Frieden um jeden Preis? In der Ukraine herrschen Frustration und Hoffnung auf gute Nachrichten. Wie reagieren sie hier auf den "Siegesplan" von Ukraines Präsident Selenskij?
16.10.2024 | 2:11 min
Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj hat seinen bislang unveröffentlichten "Siegesplan" im Verteidigungskrieg gegen Russland im Parlament vorgestellt. Ein zentraler Punkt sei eine Einladung der
Nato für einen Beitritt der
Ukraine, "und zwar jetzt", sagte Selenskyj in einer Rede vor den Abgeordneten in Kiew.
Ukraines Präsident Selenskyj präsentierte heute seinen sogenannten Siegesplan im russischen Angriffskrieg. Er rief dazu auf, die Ukraine in die NATO aufzunehmen.16.10.2024 | 1:40 min
Russland habe mit seinem Krieg gegen die Ukraine die europäische Sicherheit untergraben, weil das Land nicht Mitglied des westlichen Militärbündnisses sei. Der Krieg gegen
Russland könnte bei Umsetzung seines "Siegesplans" spätestens im nächsten Jahr beendet werden.
Mehr als 900 Tage dauert der Krieg in der Ukraine bereits. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte auch bei einer Reise durch EU-Staaten seinen "Siegesplan" vor. 13.10.2024 | 4:25 min
Nato-Generalsekretär Rutte bleibt zurückhaltend
Der neue Nato-Generalsekretär
Mark Rutte hat dagegen zurückhaltend auf den ukrainischen Wunsch nach einer schnellen Einladung zum Nato-Beitritt reagiert. Rutte verwies bei einer Pressekonferenz in Brüssel auf die Beschlüsse des jüngsten Nato-Gipfels in Washington.
Die Bündnisstaaten konnten sich lediglich darauf verständigen, der Ukraine allgemein zuzusichern, dass sie auf ihrem Weg in das Verteidigungsbündnis nicht mehr aufzuhalten sei.
Für die wenigen verbliebenen Zivilisten, aber auch für die Soldaten in den umkämpften Gebieten ist der Krieg eine unglaubliche Belastung. ZDF-Reporterin Alica Jung berichtet aus der Ukraine. 11.10.2024 | 2:48 min
Selenskyj will umfassende Abschreckungsmaßnahmen
Das Ziel sei es laut Selenskyj, "stark genug zu sein, um den Krieg zu beenden". Eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland sowie ein "Einfrieren" des Konflikts schloss Selenskyj aus. Russland müsse "den Krieg gegen die Ukraine verlieren. Russland soll an einem Friedensgipfel teilnehmen und bereit sein, den Krieg zu beenden, erklärte der ukrainische Präsident.
Selenskyj sprach sich außerdem für "ein umfassendes Paket nicht-nuklearer strategischer Abschreckungsmaßnahmen" auf ukrainischem Gebiet aus, "um die Ukraine vor jeglicher militärischer Bedrohung durch Russland zu schützen".
In seiner Rede im Parlament rief Selenskyj die Verbündeten der Ukraine auf, "die Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen" bei Angriffen auf die russisch besetzten Gebiete sowie Ziele in Russland aufzuheben.
Die Ukraine bittet westliche Partner um Erlaubnis, Langstreckenraketen auf russische Ziele richten zu dürfen. Damit sollen eigene Gebiete wie die Stadt Charkiw gesichert werden.13.09.2024 | 2:50 min
Selenskyj bietet dem Westen Rohstoffe an
Gleichzeitig will Selenskyj den westlichen Verbündeten Zugriff auf wertvolle Rohstoffe seines Landes anbieten. Als Beispiele nannte er Uran, Titan, Lithium und Graphit. Die Ukraine verfüge über wertvolle Rohstoffe "im Wert von Billionen US-Dollar", sagte Selenskyj. Die Frage sei, ob diese Ressourcen im globalen Wettbewerb an Russland und dessen Verbündete fielen oder bei der Ukraine und der demokratischen Welt verblieben.
Russland wies Selenskyjs "Siegesplan" zurück. "Der einzige Friedensplan, den es geben kann, besteht darin, dass das Kiewer Regime die Sinnlosigkeit seiner Politik erkennt und begreift, dass es nüchtern werden muss", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Den Siegesplan sieht Peskow als ein Diktat der
USA. Dahinter stehe nichts anderes als die amerikanische Absicht, den Krieg weiterzuführen und "bis zum letzten Ukrainer gegen uns zu kämpfen", sagte er.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, Reuters, dpa