Wehrpflicht in Schweden: "Können die Besten auswählen"
Wehrpflicht in Schweden:Attaché: "Können die Besten auswählen"
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2017 hat Schweden die Wehrpflicht wieder eingeführt. Das Modell könnte als Vorlage für die Bundeswehr dienen. Doch in Deutschland denkt die Bevölkerung anders bei diesem Thema.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will sich im Falle einer Wiedereinführung des Wehrdienstes in Deutschland am Modell Schwedens orientieren. Dazu hat Pistorius sich in Schweden über das Wehrdienstmodell des Landes informiert und Gespräche mit seinem Amtskollegen Pal Jonson geführt.
Wehrpflicht in Schweden gilt für Frauen und Männer
Doch was macht das schwedische Wehrpflicht-Modell so interessant? Verteidigungsattaché Jonas Hård af Segerstad erklärt ZDFheute die Unterschiede zum früheren Wehrdienst in Deutschland.
Auch in Schweden wurde im Jahr 2009, zwei Jahre vor Deutschland, die Wehrpflicht ausgesetzt. Dabei wurde gleichzeitig festgelegt, dass bei einer Reaktivierung die Wehrpflicht sowohl Frauen als auch Männer umfassen soll. 2017 wurde sie dann wieder aktiviert, denn das Thema Landesverteidigung geriet wieder mehr in den Fokus.
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Ein Drittel eines Jahrgangs wird zur Musterung eingeladen
Die Skandinavier kontaktieren alle 18-Jährigen eines Jahrgangs und wählen dann aus etwa 100.000 Männern und Frauen schließlich ungefähr ein Drittel, also etwa 30.000 für die Musterung aus.
Davon werden wiederum ungefähr 8.000 Freiwillige tatsächlich für die einjährige Ausbildung einberufen. Etwa 21 Prozent Frauen sind darunter. Schweden geht davon aus, dass der Bedarf für die Verteidigung so Jahr für Jahr gedeckt werden kann. Der Bedarf an Wehrpflichtigen wird schließlich von der Größe der Streitkräfte im Kriegsfall bestimmt.
Wir können die Besten auswählen.
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Jonas Hård af Segerstad, schwedischer Verteidigungsattaché
Schweden hat knapp 10,5 Millionen Einwohner.
Verteidigungswille in Schweden ist groß
Die Debatte über eine Wehrgerechtigkeit werde in Schweden anders geführt als in Deutschland, so Jonas Hård af Segerstad.
Der Verteidigungswille ist größer in Schweden als in Deutschland.
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Jonas Hård af Segerstad, schwedischer Verteidigungsattaché
Die meisten Wehrdienstleistenden seien motiviert, so der Attaché. "Wir müssen wirklich keinen gegen ihren Willen einziehen." Man könne das schwedische Modell aber trotzdem auf Deutschland übertragen, meint Hård af Segerstad.
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Pistorius: "Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit"
Der deutsche Verteidigungsminister Pistorius sagt dazu "Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit" und Deutschland brauche fähige und motivierte junge Frauen und Männer, "um unsere Länder im Fall der Fälle dann auch verteidigen zu können." Und die Zahl sei auch vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland nicht ausreichend.
Die Gewinnung von Freiwilligen bei der Bundeswehr verläuft derzeit sehr schleppend. Die Zahl der Soldaten ist trotz verstärkter Anstrengungen zuletzt auf 181.500 Männer und Frauen gesunken, gefordert hat Pistorius eine Sollstärke von 203.000 Soldatinnen und Soldaten
Die Bundeswehr leidet unter Personalmangel. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht wird diskutiert. Minister Pistorius hat sich in Schweden über mögliche Modelle informiert.
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