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Russlands Präsident in Nordkorea:Putin und Kim schmieden neues Bündnis
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Von einem "gewaltigen Vertrag" spricht Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Mit Russlands Präsident Putin hat er ein Abkommen vereinbart, in dem sich beide Länder Beistand zusichern.
Kreml-Chef Putin und Machthaber Kim Jong Un haben in Nordkorea eine "strategische Festung" gegen den Westen besiegelt. ZDFheute live analysiert das Treffen und die Folgen.19.06.2024 | 35:00 min
Die Atommacht Russland und Nordkorea haben im Konflikt mit den USA und deren Verbündeten ein neues Bündnis geschmiedet. Beide Länder hätten einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines militärischen Angriffs durch einen Drittstaat vereinbart, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.
Die gegenseitige Hilfe bei einer Aggression von außen ist demnach Teil eines Vertrags über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit, den Putin mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un unterzeichnet hat. Das Abkommen soll die Zusammenarbeit der beiden Staaten auf eine neue Stufe stellen. Nordkorea testet seit 2022 wieder verstärkt atomwaffenfähige Raketen, es hat sich selbst zur Atommacht ernannt.
Putin, der am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) zu einem Staatsbesuch eingetroffen war, dankte seinem Gastgeber auch für die Unterstützung seines Landes beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Er lud Kim russischen Angaben zufolge zudem zu einem neuen Besuch ein - diesmal nach Moskau, nachdem sich die beiden im September zuletzt in Wladiwostok getroffen hatten. Der jetzige Besuch war Putins erster Aufenthalt in dem abgeschotteten Nachbarland seit 24 Jahren.
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Große Besorgnis in den USA
Besonders die wachsende militärische Kooperation Russlands mit Nordkorea wird von den USA und ihren Verbündeten mit großer Besorgnis gesehen, weswegen das Treffen in Pjöngjang von ihnen genau beobachtet wurde.
Die USA werfen Nordkorea vor, Russland für die Invasion mit Raketen und Artilleriemunition auszurüsten. Sie befürchten, dass Nordkorea im Gegenzug militärische Schlüsseltechnologie aus Russland erhalten könnte, etwa für den Bau von Trägerraketen für den Satellitenstart oder von Atom-U-Booten. Beide Länder haben eine solche Kooperation bestritten.
Beide Länder unterliegen internationalen Sanktionen. Wegen des Angriffs auf die Ukraine vor mehr als zwei Jahren hat der Westen bereits beispiellose Sanktionen gegen Russland und seine Unterstützer verhängt. Nordkorea unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms Strafmaßnahmen des UN-Sicherheitsrats sowie separaten Sanktionen einzelner Länder.
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Üppiger Empfang für Putin
Kim bereitete dem Kremlchef einen üppigen Empfang, Nordkoreas Staatsmedien sprachen von einem "historischen Besuch". Kim holte den Gast zunächst am Flughafen ab, wo sich beide lächelnd umarmten. Danach fuhren sie zusammen zum Kumsusan-Staatsgästehaus, das Putin als Unterkunft diente.
Vor Beginn der politischen Gespräche wurde Putin bei einer offiziellen Begrüßungszeremonie auf dem Kim-Il-Sung-Platz von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt. Viele hielten russische Fähnchen in den Händen. Soldaten marschierten an Putin und Kim, die auf einer Bühne standen, vorbei. Der Kremlchef schenkte seinem Gastgeber erneut ein Auto der russischen Luxusmarke Aurus, die dem Präsidenten auch als Staatskarosse dient.
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Kim: "Gewaltiger Vertrag"
Die Zusammenarbeit beider Länder wird auch als Versuch gesehen, eine gemeinsame Front gegen die USA aufzubauen. "Das ist ein gewaltiger Vertrag", sagte Kim Jong Un über das russisch-nordkoreanische Abkommen. Es leite eine neue Epoche ein. Die Zusammenarbeit in politischen, militärischen, wirtschaftlichen und anderen Fragen sei friedlich und auf Verteidigung der Interessen beider Staaten ausgerichtet, betonte er.
Putin sagte, der neue Vertrag mit Nordkorea solle die Sicherheitslage in der Region verbessern. Zugleich warf er den USA eine Politik der Konfrontation vor - mit einer Ausweitung der militärischen Infrastruktur und den Manövern, an denen auch Südkorea und Japan beteiligt sind.
Für Nordkorea geht es Experten zufolge bei der Kooperation mit Moskau mehr als um mögliche Waffengeschäfte. Demnach will sich Kim verstärkt gegen die wachsende Militärkooperation der USA mit Südkorea und Japan aufstellen und sich über Russland im UN-Sicherheitsrat ein Schutzschild gegen die internationalen Sanktionen verschaffen.
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Quelle: dpa
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