Grenzanlagen überwunden:Nordkoreanischer Soldat in den Süden geflohen
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Erneut ist einem Nordkoreaner die Flucht ins südliche Nachbarland gelungen. Es handele sich um einen Soldaten, dem Grenzer aus Südkorea geholfen haben sollen.
Ein militärisch gesicherter Stacheldrahtzaun trennt Nord- von Südkorea. (Archivfoto)
Quelle: AP
Ein Nordkoreaner ist nach Angaben des südkoreanischen Militärs zu Fuß über die streng von Militärs bewachte innerkoreanische Grenze in den Süden geflohen. Die Armee habe "eine Person, die verdächtigt wird, Nordkoreaner zu sein, an der östlichen Front" abgefangen und den zuständigen Behörden übergeben, teilte das Militär am Dienstag mit.
Einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge handelt es sich um einen nordkoreanischen Soldaten, der bei seiner Flucht von der südkoreanischen Armee unterstützt wurde.
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Flucht als Folge psychologischer Kriegsführung?
Der mit seiner Uniform bekleidete Mann sei von den Behörden abgefangen worden, als er auf einer Küstenstraße in der östlichen Provinz Gangwon entlang lief, berichteten lokale Medien.
Dem südkoreanischen Generalstab zufolge konnten in Nordkorea keine ungewöhnlichen Truppenbewegungen festgestellt werden. Nähere Angaben zum Hergang und zu den Hintergründen der Flucht würden ermittelt.
Laut Medienberichten könnten die Fluchtfälle im Zusammenhang mit den jüngsten Maßnahmen der psychologischen Kriegsführung durch das südkoreanische Militär stehen: Südkorea hat entlang der Grenzregion riesige Lautsprecheranlagen aufgestellt und beschallt den hermetisch abgeriegelten autoritären Staat im Norden mit Propaganda-Botschaften.
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Zweiter Geflüchteter aus Nordkorea in zwei Wochen
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass einem Nordkoreaner die Flucht nach Südkorea gelang. Am 8. August flüchtete ein Nordkoreaner erstmals seit 15 Monaten wieder über das Meer. Seit der koreanischen Teilung sind zehntausende Nordkoreaner in den Süden geflohen.
Fluchtversuche über die innerkoreanische Grenze gelten als überaus gefährlich und selten. Die meisten sind über die Grenze nach China geflüchtet. Viele von ihnen kamen später über Umwege auch nach Südkorea.
Quelle: AFP, dpa
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