Rede auf Sicherheitskonferenz:Selenskyj: Europa braucht eigene Armee
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Die alten Zeiten seien vorbei, in denen Amerika Europa unterstützt habe, mahnt der ukrainische Präsident Selenskyj in München. Er plädiert dafür: Europa brauche eine eigene Armee.
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert eine europäische Armee, um Russland entgegentreten zu können. "Jetzt ist die Zeit", sagte er bei der Münchner Sicherheitskonferenz.15.02.2025 | 0:28 min
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Europäer zum Aufbau einer eigenen Armee auf, um Russland wirksam entgegentreten zu können. "Ich kann Sie nur dazu aufrufen, zu handeln, zu ihrem eigenen Wohl", sagte Selenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz. "Die Zeit ist gekommen, die Streitkräfte Europas müssen geschaffen werden."
Diese sollten aber die Nato nicht ersetzen. Es gehe darum, den europäischen Sicherheitsbeitrag dem amerikanischen gleichzusetzen. Europa müsse stark sein, weil nicht klar sei, ob die USA es nur als Absatzmarkt oder auch als Bündnispartner brauchten, so Selenskyj weiter. "Präsident Trump mag keine schwachen Freunde. Er respektiert Stärke."
Selenskyj: Von nun an werden die Dinge anders sein
US-Vizepräsident J.D. Vance habe am Vortag klargestellt, dass Jahrzehnte der alten Beziehung zwischen Europa und Amerika zu Ende gingen. "Von nun an werden die Dinge anders sein, und Europa muss sich darauf einstellen", warnte der ukrainische Präsident. US-Präsident Donald Trump wolle den Beitrag der USA zur Verteidigung Europas herunterschrauben.
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz nutzt US-Vizepräsident Vance seine Rede für eine Tirade gegen Europa. Verteidigungsminister Pistorius (SPD) reagiert schnell.15.02.2025 | 2:48 min
Weiter betonte Selenskyj, es werde keinen Frieden in seinem Land geben, ohne dass die Regierung in Kiew und Europa an den Verhandlungen darüber beteiligt sind.
Keine Entscheidung über die Ukraine ohne die Ukraine, keine Entscheidung über Europa ohne Europa.
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Wolodymyr Selenskyj
Sein Land werde niemals ein Abkommen akzeptieren, "das hinter unserem Rücken abgeschlossen wird". Am Ziel eines Nato-Beitritts seines Landes hielt Selenskyj fest. Er werde diesen Aspekt nicht vom Verhandlungstisch nehmen. Ohne eine Nato-Mitgliedschaft werde sein Land nach einem Friedensschluss eine sehr große Armee brauchen. Gleichzeig warf er Russland vor, an einem Ende des Krieges nicht interessiert zu sein.
Es möchte keinen Frieden. Es bereitet sich nicht auf Dialog vor.
Die USA und Europa stehen in ihren Beziehungen vor einer Zeitenwende. In München wurden deutliche Worte zum Verhältnis zwischen den beiden Seiten gewählt. 14.02.2025 | 2:06 min
Wenig Konkretes aus den USA
US-Vizepräsident J.D.Vance hatte nach einem Treffen mit Selenskyj am Vortag erklärt, die US-Regierung sei bestrebt, Wege zu einem dauerhaften Frieden zwischen der Ukraine und Russland zu finden. Grundsätzlich sei es das Ziel, dass der Krieg zu einem Ende komme, sagte Vance, ohne konkret zu werden.
Statements von Wolodymyr Selenskyj (Präsident Ukraine) zur Münchner Sicherheitskonferenz14.02.2025 | 13:39 min
US-Präsident Donald Trump hat sich zu seinen Absichten mit Blick auf die Ukraine bisher nur vage geäußert, jedoch angedeutet, dass Kiew für ein Abkommen wahrscheinlich von Russland annektierte Gebiete abtreten müsse. Einen Nato-Beitritt des angegriffenen Landes schloss Trump weitestgehend aus. Mitte der Woche hatte er ein Telefonat mit Putin geführt, ohne sich vorab mit den Europäern abzustimmen.
Trump habe ihm von dem Gespräch mit Putin berichtet, sagte Selenskyj in München. "Nicht ein einziges Mal hat er erwähnt, dass Amerika Europa am Tisch braucht. Das sagt eine Menge aus."
Die alten Zeiten sind vorbei, in denen Amerika Europa unterstützt hat, weil es das immer getan hat.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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