Österreichischer Rechtsextremist aus Taliban-Haft entlassen

    Österreicher in Doha gelandet:Rechtsextremist aus Taliban-Haft entlassen

    |

    Neun Monate lang war der österreichische Rechtsextremist Herbert F. in afghanischer Haft - nun ist er von den Taliban freigelassen worden. Ihm wurde Spionage vorgeworfen.

    Österreichischer Rechtsextremist Herbert F. nach seiner Freigelassung
    Der österreichische Rechtsextremist Herbert F. traf nach seiner Freilassung in Doha ein.
    Quelle: Reuters

    Nach neun Monaten Haft bei den Taliban in Afghanistan ist ein österreichischer Rechtsextremist freigelassen worden. Wie Bundeskanzleramt und Außenministerium am Sonntag in Wien mitteilten, landete der 84-jährige Herbert F. in der katarischen Hauptstadt Doha.
    Er war im Mai 2023 unter Spionageverdacht festgenommen worden, nachdem er trotz einer Reisewarnung der österreichischen Regierung nach Afghanistan gereist war.
    Afghanistan unter der Taliban
    Katrin Eigendorf ist ins weitgehend isolierte Afghanistan gereist - zwei Jahre nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban. Wie hat deren Herrschaft das Land verändert?09.08.2023 | 2:57 min

    Kanzler Nehammer dankt Katar

    Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) dankte auf der Plattform X der katarischen Regierung für ihre Vermittlung in der Angelegenheit.
    Post von Nehammer
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen
    Das Außenministerium betonte, dass der 84-Jährige in den vergangenen Monaten über das Außenamt, die zuständige Botschaft in Pakistan sowie die EU-Vertretung in Kabul "nach Kräften konsularisch betreut" worden sei. So habe man erreicht, dass ihm dringend benötigte Medikamente und ein Hörgerät übergeben worden seien.

    Bekannte Figur der rechtsextremen Szene

    Der Mann gilt als bekannte Figur der rechtsextremen Szene in Österreich. 1967 war er Gründungsmitglied der Nationaldemokratischen Partei (NDP), die 1988 verboten wurde. Laut der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" handelt es sich bei F. um einen ehemaligen Lehrer, der sich in rechtsextremen Onlinenetzwerken selbst als "Afghanistan-Experten" bezeichne und das Land bereits mehrmals besucht habe.
    Er war trotz einer seit Jahrzehnten bestehenden Reisewarnung nach Afghanistan gereist, wo ihm Spionage vorgeworfen wurde. Mit seiner Reise nach Afghanistan wollte er demnach demonstrieren, dass es ich um ein sicheres Land handele und Flüchtlinge deshalb dorthin zurückgeschickt werden könnten.
    Herbert F. sagte bei seiner Ankunft in Doha auf die Frage von Journalisten, er habe "Pech" gehabt, wolle aber nach Afghanistan zurückkehren.
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zu Rechtsextremismus in Österreich