Ramstein-Treffen: Was es bringt, was kommt

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    Ukraine-Kontaktgruppe:Ramstein-Treffen: Was es bringt, was kommt

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    Mehr als nur eine Ankündigungsbühne für Waffenlieferungen: Was das Ramstein-Format der Ukraine-Unterstützer bisher gebracht hat und wie es weitergehen könnte.

    Boris Pistorius (l-r, SPD), Bundesminister der Verteidigung, Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Lloyd Austin, Verteidigungsminister der USA, nehmen am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US Air Base Ramstein teil.
    Die Ukraine-Kontaktgruppe berät über künftige Militärhilfen. Überschattet wird das Treffen von der Frage, wie sich der Amtsantritt von Donald Trump künftig auswirken könnte.09.01.2025 | 1:37 min
    Es ist das letzte Treffen, bevor Donald Trump erneut zum Präsidenten der USA vereidigt wird - und womöglich das letzte Treffen dieses Formats überhaupt: Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz kommen heute noch einmal die Unterstützer der Ukraine zusammen, die Ukraine-Kontaktgruppe. Eine Bilanz des sogenannten Ramstein-Formats:

    Wer sitzt am Tisch?

    Zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine lud US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erstmals Kollegen verbündeter Länder nach Ramstein ein. Es ging um Hilfen für das Land und die Koordinierung. Beim bisher letzten Treffen in Ramstein im September 2024 nahmen Vertreter aus mehr als 50 Ländern teil. Stets saßen Vertreter der Ukraine mit am Tisch, mehrmals auch Präsident Wolodymyr Selenskyj. Auch Nato- und EU-Vertreter geörten zu den Teilnehmern, die Gruppe ist aber ausdrücklich weder der Nato noch der EU angegliedert.
    ZDF-Reporterin Isabelle Schaefer
    In Ramstein sind zum letzten Mal vor dem Amtsantritt Donald Trumps Unterstützer der Ukraine zusammengekommen. Wie es danach weitergeht, berichtet ZDF-Reporterin Isabelle Schaefers.09.01.2025 | 1:09 min

    Worum geht es?

    Die Treffen wurden schnell zur Bühne für Ankündigungen neuer Waffenlieferungen. Aber neben Panzern, Artillerie und Luftabwehr wurde auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten koordiniert, über die Instandsetzung beschädigter Waffensysteme gesprochen sowie über Finanzierungsfragen.
    Stefan Meister von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik spricht von einer "ganz zentralen Gruppe" für die Unterstützung der Ukraine. In dem informellen und flexiblen Format seien "ganz praktische Entscheidungen" für das Land gefällt worden. Das Format habe auch der Abstimmung zwischen Nato und EU und den überlappenden Mitgliedsländern gedient. Trotz der Führungsrolle der USA habe das Format den Europäern Einflussmöglichkeiten gegeben.
    Luc Walpot - Ukraine: "Kriegsmüdigkeit und Unmut"
    Während die russische Armee rund um Pokrowsk Boden gut macht, wächst in der ukrainischen Bevölkerung die Unzufriedenheit mit der eigenen Regierung, so ZDF-Reporter Luc Walpot.07.01.2025 | 3:33 min

    Wie geht es weiter?

    Der Tagungsort Ramstein - ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt der USA in Deutschland - unterstrich die Bedeutung beider Länder für die Unterstützung der Ukraine. Die USA sind seit Kriegsbeginn vor knapp drei Jahren mit Abstand der größte Unterstützer Kiews - nach eigenen Angaben mit umgerechnet knapp 63 Milliarden Euro an "Sicherheitsunterstützung". Deutschland leistete 28 Milliarden Euro inklusive bereits zugesagter Hilfen für kommende Jahre, Großbritannien steuerte gut neun Milliarden Euro Militärhilfe bei.
    Die Zahlen zeigen die starke Abhängigkeit von den USA. So dürfte es beim Treffen am Donnerstag vor allem darum gehen, wie man sich auf die Trump-Präsidentschaft vorbereitet. Der designierte US-Präsident hat wiederholt die US-Hilfen an Kiew kritisiert und behauptet, den Krieg innerhalb kürzester Zeit beenden zu können. Trump hatte zudem in seiner ersten Amtszeit damit gedroht, US-Soldaten aus Deutschland abzuziehen und Militärbasen zu schließen.
    Debatte um 5-Prozent-Militärausgaben
    Der künftige US-Präsident Donald Trump ist mit seiner Forderung einer massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten auch in Deutschland auf erheblichen Widerspruch gestoßen.09.01.2025 | 2:32 min
    Sicherheitsexperte Meister glaubt dennoch, dass die USA "in der ein oder anderen Form" weiter eine wichtige Rolle mit Blick auf die Ukraine spielen werden. Trump sei kein Isolationist, wolle sich den von den USA ausgehenden Schutz aber bezahlen lassen. Ob es weitere Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein geben wird, ist dennoch mehr als fraglich.
    Quelle: AFP
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