Nordkorea: Seltene Einblicke in Urananreicherungsanlage

    Nordkoreas Atomprogramm:Seltene Einblicke in Urananreicherungsanlage

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    Nordkorea veröffentlicht Fotos einer Urananreicherungsanlage, die Staatschef Kim bei einem Besuch zeigen. Zuvor hatte er angekündigt, sein Atomwaffenarsenal ausbauen zu wollen.

    Kim Jong Un in einer Urananreicherungs-Anlage in Nordkorea
    Wo sich die Urananreicherungsanlage befindet und wann Kim Jong Un sie besuchte, wurde nicht mitgeteilt.
    Quelle: epa

    Nordkorea hat einen seltenen Einblick in eine Anlage zur Urananreicherung gewährt. Auf den am Freitag veröffentlichten Fotos ist Machthaber Kim Jong Un bei der Besichtigung der Anlage zu sehen.

    Keine Angaben zum Ort der Anlage

    Laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA informierte sich Kim dort über die Produktion von waffenfähigem Kernmaterial und legte einen langfristigen Plan zur Produktionssteigerung fest. Angaben, wann der Besuch genau stattfand und wo sich die Anlage befindet, wurden nicht gemacht.
    North Korea Russia Photo Gallery
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    ... wird hochangereichertes Uran hergestellt, das für die Produktion von Atomsprengköpfen benötigt wird. Dafür wird das Ausgangsmaterial in Zentrifugen bei hohen Geschwindigkeiten gedreht.

    Nordkorea will Atomwaffenarsenal ausbauen

    Erst zu Beginn der Woche hatte Kim davon gesprochen, den Bestand seiner Nuklearwaffen "exponentiell" erhöhen zu wollen. Zudem warf Kim demnach "feindlichen" Kräften vor, Nordkorea mit Atomwaffen angreifen zu wollen. Welche Länder er damit genau meinte, ließ Kim offen.
    Das Stockholmer Friedensinstitut Sipri schätzt, dass Nordkorea über rund 50 atomare Sprengköpfe verfügt. Das ist allerdings nur eine grobe Schätzung, die genaue Anzahl ist nicht bekannt. Das Land ist wegen seines Atomprogramms mit weitreichenden UN-Sanktionen und Einfuhrverboten belegt. Der letzte bekannte Atomtest fand im Jahr 2017 statt.
    Montage: Links Kim Jong-un und zwei Offiziere, alle sind bester Laune, rechts das Bild einer startenden Rakete.
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    Quelle: dpa, AFP, AP

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