schutz von Impfhelfern in Baluchistan eingesetzt. Neun Menschen, darunter fünf Kinder, kamen ums Leben.
Baluchistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die ärmste Provinz des Landes. Dort kämpfen seit Jahrzehnten Separatistengruppen gegen die Sicherheitskräfte.
Seit Chinas Infrastruktur-Projekt "Neue Seidenstraße" kommt es vermehrt zu Konflikten
Die BLA ist die aktivste bewaffnete Separatistenbewegung in der rohstoffreichen Region. Auch Islamistengruppen wie die pakistanischen Taliban sind dort aktiv. Regelmäßig kommt es zu bewaffneten und tödlichen Angriffen.
Die Konflikte haben sich laut Experten verschärft, seit China im Rahmen seines Projekts "Neue Seidenstraße" in Baluchistan einen großen Handelshafen in Gwadar baut sowie in andere Infrastruktur- und Bergbauprojekte investiert.
Die „neue Seidenstraße“ soll China zur Weltmacht Nummer 1 machen. Über ein globales Handelsnetzwerk entlang 65 Länder können so knapp Zwei Drittel der Weltbevölkerung erreicht werden.
Bis 2049 soll die neue Seidenstraße offiziell fertig sein.
20.11.2020 | 1:32 min
Quelle: AFP, AP, dpa, KNA
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