Nordkorea bezeichnet Südkorea in Verfassung als "feindlich"

    Änderung der Verfassung:Nordkorea bezeichnet Südkorea als "feindlich"

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    In der überarbeiteten, nordkoreanischen Verfassung wird Südkorea nun als "feindlicher" Staat eingestuft. Seoul kritisierte die Änderung als Verrat an der gemeinsamen Nation.

    Nordkorea sprengt Straßen an der Grenze
    Nordkorea hat seine Verfassung überarbeitet und stuft Südkorea nun als "eindeutig feindlichen Staat" ein. Machthaber Kim ließ Straßen und Zugstrecken nahe der Grenze sprengen.17.10.2024 | 0:23 min
    Nordkorea hat eine mögliche Wiedervereinigung mit Südkorea offiziell aufgegeben. In einer Verfassungsänderung stufte der abgeschottete Norden den Süden der koreanischen Halbinsel als "feindlichen Staat" ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete. Die Straßen- und Bahnverbindungen nach Südkorea seien nach Sprengungen am Dienstag nun komplett gekappt. Weiter hieß es:

    Dies ist eine unvermeidliche und legitime Maßnahme in Übereinstimmung mit der Verfassung der DVRK, die die Republik Korea klar als feindlichen Staat definiert.

    Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA

    60 Meter lange Straßen- und Eisenbahnabschnitte auf nordkoreanischer Seite, die als Grenzübergänge dienten, seien nun vollständig blockiert. Dies sei Teil einer schrittweisen vollständigen Abgrenzung seines Territoriums vom Süden.
    Das südkoreanische Militär hatte erst am Dienstag Videoaufnahmen veröffentlicht, auf denen zu sehen war, wie nordkoreanische Soldaten die symbolträchtigen Straßen und Eisenbahnlinien zwischen dem Norden und Süden sprengten.

    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un forderte Verfassungsänderung

    Damit hat Pjöngjang erstmals rechtliche Änderungen bestätigt, die Machthaber Kim Jong Un im Januar dieses Jahres gefordert hatte. Die Anordnung hatte viele ausländische Experten überrascht, weil sie eine Abkehr der Idee einer gemeinsamen Nation und als Bruch mit den langgehegten Träumen seiner Vorgänger von einem friedlichen vereinten Korea zu den Bedingungen Nordkoreas ist.
    Kroea Straßensprenung
    Nordkorea hat Straßen, die in den Süden führen, gesprengt. 15.10.2024 | 1:51 min
    In den vergangenen Monaten hat Nordkorea Denkmäler abgerissen, die die Annäherung an Südkorea symbolisieren, und staatliche Stellen abgeschafft, die sich die innerkoreanischen Beziehungen pflegen sollten.

    Südkorea: "Wiedervereinigungsfeindlicher, antinationaler Akt"

    Südkorea kritisiert die feindselige Neufassung des nordkoreanischen Grundgesetzes als Verrat an der gemeinsamen Nation. Dass die nordkoreanische Verfassung Südkorea als "einen feindlichen Staat" einstufe, sei "ein wiedervereinigungsfeindlicher, antinationaler Akt", erklärte das südkoreanische Vereinigungsministerium.
    Am 18. September 2024 sehen sich Menschen eine Nachrichtensendung auf einem Fernsehbildschirm an einem Bahnhof in Seoul, Südkorea, an. Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs (JCS) hat Nordkorea am 18. September mehrere ballistische Raketen in Richtung Nordosten abgefeuert.
    Nordkorea feuerte im September mehrere ballistische Kurzstreckenraketen in östliche Richtung ab.18.09.2024 | 0:22 min
    Südkorea setze sich unbeirrt für eine friedliche Wiedervereinigung Koreas auf der Grundlage von Freiheit und Demokratie ein. Auf Provokationen werde die Regierung in Seoul mit aller Entschiedenheit reagieren.

    Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea auf Tiefpunkt

    In einem innerkoreanischen Abkommen von 1991 waren die Kontakte zwischen Nord- und Südkorea als "spezielle Beziehung" definiert worden. Dies geschah als Teil eines auf Wiedervereinigung ausgerichteten Prozesses - nicht auf Beziehungen von einem Staat zu einem anderen.
    Russian President Vladimir Putin, right, and North Korea's leader Kim Jong Un stand together during the departure ceremony at an international airport outside Pyongyang, North Korea, on Wednesday, June 19, 2024.
    Die Atommächte Russland und Nordkorea haben nach Angaben von Kremlchef Putin gegenseitigen Beistand vereinbart - für den Fall eines militärischen Angriffs durch einen Drittstaat.19.06.2024 | 2:59 min
    Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen bis heute im Krieg, da der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.
    Derzeit stehen die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea auf einem Tiefpunkt. Kim hatte Südkorea Anfang des Jahres zum "Hauptfeind" Pjöngjangs erklärt und angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten, darunter auch die von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: Reuters, AFP, AP

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