Warnung aus Südkorea: Nordkorea schickt Soldaten in Ukraine

    Warnung aus Südkorea:Nordkorea schickt offenbar Soldaten in Ukraine

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    Das diktatorisch geführte Nordkorea will offenbar Tausende Soldaten zur Unterstützung Russlands in die Ukraine schicken. Das teilte Südkoreas Geheimdienst mit.

    Archiv: Auf diesem von der staatlichen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichten Foto steht Kim Jong Un (l), Oberster Führer von Nordkorea, während der Abreisezeremonie neben Russlands Präsident Wladimir Putin auf einem internationalen Flughafen außerhalb von Pjöngjang.
    Schickt Nordkoreas Diktator Kim Jong Un Russland Soldaten zur Unterstützung im Angriffskrieg gegen die Ukraine? (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Nordkorea hat Südkoreas Geheimdienst zufolge beschlossen, in großem Umfang Truppen zur Unterstützung Russlands gegen die Ukraine zu schicken. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll es laut Informationen des NIS (National Intelligence Service) um die Entsendung von insgesamt 12.000 Soldaten gehen, darunter auch Spezialeinheiten. Der Einsatz der Truppen habe demnach bereits begonnen.
    Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol teilte in einer Dringlichkeitssitzung mit Geheimdienst-, Sicherheitsbeamten und Militär ebenfalls mit, man gehe davon aus, dass Nordkorea Truppen nach Russland entsandt habe. Man erkenne an, dass "die derzeitige Situation, in der die Annäherung zwischen Russland und Nordkorea über die Lieferung von Militärgütern hinaus zu einer tatsächlichen Entsendung von Truppen geführt hat, eine ernste Sicherheitsbedrohung nicht nur für unser Land, sondern auch für die internationale Gemeinschaft darstellt", hieß es in einer Stellungnahme des Präsidentenbüros.
    Hendrik Remmel bei ZDFheute live
    "Es sollen mehrere tausend Nordkoreaner von den Russen gegenwärtig trainiert werden", so Militäranalyst Hendrik Remmel.17.10.2024 | 12:59 min

    Kiew: Rund 11.000 nordkoreanischen Soldaten

    Jüngst hatte auch die Staatsführung in Kiew von Soldaten aus Nordkorea in den Reihen der russischen Besatzungstruppen gesprochen. Im Osten Russlands würden derzeit 11.000 nordkoreanische Infanteristen ausgebildet, sagte zudem der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, in einem Interview. Er rechne damit, dass sie ab 1. November zum Einsatz gegen die Ukraine bereit seien.
    Die militärische US-Denkfabrik ISW (Institute for the Study of War) hatte kürzlich ebenfalls berichtet, dass mehrere tausend nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen seien und auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet würden.
    Auch Militäranalyst Hendrik Remmel vom German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) ordnet die Vorwürfe im ZDFheute live ein.

    Es gilt als nahezu sicher, dass tatsächlich sechs nordkoreanische Offiziere getötet worden sind vor ein paar Wochen. Es ist nahezu sicher, dass sich nordkoreanische Ingenieure, Logistiker im rückwärtigen Raum befinden.

    Hendrik Remmel, Militäranalyst

    Isoliertes Nordkorea unterstützt Russland mit Waffen

    Pjöngjang unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Einem Bericht des südkoreanischen Geheimdienstes zufolge liefert das international weitgehend isolierte Land vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen. Jetzt unterstützt es also offenbar auch mit Soldaten.
    Militäranalyst Remmel glaubt, dass die nordkoreanische Unterstützung vor allem für weniger anspruchsvolle Aufgaben eingesetzt wird. Das könne dann russische Kräfte für "weitere Offensivoperationen" freisetzen.
    In den vergangenen Monaten hatte Nordkorea seine militärische Kooperation mit Russland stark intensiviert. Erst im Juni unterzeichneten Moskau und Pjöngjang einen Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit, der auch einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat beinhaltet.
    Kim Jong Un und Putin
    Satellitenbilder sollen zeigen, wie fast 2.000 Container mit Waffen von Nordkorea per Zug nach Russland gebracht wurden. Ein Munitionsdepot soll so deutlich gewachsen sein. 20.06.2024 | 1:04 min
    Quelle: dpa, ZDF

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