Musk, Zuckerberg, Bezos: Was "Big Tech" und Trump verbindet
Interview
Trump und seine Milliardäre:Was "Big Tech" und den Präsidenten verbindet
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Musk, Zuckerberg, Bezos & Co - die amerikanische Technologie-Elite stellte sich geschlossen hinter den neuen US-Präsidenten. Silicon Valley-Kenner Noam Cohen hat Erklärungen dafür.
Mit Hilfe der Tech-Giganten aus dem Silicon Valley hat Donald Trump das Weiße Haus zurückerobert. Wer sind diese Milliardäre? Was wollen sie erreichen? Aktualisiert am 04.03.2025.04.03.2025 | 44:05 min
ZDFheute: Viele dachten, im Silicon Valley würden sie eher liberal ticken - wieso sind sie für Trump?
Noam Cohen:Elon Musk hat mal gesagt: Ich bin moderat und progressiv bei Abtreibung, Drogen und sowas. In Finanzfragen bin ich konservativ. Ich bin dagegen, dass die Regierung Geld ausgibt.
Das ist nicht moderat - das ist Libertarismus. Diese Leute waren immer schon empfänglich für rechtsgerichtete Führung. Sie sind wie Computerhacker, die denken, dass alle anderen dumm sind und dass nur schlaue Leute die Welt regieren sollten. Das macht sie anfällig für Extremismus.
Den Demokraten waren sie zugeneigt, solange die ihnen halfen. Erst Präsident Clinton und dann noch mehr Obama.
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ZDFheute: Nur bei Risiko-Investor Peter Thiel war das offenbar anders?
Cohen: Der war 2016 der Einzige, der Trump unterstützte. Das war erst mal ein Schock für die anderen. Thiel wurde schon immer als Außenseiter angesehen. Er träumte von künstlichen Inseln ohne Gesetze in internationalen Gewässern. Die Regierung sollte nur für die Sicherheit sorgen. Das ist der libertäre Traum.
Thiel hat sich mal gegen das Frauenwahlrecht ausgesprochen, weil damit angeblich alles bergab ging. Er mischt unbekümmert Dinge auf und eckt auch bei der Regierung an. Und als Trump sich über alle Konventionen und den Konsens hinwegsetzte, da sah Thiel ihn wohl als Vehikel für seine Ideen.
Quelle: ZDF
... ist ein US-amerikanischer Journalist und ehemaliger Tech-Kolumnist der US-Tageszeitung "New York Times". In seiner Kolumne "Link by Link" schrieb er von 2007 bis 2013 über den Einfluss digitaler Technologien auf die globale Kultur und Wirtschaft.
ZDFheute: Hat nicht auch Joe Biden die Milliardäre in Trumps Arme getrieben?
Cohen: Biden war alt, kommunikationsfaul, inspirierte nicht. Wer sich - wie im Silicon Valley - für die Zukunft interessiert, für Veränderungen, Weltverbesserung, Weltrettung - für den war Biden der falsche Mann. Er war ein Kümmerer. Er hat viel für grüne Technologie getan und sich für Elektromobilität eingesetzt. Elon Musk hat er so nicht gewonnen.
Er war ein Präsident der Gewerkschaften. Silicon Valley ist strikt gegen Gewerkschaften.
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Noam Cohan
Die werden als fortschrittsfeindlich angesehen, als ineffizient und langsam.
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ZDFheute: DEI (Diversity, Equity, Inclusion) ist bei Trump und der Tech-Elite verhasst. Was stört sie an Diversität, Gleichbehanldung und Inklusion?
Cohen: Diversität verhindert, dass man nur Leute einstellen kann, die so sind wie man selbst: weiße, heterosexuelle Männer. Soziale Erwägungen bei Einstellungsfragen laufen ihnen absolut zuwider.
In Silicon Valley dachten sie tatsächlich: Wir schaffen eine neue Welt, in der es keine Geschlechter und keine Rassen mehr gibt. Und jetzt will man sie dazu verdonnern, sich über geschichtliche Ungerechtigkeiten und Diskriminierung bewusst zu werden? Das lehnen sie ab. Sie sind Autokraten, die nach Belieben handeln wollen, weil sie wissen, was das Beste für die Welt ist. Das ist der Schüssel zu ihrem Weltbild.
Das Interview führte Gert Anhalt.
Quelle: dpa
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