Selenskyj rechnet ab Sonntag mit nordkoreanischen Soldaten

    Unterstützung für Russland:Selenskyj erwartet Nordkorea-Truppen ab Sonntag

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    Der ukrainische Präsident Selenskyj geht davon aus, dass es ab Sonntag zum Einsatz nordkoreanischer Soldaten gegen die Ukraine kommt. Bundeskanzler Scholz äußerte sich besorgt.

    Russland, Region Kursk: Auf diesem Screenshot, erstellt von einem vom russischen Verteidigungsministerium am 24. Oktober 2024 veröffentlichten Video patrouillieren russische Soldaten in einem Dorf im russisch-ukrainischen Grenzgebiet in der Region Kursk, Russland.
    Laut Angaben des ukrainischen Militärgeheimdiensts sind erste Soldaten aus Nordkorea bereits im Gebiet Kursk angekommen. Russland hat den Einsatz bisher nicht bestätigt. 25.10.2024 | 1:19 min
    Nach Berichten westlicher Geheimdienste über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland erwartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Einsatz der Nordkoreaner gegen die Ukraine schon ab Sonntag. Das sei eine "klare Eskalation", schrieb er im Onlinedienst X.

    Unseren Geheimdiensten zufolge wird Russland die ersten nordkoreanischen Militärs am 27. und 28. Oktober in Kampfgebieten einsetzen.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

    Posting von Selenskyj
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    Selenskyj: Erste Einheiten in Kursk

    Selenskyj drängte die internationale Gemeinschaft, wegen der Entsendung der Soldaten "fühlbaren Druck" auf Pjöngjang auszuüben. Der ukrainische Militärgeheimdienst hatte am Donnerstag mitgeteilt, die ersten Einheiten der nordkoreanischen Armee seien bereits am Mittwoch in der russischen Grenzregion Kursk eingetroffen, wo die Ukraine im August eine Gegenoffensive gestartet hatte.
    Die USA und die Nato hatten am Mittwoch die Stationierung nordkoreanischer Soldaten in Russland bestätigt. Zuvor hatte der südkoreanische Geheimdienst mitgeteilt, dass insgesamt 3.000 nordkoreanische Soldaten nach Ostrussland verlegt worden sein. Dort sollten sie an einem Training teilnehmen, um anschließend an die Front in die Ukraine geschickt zu werden. 
    Militärexperte Gustav Gressel bei ZDFheute live.
    Militärexperte Gustav Gressel sieht Kursk als Nebenschauplatz. Dorthin waren ukrainische Soldaten vorgedrungen. Nun stehen sie dort enorm unter Druck. 24.10.2024 | 18:02 min
    Laut Schätzungen aus Seoul könnte Pjöngjang insgesamt rund 12.000 Soldaten schicken. Der ukrainische Geheimdienst geht davon aus, dass die etwa 12.000 nordkoreanischen Soldaten bereits in Russland sind. 

    Scholz: Putin wohl "in größter Not"

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte die Entwicklung am Freitag "sehr besorgniserregend":

    Das ist schlimm und ist natürlich etwas, das die Situation weiter eskaliert.

    Olaf Scholz, Bundeskanzler

    Scholz fügte hinzu, dies zeige aber auch, dass Kreml-Chef Wladimir Putin "in größter Not" sei. Dies sei ein weiterer Grund, die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen und zugleich gemeinsam mit Kiew nach "einem gerechten und fairen Frieden für die Ukraine" zu suchen.
    Auch das Auswärtige Amt in Berlin betonte, der Einsatz der nordkoreanischen Soldaten wäre "ganz klar eine eindeutige Eskalation". Das Außenamt forderte Nordkorea auf, nicht zu einer weiteren Eskalation beizutragen und "alles in diese Richtung zu unterlassen", wie eine Ministeriumssprecherin sagte. Das Auswärtige Amt hatte wegen der Pläne bereits am Mittwoch den nordkoreanischen Geschäftsträger in Berlin einbestellt. 

    Keine Bestätigung aus Nordkorea

    Ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums bestätigte eine Entsendung von Soldaten nach Russland am Freitag zwar nicht, sagte Staatsmedien zufolge aber, wenn dem so wäre, dann würde dies "internationalem Recht" entsprechen. Der Westen wirft Nordkorea seit Längerem vor, Russlands Krieg in der Ukraine mit Waffen zu unterstützen.
    ZDF-Korrespondent Armin Coerper in Kasan vom Brics-Gipfel bei ZDFheute live.
    ZDF-Korrespondent Armin Coerper wertet Putins Aussagen zu nordkoreanischen Soldaten in Russland als indirekte Bestätigung. 24.10.2024 | 2:43 min
    In Moskau hatte das Unterhaus des Parlaments am Donnerstag einstimmig ein strategisches Partnerschaftsabkommen mit Nordkorea gebilligt, das unter anderem die gegenseitige "sofortige militärische Unterstützung" im Falle eines Angriffs auf eines der Länder vorsieht. Der russische Präsident Wladimir Putin dementierte den Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite bisher nicht. "Wir arbeiten mit unseren nordkoreanischen Freunden zusammen", sagte Putin und betonte: "Was wir tun, ist unsere Sache." 
    Quelle: AFP

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