Lösung für Waffenstillstand:Selenskyj will Nato-Schutz für Teil der Ukraine
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Ukraines Präsident Selenskyj kann sich diplomatische Lösungen für russisch besetzte Gebiete vorstellen. Er fordert aber Nato-Sicherheitsgarantien für ein Ende der Kämpfe.
Ukraines Präsident Selenskyj hat sich zu einem möglichen Waffenstillstand mit Russland geäußert. Dafür müsse die Nato den Schutz der ukrainisch kontrollierten Gebiete gewährleisten.30.11.2024 | 0:25 min
Die Ukraine könnte nach Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj einem Waffenstillstand mit Russland zustimmen, wenn die Nato ihren Schutz auf die von Kiew beherrschten Teile des Landes ausdehnt.
Bei einem Waffenstillstand brauche sein Land Garantien, "dass Putin nicht wiederkommt", sagte Selenskyj in einem Interview des britischen TV-Senders Sky News.
"Das müssen wir schnell tun. Und dann kann die Ukraine die anderen Gebiete diplomatisch zurückerlangen", so Selenskyj. Kiew habe diesen Weg bislang nicht in Betracht gezogen, weil niemand in der Nato ihn offiziell vorgeschlagen habe, sagte Selenskyj.
US-Präsident Biden hat der Ukraine erneut Unterstützung zugesichert. Bis zur Amtsübergabe an Trump wolle er die Ukraine in eine bestmögliche Verhandlungsposition bringen.29.11.2024 | 0:21 min
Außerdem müsse eine Nato-Einladung trotzdem an die gesamte Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen gehen. Sein Land habe der Verfassung nach nicht das Recht, besetzte Gebiete als russisch anzuerkennen.
Ukraine braucht Garantie, "dass Putin nicht zurückkommt"
Auf Englisch fügte Selenskyj hinzu: "Ja, Nato sofort für einen Teil der Ukraine. Das brauchen wir unbedingt. Sonst kommt er [Russlands Staatschef Wladimir Putin] zurück."
Der Präsident hatte zuletzt bei einer Rede im Parlament in Kiew angedeutet, dass die Ukraine nicht alle besetzten Gebiete militärisch zurückerobern müsse, sondern dies einer zukünftigen diplomatischen Lösung überlassen könnte.
Mit "durchkomponierten Inszenierungen" hätte sich Putin auf seiner Pressekonferenz für die jüngsten Angriffe auf die Ukraine "gebrüstet", so Russland-Korrespondent Armin Coerper.28.11.2024 | 2:38 min
ZDF-Korrespondentin: Nato sieht Ukraine-Beitritt erst bei Frieden
Mit Blick auf das Thema Nato-Beitritt habe der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte schon in seiner Antrittsrede betont, dass er die Zukunft der Ukraine in dem Bündnis sieht. "Allerdings ohne sich auf einen Zeitpunkt festzulegen", erklärt ZDF-Korrespondentin Lara Wiedeking und ergänzt:
Das gilt nach Einschätzung von Wiedeking auch für die Sicherheitsgarantien, die Selenskyj bezüglich des Nato-Schutzes für Teile der Ukraine fordert. "Denn für die Nato steht eins fest: über einen Beitritt der Ukraine kann erst gesprochen werden, wenn Frieden herrscht, auf dem gesamten Territorium der Ukraine", so Wiedeking.
Beim Treffen der Nato-Außenministerinnen und -minister in Brüssel kommende Woche wird auch die Ukraine ein großes Thema sein, sagt Wiedeking. "Und sicherlich auch dieses Angebot von Präsident Selenskyj."
Bis Trump an die Macht komme, setzten die Russen alles daran möglichst viele Gebiete zu erobern, so Oberst Markus Reisner. Er rechnet mit der Einnahme des Kessels von Kurachowe.28.11.2024 | 17:15 min
Nato-Einladung Part von Selenskyjs Siegesplan
Die Forderung nach einer sofortigen Nato-Einladung gehört zu seinem sogenannten Siegesplan, den er im Herbst in Washington, Berlin und anderen Hauptstädten vorgestellt hat. Allerdings sperren sich gerade die wichtigen Nato-Staaten USA und Deutschland dagegen, einen schnellen Pfad für die Ukraine in das westliche Bündnis festzulegen.
Auch die bisher aus der künftigen US-Regierung von Donald Trump bekanntgewordenen Pläne sehen für Kiew keinen Beitritt vor. Russland lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine rundweg ab.
In einer früheren Version dieses Beitrags war im Titel von "Gebietsverzicht - unter einer Bedingung" die Rede. Diese Formulierung war nicht präzise. Der Wortlaut wurde daher angepasst.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.