Armut in den USA: Zahl der Obdachlosen erreicht neuen Rekord
Armut :USA: Zahl der Obdachlosen erreicht Rekord
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In den Vereinigten Staaten ist die Obdachlosigkeit deutlich gestiegen. Eine der Ursachen für den Anstieg ist der Mangel an bezahlbaren Wohnraum.
Seit Jahren ist die Zahl der Obdachlosen in den USA gestiegen. Vor allem Städte wie New York City, Denver, Los Angeles oder San Francisco sind betroffen.
Quelle: dpa
Die Zahl der Obdachlosen in den USA hat im laufenden Jahr einen neuen Rekord erreicht. 771.480 Menschen hatten in dem Land Anfang 2024 keine Wohnung - 18 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) mitteilte. Demnach waren zu Beginn des Jahres 23 von 10.000 US-Bürgern obdachlos.
Die HUD-Daten stammen aus einer Erhebung in einer einzelnen Nacht, die das Ministerium jährlich zu Jahresbeginn ("Point-In-Time Count") durchführt, deren Ergebnisse jedoch erst Monate später veröffentlicht werden - sie bilden daher nicht genau die aktuellen Verhältnisse ab.
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Erfasst werden sowohl Menschen in Notunterkünften ("sheltered") als auch solche, die auf der Straße leben ("unsheltered"). Nicht berücksichtigt werden Personen ohne festen Wohnsitz, die vorübergehend bei Freunden oder Familienmitgliedern untergekommen sind.
Das sind die Ursachen
Als wahrscheinlichste Ursache für den Anstieg gab der Regierungsbericht die anhaltende Inflation und die hohen Immobilienpreise an. Auch die Mieten seien stark gestiegen, heißt es in dem HUD-Bericht. Im Januar 2024 seien sie im Durchschnitt 20 Prozent höher gewesen als noch drei Jahre zuvor.
… sind Menschen ohne mietvertraglich gesicherten Wohnraum. Dazu zählen Personen, die obdachlos sind, vorübergehend bei Bekannten unterkommen oder in Einrichtungen der Wohlfahrtspflege bzw. Kommunen leben.
… sind Menschen, die im öffentlichen Raum wie Parks, Bahnhöfen oder Baustellen übernachten oder vorübergehend durch behördliche Maßnahmen untergebracht werden. Wohnungslosigkeit ist also der übergeordnete Begriff, Obdachlosigkeit bildet einen Teil davon.
Quelle: Diakonie
Weitere Hauptursachen für den Anstieg sind laut HUD die Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Hurrikans, Waldbränden und Überschwemmungen sowie die Herausforderungen durch die Aufnahme von Migranten in einigen Regionen des Landes.
Anhaltende Effekte von "systematischem Rassismus"
In dem Bericht heißt es in dem Zusammenhang, dass Migration besonders dazu beigetragen habe, dass es deutlich mehr Familien als obdachlos gelten, etwa in Großstädten wie Denver oder New York, wo sie auch Hilfe in Notunterkünften suchen.
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Hinzu kämen "stagnierende Löhne" bei Geringverdienern oder in der Mittelklasse "und die anhaltenden Effekte von systematischem Rassismus". So liege der Anteil von Afroamerikanern in der US-Bevölkerung bei zwölf Prozent, führt die HUD aus. Ihr Anteil bei Obdachlosen liege aber bei 32 Prozent.
Immer mehr Kinder betroffen
150.000 Kinder lebten laut HUD ohne ein Dach über dem Kopf - das seien 33 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Kinder unter 18 Jahren waren im Vergleich zu 2023 demnach die am stärksten gewachsene Gruppe an Obdachlosen.
Im Vergleich zu anderen Industrienationen verfügen die USA über ein weniger ausgeprägtes soziales Sicherheitsnetz. Die gesellschaftliche Kluft in der größten Volkswirtschaft der Welt ist groß - verschärft durch steigende Lebenshaltungskosten und stagnierende Löhne. Besonders in Metropolregionen steigen Mieten und Immobilienpreise außerdem immer weiter an. Vor allem in wärmeren Regionen wie San Francisco in Kalifornien leben viele obdachlose Menschen in provisorischen Zeltstädten.
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Einfluss synthetischer Drogen
Dort zeigt sich auch der Einfluss synthetischer Drogen wie Fentanyl, einem hochpotenten Opioid, das sich in den vergangenen Jahren zunehmend im Land verbreitet hat. Während alle Bevölkerungsgruppen davon betroffen sind, trifft es obdachlose Menschen besonders schwer. Der Konsum führt häufig zu schweren gesundheitlichen Schäden und tödlichen Überdosierungen.
Quelle: ZDF
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