Plastikmüll-Obergrenze: Wieder keine Einigung erzielt
Fünfte Verhandlungsrunde von UN:Keine Einigung auf Plastikmüll-Obergrenze
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Bis Ende des Jahres wollten die Vereinten Nationen sich auf eine Obergrenze für Plastikmüll verständigen. Doch auch die fünfte Verhandlungsrunde ging ohne ein Abkommen zu Ende.
Die Masse an Kunststoff wächst, Regeln gibt es keine. Erneut können sich die Staaten nicht auf ein Abkommen einigen, um die Flut an Plastikmüll zu reduzieren. 01.12.2024 | 3:57 min
Die fünfte Verhandlungsrunde für ein UN-Plastikabkommen ist ohne Einigung zu Ende gegangen. Im südkoreanischen Busan hatten eine Woche lang Vertreter aus mehr als 170 Staaten beraten, um nach jahrelanger Vorbereitung verbindliche Maßnahmen zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung zu beschließen.
Die Zusammenkunft war ursprünglich als finale Verhandlungsrunde angedacht, nun soll die Debatte im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Als Grundlage soll der während der letzten sieben Tage ausgehandelte Entwurf dienen.
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Die zentrale ungelöste Streitfrage betrifft eine Obergrenze für die Plastikproduktion, wie es von einer Koalition aus mehr als 100 Staaten - darunter Mexiko, Panama, Ruanda und die Europäische Union - gefordert wird. Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Russland hingegen hatten sich vehement dagegen ausgesprochen - und stattdessen gefordert, dass sich das Abkommen auf eine effiziente Abfallwirtschaft fokussieren solle.
ZDF-Experte Stamm: Lösen von globalen Problemen in Sackgasse
"Es war ein sehr ambitioniertes Vorhaben der Weltgemeinschaft", erklärt ZDF-Umweltexperte Andreas Stamm. Mikro- und Nanoplastik - vom Reifenabrieb oder von Kleidung aus Polyester in der Waschmaschine - finde man überall, in der Antarktis und selbst in den menschlichen Organen. "Und mit alldem verdienen etwa die Öl- und Gasstaaten viel Geld. Und deren Geschäftsmöglichkeiten werden weniger, etwa was die Zukunft des Verbrenner-Motors angeht", so Stamm. "Da fällt es schwer, auf Plastik als Einnahmequelle zu verzichten."
Die letzten UN-Konferenzen zu den großen Umweltthemen seien alle ohne starkes Ergebnis geendet - ob Plastik-, Klima- oder Nachhaltigkeitskrise. "Der Eindruck drängt sich auf, dass das gemeinsame Lösen von Problemen auf globaler Ebene in einer Sackgasse steckt."
Greenpeace: Besser vertagen als schwacher Abschluss
In einer Stellungnahme der Nichtregierungsorganisation WWF hieß es:
Von Greenpeace wurde begrüßt, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden, statt sich unter Zeitdruck auf einen schwachen Abschluss zu einigen. "Ein wirksames Abkommen muss verbindliche globale Ziele und Maßnahmen zur Senkung der Plastikproduktion enthalten", sagte Greenpeace-Experte Moritz Jäger-Roschko. Es bestünde weiterhin die historische Chance auf ein Plastikabkommen.
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"Wir haben nicht das erreicht, wofür wir gekommen sind", sagte Juan Carlos Monterrey Gómez von der Delegation aus Panama in einer emotionalen Rede. "Zögern bedeutet Tod, Handeln bedeutet Überleben." Man werde nicht nachgeben und weiter für ein Abkommen kämpfen. Kurz zuvor hatte Gómez gesagt, dass Plastik für Panama eine "Massenvernichtungswaffe" sei:
Hunderte Millionen Tonnen Plastikmüll jährlich - Tendenz steigend
Fast 200 UN-Staaten hatten sich im März 2022 geeinigt, bis Ende 2024 einen gemeinsamen Beschluss zur Eindämmung von Plastik zu fassen. Insgesamt wurde das Abkommen über fast zehn Jahre vorbereitet. Global werden laut UN jährlich rund 400 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert, Tendenz steigend. Andere Schätzungen liegen noch höher.
Quelle: ZDF
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