Hilfe aus China und Iran: Russland erhöht Druck, Kiew wartet

    China und Iran helfen Putin:Moskau erhöht den Druck, Kiew wartet

    von Christian Mölling, András Rácz
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    Während Kiew hofft, Ziele in Russland angreifen zu dürfen, hilft China Moskau beim Drohnenbau - und der Iran liefert Raketen. Gelingt es Russland, bis Oktober Kursk zu befreien?

    Zerstörtes Gebäude in Charkiw
    Eine russische Offensive auf die ukrainische Großstadt im Sommer konnte laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gestoppt werden, die Situation vor Ort ist dennoch gefährlich. 14.09.2024 | 1:40 min
    Die russischen Streitkräfte haben ihren ersten bedeutenden Gegenangriff auf die von der Ukraine besetzten Gebiete in der Region Kursk gestartet. Elemente zweier russischer Eliteeinheiten, der 155. Marine-Infanterie-Brigade und des 51. Garde-Luftangriffsregiments, die beide aus der Ukraine verlegt worden waren, führten den Angriff aus. In einer gut durchgeführten Operation drängten sie die 103. Brigade der ukrainischen Territorialverteidigung zurück, eroberten bereits die Kleinstadt Snagost zurück und näherten sich Ljubimowka.
    Die Entsendung von zwei Eliteeinheiten in die Kursk-Region von russischer Seite aus könnte frühere Informationen bestätigen, wonach der russische Präsident Wladimir Putin dem russischen Militär befohlen hat, die Region Kursk bis Anfang Oktober zu befreien.
    Ukraine-Karte, Soldat und Experte Fabian Hoffmann
    Mit ihrem Vorstoß in die Region Kursk in Russland erhöht die Ukraine den Druck auf Putin. Sicherheitsexperte Fabian Hoffmann schätzt die Situation bei ZDFheute live ein.15.08.2024 | 32:36 min

    Ukraine setzt Angriffe fort

    In der Zwischenzeit setzten die ukrainischen Streitkräfte ihre Angriffe fort. Sie durchbrachen die russische Grenze an einer anderen Stelle westlich des größeren Vorstoßes bei Nowy Put und drängen Berichten zufolge in Richtung Gluschkowo.
    Die Ukraine beabsichtigt offenbar, die südlich des Flusses Seym eingeschlossenen russischen Truppen anzugreifen. Sollte dieser neue Vorstoß gelingen, würde er das noch von den russischen Streitkräften gehaltene Gebiet in zwei Hälften teilen und damit deren Verteidigung weniger haltbar machen. Im Laufe der Woche hat die Ukraine mindestens drei russische Pontonbrücken über den Seym zerstört oder beschädigt, um die Logistik der russischen Streitkräfte südlich des Flusses zu behindern.



    Iranische Raketen in Russland angekommen

    Mehrere westliche Politiker und Presseartikel bestätigten unter Berufung auf Geheimdienstberichte und Bildmaterial, dass der Iran tatsächlich etwa 220 ballistische Kurzstreckenraketen des Typs Fath-360 an Russland geliefert hat. Die Waffen wurden von einem russischen Schiff über das Kaspische Meer geliefert.
    Nach Einschätzung des ukrainischen Geheimdienstes werden die Raketen zunächst zum russischen Raketenartillerie-Übungsgelände in Aschuluk transportiert, wo weitere Tests und Schulungen durchgeführt werden und der Kampfeinsatz erst danach erfolgen soll.
    Im Laufe der Woche hat Russland mehrere groß angelegte Drohnenangriffe auf ukrainische militärische und zivile Infrastrukturziele durchgeführt. Dabei wurden Kraftwerke, Transformatoren und mehrere Infrastrukturanlagen auf Bezirksebene getroffen.
    Ein 12-stöckiges Wohngebäude, das durch einen Raketeneinschlag beschädigt wurde, steht unweit einer unterirdischen Schule während des Beginns des neuen Schuljahres, bekannt als „Tag des Wissens“, in Charkiw, Ukraine, am 02. September 2024 inmitten der russischen Invasion.
    Die Ukraine bittet westliche Partner um Erlaubnis, Langstreckenraketen auf russische Ziele richten zu dürfen. Damit sollen eigene Gebiete wie die Stadt Charkiw gesichert werden.13.09.2024 | 2:50 min

    Neue russische Angriffstaktiken

    Die russischen Streitkräfte verstärkten ihre Angriffe im südlichen Teil der Region Donezk. Berichten zufolge testeten sie eine neue Taktik mit mechanisierten und gepanzerten Angriffen gegen ukrainische Stellungen.
    Zwar sind die Verluste bei den Panzerangriffen immer noch atemberaubend hoch, aber die neue Taktik zeigt, dass die russischen Bodentruppen immer noch in der Lage sind, innovativ zu sein und neue Ansätze zu erproben.

    Neue russische Drohne mit chinesischen Komponenten

    Russland hat Berichten zufolge eine neue Langstrecken-Angriffsdrohne, die Garpiya-A1 (Harpyie auf Englisch), hergestellt und bereits eingesetzt. Die Drohne arbeitet mit einem in China hergestellten Motor und anderen Komponenten und hat eine Reichweite von etwa 1.500 Kilometern. Bislang wurden etwa 2.500 solcher Drohnen hergestellt, seit die Produktion im letzten Sommer begonnen hat.
    Russland setzt also nicht nur Drohnen aus iranischer Produktion ein, sondern auch China trägt aktiv zur Entwicklung der russischen Drohnenkapazitäten bei.
    Ukraine-Krieg - Saporischschja
    Entlang der gesamten Frontlinie setzt die ukrainische Armee hoch spezialisierte Drohnen ein. Soldaten einer gesonderten Elite-Einheit sollen so auf präzise Weise Ziele aufspüren.23.06.2024 | 2:46 min

    Noch keine Aufhebung der Beschränkungen für westliche Waffen

    Presseberichten zufolge stehen Großbritannien und Frankreich kurz vor einer Einigung über die Aufhebung des Verbots für die Ukraine, ihre Storm Shadow/SCALP-Marschflugkörper gegen militärische Ziele tief im Inneren der Russischen Föderation einzusetzen. Sollte dies geschehen, könnte die Ukraine insbesondere Militärflughäfen, Luftverteidigungsanlagen, Kommandozentralen und befestigte Munitionsdepots sowie Brücken innerhalb Russlands effizienter angreifen.
    Inzwischen verfügt die Ukraine nur noch über eine begrenzte Anzahl solcher Raketen, da viele von ihnen gegen die russische Schwarzmeerflotte und Militärflughäfen auf der Krim eingesetzt wurden.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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