Südkorea: Ex-Verteidigungsminister verhaftet

    Südkorea:Ex-Verteidigungsminister offenbar verhaftet

    |

    Bei der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea gilt Kim Yong Hyun als zentrale Figur. Jetzt soll gegen den zurückgetretenen Minister ermittelt werden.

    Südkorea: Ex-Verteidigungsminister Kim
    In Südkorea hat die Staatsanwaltschaft den bisherigen Verteidigungsminister Kim wegen Hochverrats verhaften lassen. Kim war ein Befürworter der Verhängung des Kriegsrechts.08.12.2024 | 0:23 min
    Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat den ehemaligen Verteidigungsminister Kim Yong Hyun verhaften lassen. Das berichtet die südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Laut Angaben Yonhaps wird gegen Kim wegen Hochverrats ermittelt.
    Der 65-Jährige, der am Mittwoch seinen Rücktritt anbot und am Folgetag durch einen neuen Minister ersetzt wurde, war ein offener Befürworter der inzwischen zurückgenommenen Entscheidung des Präsidenten, das Kriegsrecht auszurufen. Laut Berichten war Kim gar der Vorschlaggeber hinter dem Beschluss.
    Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol
    In Südkorea hat Präsident Yoon den Rücktritt des Verteidigungsministers Kim angenommen und einen Nachfolger ernannt. Die Opposition fordert auch den Rücktritt Yoons.05.12.2024 | 0:21 min

    Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon gescheitert

    Am späten Dienstagabend (Ortszeit) hatte Präsident Yoon Suk Yeol überraschend das Kriegsrecht in Kraft gesetzt und es wenige Stunden später nach massivem politischem Widerstand wieder aufgehoben. Es war das erste Mal seit dem Übergang Südkoreas zur Demokratie Ende der 1980er Jahre, dass das Staatsoberhaupt des Landes das Kriegsrecht verhängte.
    Am Samstagabend scheiterte ein Antrag der Opposition über ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten Yoon Suk Yeol im Parlament. Kurz vor der Abstimmung hatten nahezu sämtliche Abgeordnete der Regierungspartei den Plenarsaal verlassen, um diese zu boykottieren. Am Ende gaben nur 195 der 300 Parlamentarier ihre Stimme ab. Damit verfehlte der Antrag das Quorum um fünf Stimmen.
    Präsident Yoon auf einem TV Bildschirm
    Der Versuch, Präsident Yoon abzusetzen, scheitert im Parlament. Die Regierungspartei boykottiert das Votum, die nötige 2/3 Mehrheit wird verfehlt. Die politische Zukunft: ungewiss.07.12.2024 | 2:00 min

    Proteste gegen Präsidenten

    Yoon bleibt also vorerst Präsident. Doch der öffentliche Druck gegen den 63-Jährigen dürfte auch in den kommenden Tagen nicht nachlassen.
    Vor dem Parlamentsgebäude hatten sich am Samstagabend laut Schätzungen von Yonhap 100.000 Menschen versammelt, um lautstark den Rücktritt des Präsidenten zu fordern. Die Opposition wirft Yoon Verfassungsbruch vor.

    Icon von whatsapp
    Quelle: dpa

    Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa

    Mehr zu Südkorea