Selenskyj über Trump: "Ich zähle wirklich auf ihn"
Mögliches Kriegsende:Selenskyj über Trump: "Zähle wirklich auf ihn"
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Der ukrainische Präsident ist voller Lob für Donald Trump. Mit dem designierten US-Präsidenten sei ein Ende des Krieges in der Ukraine möglich, sagte Selenskyj in einem US-Podcast.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Bedingungen für einen möglichen Frieden mit Russland formuliert. Neben der Nato-Mitgliedschaft müsse es Sicherheitsgarantien der USA geben.06.01.2025 | 0:26 min
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der "starke" designierte US-Präsident Donald Trump Russland zu Friedensgesprächen zwingen und den Krieg in der Ukraine beenden kann.
In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman sagte Selenskyj, dass der Republikaner entscheidend dazu beitragen werde, die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten und den Weg für eine Verhandlungslösung zu ebnen, die auch von den europäischen Staaten unterstützt werde. Laut der veröffentlichten Übersetzung des Gesprächs sagte Selenskyj:
Und weiter: "Wir und Trump kommen zuerst, und Europa wird die Position der Ukraine unterstützen."
Lex Fridman ist ukrainisch-jüdischer Abstammung und wuchs noch zu Sowjetzeiten in Moskau auf, ehe seine Familie in den 1990er Jahren in die USA umsiedelte. Er ist Informatiker und Podcaster. Zu seinen Gästen gehörten unter anderem Trump, der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und der argentinische Staatschef Javier Milei.
Quelle: dpa
Trump: Frieden "binnen 24 Stunden" nach Amtsübernahme
Trump tritt am 20. Januar sein Amt an. Er hatte im Wahlkampf angekündigt, den Frieden in der Ukraine nach seiner Amtsübernahme "binnen 24 Stunden" wiederherzustellen. Dies stieß in der Ukraine auf Skepsis: Kiew befürchtet, dass es zu einer für das Land ungünstigen Vereinbarung gezwungen werden könnte. Dennoch zeigte sich Selenskyj nun voller Lob für Trump.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs warteten alle darauf, zu sehen, was Trump wolle, fuhr Selenskyj fort. Nach seinen Gesprächen mit Trump fragten ihn stets alle, wie es gelaufen sei. "Das zeigt den Einfluss von Donald Trump, und das hat es bei einem amerikanischen Präsidenten noch nie gegeben", sagte der ukrainische Staatschef. "Das gibt auch das Vertrauen, dass er diesen Krieg beenden kann."
Die Offensive der Ukraine in der Kursk-Region vom Wochenende sei "überraschend", so ZDF-Reporter Luc Walpot. "Allerdings hieß es gestern aus Moskau vom Verteidigungsministerium, man habe diesen Angriff schon wieder gestoppt."06.01.2025 | 3:23 min
Zudem sagte Selenskyj, Trump habe die US-Präsidentschaftswahl gegen seine Rivalin Kamala Harris gewonnen, weil er "viel stärker" als die Demokratin sei. Trump habe "intellektuell und körperlich" Stärke gezeigt, sagte Selenskyj. Es sei wichtig gewesen, zu zeigen, "dass man stark sein muss, wenn man ein starkes Land haben will. Und er war stark".
Selenskyj: Nato-Mitgliedschaft für Ukraine im Tausch für besetzte Gebiete
In dem Podcast brachte Selenskyj auch ein Denkmodell für ein mögliches Kriegsende ins Spiel: Eine sofortige Nato-Mitgliedschaft seines Landes im Tausch für die Aufgabe der von Russland besetzten Gebiete in der Ostukraine. "Unser Land wird dem jedoch nur zustimmen können, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind", sagte er. Ein mögliches Szenario beschrieb Selenskyj so:
Dies sei aber nur möglich, wenn die Ukraine einen diplomatischen Weg zur Beendigung des Krieges sehe, präzisierte er.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Geländegewinne der russischen Armee im Osten der Ukraine eingeräumt. Selenskyj führt diese auf fehlende Reserven zurück.04.01.2025 | 0:20 min
Um zu einem Frieden zu kommen, müsse die Ukraine neben der Nato-Mitgliedschaft als weitere Sicherheitsgarantie starke Waffenpakete von den USA und der EU erhalten. "Denn ohne Sicherheitsgarantien kommt Putin wieder", sagte Selenskyj. Und um einen möglichen Frieden oder einen Waffenstillstand weiter zu festigen, wären weitere Sanktionen gegen Russland nötig, um zu verhindern, dass Putin seine Kriegskasse weiter mit Einnahmen aus dem Verkauf von Erdöl und Erdgas fülle.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.