Nordkoreas Armee in Russland: Was ihre Aufgabe sein könnte

    Belege für Truppen in Russland:Wie Nordkoreas Armee eingesetzt werden könnte

    von Christian Mölling, András Rácz
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    Nordkorea soll Russlands Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine verstärken. Dafür sehen mehrere Staaten Belege, darunter auch die USA. Wie könnten die Soldaten eingesetzt werden?

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    Die Vereinigten Staaten haben offiziell die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten in Russland bestätigt. Obwohl südkoreanische und ukrainische Geheimdienstquellen bereits seit Wochen Informationen, einschließlich Bildmaterial, darüber veröffentlicht haben, hat die Bestätigung der USA dennoch eine große politische Bedeutung.
    Sie ist höchstwahrscheinlich als letztes Warnzeichen sowohl an Moskau als auch an Pjöngjang gedacht, diese Truppen nicht zu Kampfhandlungen in der Ukraine einzusetzen.



    Aufgaben nordkoreanischer Soldaten noch unklar

    In der Tat ist noch nicht klar, wie Moskau die nordkoreanischen Soldaten einsetzen will. Es gibt zwar Gerüchte über einen möglichen Kampfeinsatz, aber das wäre in der Tat extrem riskant und würde eine Reihe von ernsthaften Herausforderungen mit sich bringen.
    Die vielleicht wichtigste hängt mit der (vermutlich sehr begrenzten) Interoperabilität der russischen und nordkoreanischen Truppen zusammen. Ausgehend von den verfügbaren Informationen sind die meisten nordkoreanischen Soldaten, die nach Russland entsandt werden, Infanteristen, jedoch ohne schwere Ausrüstung für die Kampfunterstützung oder Unterstützungselemente.
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    Sie haben ihre gepanzerten Fahrzeuge, Artillerie und andere Kampfunterstützungselemente nicht dabei. Sie werden wahrscheinlich in russischen Uniformen und mit russischer Ausrüstung eingesetzt. Das automatische Gewehr AK-74 stellt kein Problem für die Interoperabilität dar - aber das ist wahrscheinlich das einzige, bei dem das nicht der Fall ist.

    Völlige Abhängigkeit von russischer Armee

    Das Fehlen jeglicher Kampfunterstützung und Unterstützungselemente deutet darauf hin, dass die nordkoreanischen Soldaten im Falle eines Kampfeinsatzes vollständig von den russischen Streitkräften abhängig sein werden.
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    Selbst die grundlegendste Logistik, der Nachrichtendienst, die Feuerunterstützung oder die medizinische Versorgung müssen von Russland bereitgestellt werden. Ein weiteres Problem ist die Kommunikation, das heißt in erster Linie Sprachprobleme, aber auch die Standards der Kommunikationsausrüstung.

    Russische und nordkoreanische Armee haben keine Erfahrung in Kooperation

    Außerdem haben die beiden Armeen keinerlei Erfahrung mit gemeinsamen Kampfeinsätzen. Selbst die bisherigen Militärübungen waren sowohl vom Umfang als auch von der Reichweite her sehr begrenzt. Daher kann ihre begrenzte Erfahrung in der Zusammenarbeit in einer realen Kampfsituation ernsthafte Probleme aufwerfen, was zu geringer Effizienz und hohen Kampfverlusten führt.
    Außerdem haben die Nordkoreaner keinerlei Erfahrung mit Kampfeinsätzen hoher Intensität. Dies gilt insbesondere für Artilleriebeschuss, Drohnenkrieg und elektronische Kriegsführung, die alle sehr charakteristisch für das Schlachtfeld in der Ukraine, aber untypisch für die koreanische Halbinsel sind.
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    Aufgaben der Grenzsicherung und Unterstützung wahrscheinlicher

    In Anbetracht all dieser Herausforderungen in Bezug auf die Interoperabilität ist es wahrscheinlicher, dass Russland nordkoreanische Soldaten entweder als Kampfunterstützung oder als Unterstützungselemente, nicht aber als Kampfeinheiten an vorderster Front einsetzen wird.
    Eine andere Möglichkeit, sie effizienter einzusetzen, ist die Bewachung und Verstärkung der russisch-ukrainischen Grenze, da sie in der Grenzsicherung sehr erfahren sind. In der Zwischenzeit könnten die russischen Streitkräfte, die sie ersetzen würden, entweder in der Ukraine oder in der Region Kursk eingesetzt werden.

    Großer Nutzen für russische Propaganda

    Unabhängig davon, welche Form des Einsatzes letztendlich erfolgt, ist bereits jetzt erkennbar, dass der russische Informationsapparat versucht, die Präsenz nordkoreanischer Soldaten zu nutzen.
    Kürzlich wurden an mehreren Orten in der besetzten Ukraine nordkoreanische Flaggen gehisst, und sogar in den besetzten Gebieten Georgiens. Schlagzeilen westlicher Medien helfen, die Bedeutung dieses Engagement Nordkoreas zu überhöhen.
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    Wenn Russland - trotz aller Probleme mit der Interoperabilität - die Nordkoreaner für intensive Kampfeinsätze einsetzen will, muss es in Anbetracht der herannahenden Herbstregenzeit recht bald damit beginnen.
    Sollten tatsächlich nordkoreanische Soldaten in den Kampf geschickt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ukraine versuchen würde, sie vorrangig zu treffen, um sowohl Moskau als auch Pjöngjang von weiteren Einsätzen abzuhalten.
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