Israels Regierung: Hamas-Führer Sinwar getötet

    Armeeinsatz im Gazastreifen:Israel: Hamas-Führer Sinwar getötet

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    Jihia al-Sinwar galt als Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 in Israel. Nun erklärte die israelische Regierung den Hamas-Führer für tot.

    Senior Hamas leader in Gaza Strip, Yahya Al-Sinwar (R) attends a Hamas rally marking Al-Quds Day, or 'Jerusalem Day', in Gaza City, 14 April 2023 (reissued 17 October 2024).
    Jihia al-Sinwar soll bei einem Angriff der israelischen Armee in Gaza getötet worden sein. Er gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023.17.10.2024 | 1:26 min
    Hamas-Chef Jihia al-Sinwar ist nach israelischen Angaben tot. Er sei bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen getötet worden, teilte Außenminister Israel Katz mit. Die Hamas bestätigte den Tod Sinwars zunächst nicht. Er galt als Drahtzieher des Großangriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel.
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wertete Sinwars Tod als Zeichen für "den Niedergang der Herrschaft des Bösen von Hamas" im Gazastreifen.
    Andreas Reinicke bei ZDFheute live
    "Ich fürchte der Kampf ist damit nicht vorbei. Ich glaube nicht, dass man dieses Problem mit militärischen Mitteln lösen kann", so Andreas Reinicke vom Deutschen Orient-Institut.17.10.2024 | 11:02 min

    Sinwar seit Monaten nicht mehr öffentlich aufgetaucht

    Der Tod Sinwars bietet nach Ansicht von Außenminister Katz die "Gelegenheit", die verbliebenen Hamas-Geiseln "unverzüglich" freizubekommen. Die Tötung ebne den Weg "für einen Wandel, der zu einer neuen Realität im Gazastreifen führen wird - einer Realität ohne Hamas und ohne iranische Kontrolle", erklärte der israelische Außenminister.
    Seit dem brutalen Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 war Sinwar nicht mehr öffentlich aufgetreten. Er gehörte zu den meistgesuchten Köpfen der Hamas und stand seit Jahren auch auf der US-Terrorliste.
    Ein enormer Rückschlag für die Hamas
    Was bedeutet die mutmaßliche Tötung von Hamas-Chef Sinwar für den Krieg in Nahost? Eine Einschätzung von Alexander Poel.17.10.2024 | 1:15 min

    Nachfolger des getöteten Ismail Hanija

    Mitte Juli war nach israelischen Angaben bereits Hamas-Militärchef Mohammed Deif, ebenfalls einer der Drahtzieher des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober, bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet worden. Die Hamas bestätigte Deifs Tod nicht.
    In Teheran wurde ebenfalls im Juli der Chef des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, getötet. Die islamistische Palästinenserorganisation hatte danach Sinwar zu dessen Nachfolger ernannt.
    Der 61-Jährige, der seit 2017 Hamas-Chef im Gazastreifen ist, rückte damit zum ranghöchsten Hamas-Anführer auf. Mit dem als fanatischem Hardliner geltenden Sinwar an der Spitze rückte seither auch eine Vereinbarung zwischen der radikalen Palästinenserorganisation und Israel zu einer Waffenruhe und der Freilassung von Geiseln im Gazastreifen in weite Ferne.
    sich umarmende Menschen auf einer Gedenkstätte
    Seit den traumatischen Terrorangriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben wir den Krieg beobachtet, Menschen in Israel und Gaza getroffen und ihre Schicksale begleitet. 26.09.2024 | 29:57 min

    Netanjahu wendet sich an Geiselnehmer im Gazastreifen

    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu appellierte an die Menschen im Gazastreifen:

    Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas und eine Gelegenheit für euch, Einwohner des Gazastreifens, euch von ihrer Unterdrückungsherrschaft zu befreien.

    Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident

    An die Geiselnehmer im Gazastreifen gewandt sagte der Regierungschef: "Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt - dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben." Gleichzeitig drohte er, man werde mit jedem "die Rechnung begleichen", der den Geiseln Schaden zufüge.
    Nahostkonflikt - Gazastreifen
    Hilfsgüter erreichen zwar den Gazastreifen, allerdings nicht annähernd genug. Die Bevölkerung leidet stark. Auch im Libanon gehen die Angriffe der israelischen Armee weiter. 17.10.2024 | 2:09 min

    Baerbock fordert Hamas zum Handeln auf

    Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte die Hamas nach dem Tod Sinwars auf, alle Geiseln freizulassen und die Waffen niederzulegen. "Das Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören", erklärt die Grünen-Politikerin.

    Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist, der Israel und seine Menschen vernichten wollte.

    Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

    US-Präsident Biden: Ein "guter Tag" für die Welt

    US-Präsident Joe Biden sprach von einem "guten Tag" für die Welt. Es gebe jetzt "die Möglichkeit für einen 'Tag danach' im Gazastreifen ohne die Hamas an der Macht und für eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft bietet", hieß es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung Bidens, der sich gerade auf dem Weg nach Deutschland befand. Der Tod Sinwars markiere "einen guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt".
    Auch Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, nun bestehe "die Möglichkeit, den Krieg im Gazastreifen endlich zu beenden". Dieser müsse so enden, "dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden und das Leiden im Gazastreifen ein Ende hat".

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    :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

    Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel gleicht die Region einem Pulverfass. Ein Frieden scheint weit weg. Alles zum Nahost-Konflikt hier im Ticker.
    Israel: Raketen fliegen über Tel Awiw
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    Quelle: AFP, dpa, AP

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