Hat Schweden Angst vor Russland? - "Nein"

    Botschafterin zu Nato-Aufnahme:Hat Schweden Angst vor Russland? - "Nein"

    Dominik Rzepka
    von Dominik Rzepka
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    Diese Woche wird Schweden Nato-Mitglied. Russland kritisiert das als aggressiv und droht mit Konsequenzen. Doch davon zeigt sich die schwedische Botschafterin unbeeindruckt.

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    Die schwedische Botschafterin in Deutschland, Veronika Wand-Danielsson, hat sich unbeeindruckt gezeigt von den jüngsten Drohungen aus Russland. Auf die Frage, ob Schweden wegen der Aufnahme in die Nato Angst vor Russland hat, sagt Wand-Danielsson im ZDFheute-Interview: "Nein, würde ich nicht sagen."
    Zwar sei jede Bedrohung beunruhigend und Warnungen müsse man auch ernst nehmen. Allerdings höre man ähnliche Töne bereits seit Jahren aus Moskau:

    Weil es nicht das erste Mal ist, dass wir solchen Bedrohungen ausgesetzt sind, haben wir uns ein bisschen daran gewöhnt.

    Veronika Wand-Danielsson, Schwedens Botschafterin in Deutschland

    In der vergangenen Woche hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums der Nato gedroht, ohne konkret zu werden. Moskau werde genau beobachten, wie sich Schweden in dem "aggressiven militärischen Block" verhalten werde. Darauf aufbauend werde man eine Antwort gestalten. Die Rede war auch von "Vergeltungsschritten militärisch-technischer Natur".




    Warum Schweden 200 Jahre Neutralität aufgibt

    Die Aufnahme Schwedens in die Nato dürfte in dieser Woche offiziell werden. Ab Dienstag ist Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Schweden und anderen nordischen Ländern unterwegs. Vor der schwedischen Botschaft in Berlin soll im Verlauf der Woche eine Nato-Fahne gehisst werden.
    Für Schweden ist das ein historisches Ereignis. 200 Jahre sei das Land an keinem Krieg beteiligt gewesen, sagt Wand-Danielsson.

    Es ist eine Zeitenwende für Schweden.

    Veronika Wand-Danielsson

    Grund dafür sei auch, dass sich die Sicherheitslage im Ostseeraum seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 permanent verschlechtert habe. Die schwedische Bevölkerung bereite sich schon seit längerem mental darauf vor, dass sich die Sicherheitspolitik Schwedens ändern könne. Die Nato-Mitgliedschaft sei beinahe schon eine Notwendigkeit.
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    Auch in Schweden gebe es den Begriff der Kriegstüchtigkeit, das Land müsse ebenfalls kriegstüchtig werden, so die Botschafterin. Dabei habe die Aufrüstung der schwedischen Streitkräfte teilweise bereits seit 2014 angefangen.
    Der Krieg in der Ukraine beunruhige die schwedische Bevölkerung. "Das sollte jede Bevölkerung in Europa beunruhigen", so Wand-Danielsson. Dennoch gehe man in Schweden nicht jeden Abend mit Angst ins Bett.
    Umgekehrt warnt Wand-Danielsson Moskau, sich bei der Frage der Nato-Mitgliedschaft Schwedens einzumischen. "Jetzt sagen wir Moskau, was wir anderen Ländern auch sagen: Die Sicherheitspolitik Schwedens wird in Schweden festgestellt." Und weiter:

    Wir lassen kein drittes Land uns vorschreiben, welche Außen- und Sicherheitspolitik wir vertreten sollen.

    Veronika Wand-Danielsson

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