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Fluss sauber genug für Olympia?:Pariser Bürgermeisterin schwimmt in Seine
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Ist die Seine sauber genug für die Olympischen Spiele? Die Bürgermeisterin von Paris will beruhigen - und schwimmt in dem Fluss, in dem Wettbewerbe geplant sind.
Anne Hidalgo wollte mit ihrem Bad in der Seine die Debatte um die Wasserqualität beruhigen.
Quelle: AFP
In Paris ist es kurz vor dem Start der Olympischen Spiele eines der Gesprächsthemen, bei dem die Menschen zu Spott und Häme neigen, während die betroffenen Sportler sich die Haare raufen: Wird die Seine in Frankreichs Hauptstadt wirklich sauber genug sein, um dort wie geplant Schwimm-Wettkämpfe durchzuführen?
Oder waren die 1,4 Milliarden Euro, die für eine bessere Wasserqualität des Flusses investiert wurden, herausgeworfenes Geld?
Werbewirksamer Sprung in die Seine
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo wollte am Mittwoch am eigenen Leib demonstrieren, dass die langjährigen Anstrengungen, den Fluss bis zum Beginn der Sommerspiele zu säubern, erfolgreich waren. Voller Stolz sagte sie nach ihrem Bad in der Seine:
Hidalgo war von einem Steg über eine Leiter ins Wasser gestiegen, mit Schwimmbrille, ohne Badekappe. Gemeinsam mit Tony Estanguet, dem Chef des Organisationskomitees der Olympischen Spiele, legte sie eine Strecke von etwa 100 Metern durch das grünlich schimmernde Flusswasser kraulend zurück - bei etwa 20 Grad und Sonnenschein. "Es ist kühl, aber nicht zu kalt", sagte sie.
Am Flussufer und auf einer Brücke hatten sich zahlreiche Zuschauer versammelt, die das morgendliche Bad der Bürgermeisterin mit Beifall bedachten. Hidalgo hatte zum Jungfernbad in der Seine auch Präsident Emmanuel Macron eingeladen - der zwar grundsätzlich zugesagt hatte, ohne sich aber auf einen Termin festzulegen.
Frankreichs Sportministerin Amelie Oudea-Castera und der Para-Triathlet Alexis Hanquinquant wagten bereits vergangene Woche den Sprung in die Seine.
Quelle: AP
Wettkämpfe in der Seine sind Prestigesache
Die Olympia-Macher und Frankreich versprechen sich unvergessliche Bilder, wenn die Schwimm-Wettkämpfe vor der Prachtkulisse der Stadt von einem Millionenpublikum an den Bildschirmen und vom Ufer aus verfolgt werden. Riesensummen wurden im Großraum Paris in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert, um die Wasserqualität zu verbessern. Verhindert wird nun, dass bei Starkregen mit den Wassermassen auch Toilettenabwässer in den Fluss gelangen.
Dass die Wasserqualität dennoch in den letzten Monaten lange Zeit zu wünschen übrig ließ, erklärte die Stadt mit der ungewöhnlichen feuchten Witterung und niedrigen Temperaturen. Denn bei höheren Temperaturen und einem niedrigeren Wasserstand der Seine würden Krankheitserreger dort schneller abgebaut.
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Stadt bei Wasserqualität zuversichtlich
Seitdem in den letzten Tagen das Wetter ausgesprochen sommerlich geworden ist, deuten auch die Laborwerte darauf hin, dass es mit dem Schwimmen in der Seine klappen könnte. Der für die Olympischen Spiele zuständige stellvertretende Pariser Bürgermeister Pierre Rabadan sagte:
"Es ist ein bisschen zum Verzweifeln für die Athleten und für den Staff, die das ja vorbereiten sollen. Wir bereiten uns erst mal auf die Seine vor. Wir würden den Wettkampf gerne dort austragen. Es kann aber sein, dass das kurzfristig umgestellt wird und wir dann auf der Ruderregattastrecke schwimmen", sagte Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn, der auch die aussichtsreichen Medaillenkandidaten Florian Wellbrock (Olympiasieger von Tokio), Oliver Klemet und die Niederländerin Sharon van Rouwendahl (Olympiasiegerin Rio, Weltmeisterin 2024) betreut.
Trainer gucken kritisch auf Seine
Die meisten Trainer hätten den Fluss von Beginn an sehr kritisch beäugt. Der deutsche Bundestrainer betonte:
Es sei bei Olympia nicht schön, in einem Sport, den man so wissenschaftlich vorbereitet, ein Glücksspiel zu haben. "Das wäre auf der Ruderstrecke anders. Dort gibt es etwa 25 Grad Wassertemperatur, die Seine wird bei 21, 22 Grad bleiben. Die Ruderstrecke wäre diesbezüglich also angenehmer", sagte Berkhahn.
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Auch die Fließgeschwindigkeit besorgt Schwimmer
Neben der Wasserqualität ist auch die Fließgeschwindigkeit der Seine eine große Sorge der Schwimmer. Sie müssen ja sowohl mit der Strömung als auch gegen die Strömung schwimmen. Zuletzt floss die Seine noch so schnell, dass laut Aussagen von Trainer Berkhahn die Austragung von Wettkämpfen unmöglich gewesen wäre.
Nach der letzten Analyse der Stadt beträgt die Wassermenge in der Seine immer noch mehr als das Dreifache der im Sommer üblichen Menge. "Die Wasserwerte werden besser, die Strömung ist nach wie vor ein Problem", sagte Schwimmer Wellbrock vor einigen Tagen. "Aktuell ist sie noch zu stark, um Wettkampf zu schwimmen. Mittlerweile wurde aber offen über einen Plan B kommuniziert."
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP
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