Südkorea: Gericht weist Amtsenthebung von Han Duck Soo ab

    Regierungschef Han Duck Soo:Südkorea: Gericht weist Amtsenthebung ab

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    In Südkorea hat das Verfassungsgericht das Amtsenthebungsverfahren gegen Ministerpräsident Han Duck Soo aufgehoben. Das Land steckt in einer Staatskrise.

    Amtsenthebung von Premier Han Duck Soo in Südkorea abgewiesen
    Han hatte die Regierungsgeschäfte von Yoon Suk Yeol übernommen
    Quelle: dpa

    Südkoreas Verfassungsgericht hat die Amtsenthebung des im Zuge der Staatskrise suspendierten Regierungschefs Han Duck Soo abgewiesen.
    Damit wird der 75-jährige Han wieder in sein Amt als Ministerpräsident zurückkehren und auch die Amtsgeschäfte des suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol übernehmen.

    Yoon rief Kriegsrecht aus

    Am 3. Dezember hatte Yoon im Zuge eines Haushaltsstreits mit der Opposition kurzfristig das Kriegsrecht ausgerufen und damit sein Land in eine tiefe Staatskrise gestürzt. Er warf der Opposition damals unter anderem vor, von kommunistischen Kräften unterwandert zu sein. Beweise dafür gibt es nicht.
    Im Zuge der Staatskrise stimmten die Abgeordneten am 27. Dezember auch für eine Amtsenthebung Hans. Dem konservativen Politiker wurde unter anderem vorgeworfen, bei der Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon als Komplize agiert zu haben. Han selbst stritt dies stets ab.
    Der vom Parlament entmachtete Präsident Yoon ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden - er läuft auf der Straße zu seinem Wohnsitz, während ihn Menschenmassen an der Straßenseite begrüßen und Südkorea-Flaggen schwenken.
    Der vom Parlament entmachtete Präsident Yoon war Anfang März aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das Gericht in Seoul begründete die Freilassung mit Zweifeln am Ermittlungsverfahren.08.03.2025 | 0:18 min

    Verfassungsgericht entscheidet auch über Yoon

    In Kürze wird das Verfassungsgericht auch über die Amtsenthebung des suspendierten Präsidenten Yoon entscheiden. Sollte Yoons Amtsenthebung vom Verfassungsgericht bestätigt werden, müssten innerhalb von 60 Tagen nach dem Urteilsspruch Neuwahlen stattfinden. Andernfalls würde Yoon wieder ins Präsidentenamt zurückkehren.
    Es wird erwartet, dass die Richter des Verfassungsgerichts ihr Urteil möglicherweise noch in dieser Woche verkünden. Ein offizieller Termin für den Urteilsspruch steht jedoch bislang nicht fest.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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