Trump: "Sehr gutes Verhältnis" zu Selenskyj und Putin
Ukraines Präsident in den USA:Trump: Gute Beziehung zu Putin und Selenskyj
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Trump hat die US-Hilfen für Kiew scharf kritisiert. Doch bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj lobte er das gemeinsame Verhältnis - aber auch das zu Putin.
Mit seinem Plan möchte Selenskyj den Ukrainekrieg gewinnen – und wirbt für weitere Unterstützung. 27.09.2024 | 1:10 min
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York getroffen - nachdem zunächst nicht klar war, ob Trump einem Treffen zustimmen würde.
Der Republikaner steht weiteren US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüber und hatte Selenskyj zuletzt öffentlich dafür kritisiert, dass er keinen Deal mit Russland eingehen wolle.
Trump: Ukraine-Krieg ein "kompliziertes Puzzle"
Für einen kurzen Austausch kamen Trump und Selenskyj am Freitag dennoch im Trump Tower in New York zusammen. Kurz vor Beginn des Gesprächs mit Selenskyj wurde Trump von einem Reporter gefragt, ob die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnen könne, und er antwortete: "Sicher. Das könnten sie."
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Zu Beginn des Treffens sagte Trump über sein Verhältnis zu Selenskyj: "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, und ich habe - wie Sie wissen - auch ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Putin." Selenskyj entgegnete irritiert, er hoffe, das ihrige Verhältnis sei das bessere. Er und Trump teilten den "gemeinsamen Standpunkt", dass der Krieg enden müsse.
Im Anschluss an das Gespräch wiederholte Trump seine bekannte Position, dass er für den Ukraine-Krieg eine Lösung parat habe. "Es ist eine Schande, aber dieser Krieg hätte nie passieren dürfen", sagte der 78-Jährige. Es sei ein "kompliziertes Puzzle", aber "wir werden das gelöst bekommen".
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Selenskyj: "Sehr produktives Gespräch"
Selenskyj berichtet im Nachgang von einem "sehr produktiven" Gespräch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Beide seien sich einig, dass der Krieg beendet werden müsse, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst X.
Er habe Trump seinen Plan für einen Sieg vorgestellt. "Wir sind beide der Ansicht, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden muss. Putin darf nicht gewinnen", schreibt er unter Verweis auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
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Donald Trump hatte sich zuletzt immer wieder kritisch bis abschätzig über Präsident Selenskyj geäußert.
Für den Fall eines Wahlsieges hat er signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder sogar ganz einzustellen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat North Carolina am Mittwoch kritisierte er Selenskyj dafür, keine Abmachung mit Moskau zu treffen, um den Krieg zu beenden.
"Jeder Deal, selbst der schlechteste Deal, wäre besser gewesen als das, was wir jetzt haben", sagte Trump. Er behauptete auch, ein Wiederaufbau der Ukraine sei aussichtslos.
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Biden sagt Hilfen zu - Harris verspricht Unterstützung
Harris mahnte in Anspielung auf Trumps Äußerungen, dass über ein Ende des Kriegs nicht ohne die Ukraine entschieden werden dürfe. In den USA gebe es aber "einige", die das wollten.
Der Ausgang der US-Wahl könnte gewaltige Auswirkungen für den Kriegsverlauf haben. In der Ukraine gibt es Befürchtungen, dass die USA als wichtigster Unterstützer des Landes im Abwehrkampf gegen Russland weitgehend ausfallen könnten, falls Trump die Präsidentenwahl am 5. November gegen Harris gewinnt.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die Biden nach der Wahl im November an der Spitze der Regierung ablösen will, versprach Selenskyj ebenfalls Unterstützung und warnte indirekt vor einem Wahlsieg ihres Kontrahenten Trump.
In Washington hatte Selenskyj zuletzt den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden getroffen, der dem Ukrainer wenige Monate vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus weitere Milliardenhilfen für sein Land mit auf den Weg gab.
Die Regierung von Joe Biden und Kamala Harris hat die Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg in den vergangenen zweieinhalb Jahren massiv unterstützt. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 wurden allein 58,7 Milliarden Dollar (52,5 Milliarden Euro) für Militärhilfe bereitgestellt. 2,4 Milliarden US-Dollar davon sind Mittel, die Biden nun während Selenskyjs Besuch in Washington freigab. Der US-Präsident betonte, er habe außerdem sichergestellt, dass bereits zugesagte Hilfen in Milliardenhöhe nicht verfallen und bis zum Ende seiner Amtszeit im Januar abgerufen würden.
Zu dem neuen Hilfspaket aus Washington gehören ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem, Gleitbomben mit hoher Reichweite sowie Drohnen. Außerdem wollen die USA die Ausbildung weiterer 18 ukrainischer Piloten an Kampfjets vom Typ F-16 unterstützen. Die Flugzeuge amerikanischer Bauart werden von anderen Ländern bereitgestellt, die US-Regierung beteiligt sich aber am Trainingsprogramm.
Quelle: dpa
Joe Biden will weitere internationale Unterstützung für die Ukraine organisieren. Er reist Mitte Oktober nach Deutschland und will dort am 12. Oktober auf Ebene der Staats- und Regierungschefs ein Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe veranstalten, die von den USA geführt wird. Das teilte das Weiße Haus nach dem Treffen von Biden und Selenskyj offiziell mit. Auch Selenskyj soll demnach dabei sein.
Zur Ukraine-Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, Deutschland ist auch beteiligt. Normalerweise nehmen an den regelmäßigen Gesprächen die Verteidigungsminister der Mitgliedsländer teil. Die USA und Deutschland sind die größten Waffenlieferanten der Ukraine.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.