Fehlender Schutz: Bundeswehr gibt Stützpunkt in Niger auf

    Keine Immunität für Soldaten:Bundeswehr gibt Stützpunkt im Niger auf

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    Rund ein Jahrzehnt hat die Bundeswehr einen Stützpunkt im afrikanischen Niger unterhalten. Er diente dem Einsatz in Mali, aber auch Stabilität in der Sahelzone. Jetzt schließt er.

    Ein A400M der Luftwaffe steht 2019 auf dem Flughafen in Niamey.
    Ende August wird die Bundeswehr ihren Luftwaffenstützpunkt Niamey im Niger schließen.
    Quelle: picture alliance/dpa

    Die Bundeswehr wird ihren Lufttransportstützpunkt im westafrikanischen Niger aufgeben. Damit zieht sie die Konsequenz aus dem Scheitern von Verhandlungen über eine rechtliche Immunität deutscher Soldaten. Die Basis in Niamey solle bis zum 31. August geschlossen und die Soldaten nach Deutschland zurückverlegt werden, teilte das Verteidigungsministerium den Obleuten des Bundestages mit.

    Neubewertung der Zusammenarbeit mit Niger

    Im Lichte der Lageentwicklung der letzten Wochen habe die Bundesregierung die ins Auge gefasste Zusammenarbeit mit dem Niger "neu bewertet". Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor.
    "Der von Niger übermittelte Abkommensentwurf kann uns nicht als Grundlage für Verhandlungen über ein Statusabkommen dienen - weder vom Charakter, noch vom Inhalt her", schrieb das Ministerium.

    Immunitäten für deutsche Soldatinnen und Soldaten werden darin (im Akommen) nicht gewährt.

    Mitteilung Verteidigungsministerium

    Gleichzeitig fehle "die Zeit zur Aushandlung eines neuen Statusabkommens", hieß es. Dazu lägen die Positionen zu weit auseinander, hieß es.
    Afrikanische Putschisten
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    Auch vor dem Hintergrund des unzulänglichen Abkommensentwurfs sei beschlossen worden, die Verhandlungen zu einem Statusabkommen einzustellen.
    Zudem wurde entschieden, die vom Verteidigungsministerium und dem Auswärtigen Amt gemeinsam verantwortete militärische Kooperation und Ertüchtigungsprojekte "nunmehr nicht weiter zu verfolgen".
    Bundeswehrsoldaten holen die deutsche Fahne vom Mast in Mali
    Die letzten deutschen Blauhelme der UN-Friedensmission Minusma wurden mit Transportflugzeugen ausgeflogen. Die Militärjunta hatte verlangt, dass alle UN-Soldaten Mali verlassen.12.12.2023 | 1:37 min
    Der Stützpunkt war logistisches Drehkreuz des im Jahr 2023 beendeten UN-Einsatzes Minusma in Mali.
    Als Umschlagplatz für Material und Personal hat der Stützpunkt überdies weiterhin Handlungsoptionen in der strategisch wichtigen Region geboten - etwa im Fall von Evakuierungseinsätzen und bei Notlagen. Zudem zeigt er militärische Präsenz Deutschlands.

    Bisher letzte Bastion gegen Terrorismus in Sahelzone

    Russland ist in der Region verstärkt militärisch aktiv und inszeniert sich als Partner der Sahelzone. Am 26. Juli vergangenen Jahres hatte das Militär im Niger die Macht übernommen, die Abneigung gegenüber dem Westen hat in der Region zugenommen. Auch Frankreich hat bereits seine Soldaten aus dem Niger abgezogen.
    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte sich dafür stark gemacht, eine Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den Putschisten in geringerem Umfang und unter Auflagen fortzusetzen.
    Niger, Niamey: Boris Pistorius (M), Verteidigungsminister von Deutschland, kommt am Flugafen in Niamey an. Viereinhalb Monate nach dem Militärputsch im westafrikanischen Niger ist Verteidigungsminister Boris Pistorius zu Gesprächen in dem Land eingetroffen.
    Verteidigungsminister Pistorius ist erstmals nach dem Putsch vor viereinhalb Monaten in den Niger gereist. Er will sich Klarheit über den Kurs der neuen Machthaber verschaffen.19.12.2023 | 0:21 min
    Nach den Staatsstreichen in den Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso galt Niger lange Zeit als letzter demokratischer demokratischer Partner Europas und der USA in der Sahelzone im Kampf gegen Terrorismus.
    In der Region breiten sich seit Jahren islamistische Terrormilizen aus, die Al-Kaida und dem IS nahestehen.

    Bedrohung für Westeuropa
    :Terrorismus-Experte: IS ist wieder zurück

    Die islamistische Bedrohung sei in den vergangenen Monaten sehr stark angestiegen, so Terrorismus-Experte Neumann. Doch Abschiebungen von Gefährdern seien in der Praxis schwierig.
    Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat Provinz Khorasan.
    Interview
    Quelle: dpa

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