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Republikaner zu Trump:"Die Stärke dieses Mannes übertrifft alles"
von Anna Kleiser, Milwaukee
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Das gescheiterte Attentat auf Donald Trump überschattet den Parteitag der Republikaner. Die Delegierten vor Ort sind schockiert und stehen felsenfest hinter ihrem Kandidaten.
Mitten im Wahlkampf erschüttert ein Mordanschlag auf Präsidentschaftsbewerber Trump die USA. Droht dem polarisierten Land eine weitere Verschärfung des politischen Klimas?14.07.2024 | 2:35 min
Wir stehen in einem Vorort von Milwaukee im Wohnzimmer von Patty Reiman, um mit ihr über ihre Erwartungen an den Parteitag der Republikaner zu sprechen, als ihr Mann ins Zimmer kommt und mir sein Handy zeigt. Im Fox-News-Livestream steht, die Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump sei unterbrochen worden. Kurz darauf trudeln die Eilmeldungen ein: Schüsse, Knallgeräusche, vieles ist noch unklar.
Patty
Patty ist Trump-Unterstützerin. Sie liebt die Parteitage, den Trubel, das Treffen mit Gleichgesinnten. An diesem Montag beginnt ihr fünfter, diesmal in ihrer Heimat. Er wird überschattet von dem gescheiterten Attentat auf Trump. "Das ist so niederträchtig, so schrecklich, so unglaublich, beschämend", sagt Reiman und kämpft mit den Tränen.
US-Präsident Biden appelliert nach dem Trump-Attentat, die hitzige Stimmung im Land abzukühlen. Der Republikaner-Parteitag in Milwaukee soll wie geplant stattfinden.15.07.2024 | 1:33 min
Parteitag unter großen Sicherheitsvorkehrungen
Das Ereignis erschüttert ein Land in Aufruhr. In dem viele Menschen sich nach Normalität sehnen und ungläubig auf das schauen, was passiert. Auf den Straßen in der Nähe der Eventhalle sind am Sonntag schon die meisten Absperrungen eingerichtet, man sieht diverse uniformierte Gruppen von Polizei, über State Trooper bis zum Secret Service.
Elmar Theveßen berichtet aus Milwaukee, wie der Schütze aufs Dach kommen konnte und welche Folgen das Attentat für den Präsidentschaftswahlkampf in den USA hat. 14.07.2024 | 1:59 min
Dazwischen laufen Menschen mit Rollkoffern und suchen ihr Hotel. Aus dem ganzen Land reisen gut 2.400 Delegierte aus den 50 Bundesstaaten nach Milwaukee. Kenny Nail kommt aus Florida und ist über 2.000 Kilometer mit dem Auto nach Milwaukee gefahren. Als er im Autoradio während der Rede die Schüsse hört, fährt er an den Seitenrand und beginnt zu beten, sagt er.
Würde jetzt ein Demokrat an ihm vorbeilaufen, würde er ihn grüßen. Es brauche mehr Respekt und Höflichkeit, so der 54-Jährige. Die USA müssten nun innehalten und einander zuhören. Er ist stolz als Delegierter mit seiner Stimme Trump zu wählen und freut sich, dass alles wie geplant stattfinden kann.
FBI warnt vor gewalttätiger Rhetorik
Die ganze Zeit über kommen mehr Informationen ans Licht, werden mehr Details über den Angriff klar. Parallel dazu verbreiten sich ab der ersten Meldung in Sozialen Medien Falschinformationen und Verschwörungstheorien. Das FBI warnt vor zunehmend gewalttätiger Rhetorik online. Die große Sorge ist die Eskalation von Gewalt.
Mary Erickson ist eine weitere Delegierte aus Florida. Sie sitzt vor einem Hotel auf der Bank und sieht eine Mitschuld an dem Attentat bei den Medien. Sie hätten Trump als Diktator verunglimpft, Angst vor ihm geschürt. Für sie steht fest, Trump muss gewinnen, um für christliche Werte einzustehen.
Es gehe um mehr als rechts oder links. Es gehe aktuell um die Nation und das Volk. Von US-Präsident Joe Biden wünscht sie sich Anstand, Würde und Mitgefühl.
Der Secret Service sei für Trumps Sicherheit zuständig gewesen, so ZDF-Korrespondent Theveßen. Es sei nicht vorstellbar, wie der Schütze trotzdem das Attentat verüben konnte.14.07.2024 | 3:15 min
"Manchmal bringt eine Tragödie Menschen zusammen"
Biden ist seit dem Angriff drei Mal vor die Kameras getreten und hat sich dasselbe gewünscht: Anstand und Würde. Er forderte alle auf, die politische Stimmung abzukühlen und zusammenzuhalten. Gleichzeitig machte er deutlich, er werden weiter den Unterschied zwischen ihm und Trump klar skizzieren.
In einer Hotellobby erinnert sich der 85-jährige Carl Toepel an die Schüsse auf die Präsidenten John F. Kennedy und Ronald Regan. Bei vielen Amerikanern werden Erinnerungen wach. Toepel hofft auf ein Ende der Gewalt.
Auch er ist seit 2015 Trump-Fan. Abweichende Meinungen hören wir bisher kaum. Die Partei ist auf Linie gebracht, selbst die Trump-Konkurrentin aus den Vorwahlen, Nikki Haley, wird nun doch zum Parteitag kommen. Sie hat ihren Delegierten ebenfalls empfohlen, für Trump zu stimmen.
Und so werden die Republikaner Trump hier in Milwaukee zum dritten Mal in Folge offiziell zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl ernennen. Wie er sich hier nur zwei Tage nach dem versuchten Attentat präsentiert und wie seine Rede am Donnerstag klingt, dürfte großen Einfluss auf die Hoffnung nach Zusammenhalt in Amerika haben.
Anna Kleiser ist Korrespondentin im ZDF-Studio Washington.
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