Nahost-Konflikt: Netanjahu trifft Biden in Washington

    Gespräche zu Nahost-Konflikt:Netanjahu trifft Biden in Washington

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    Benjamin Netanjahu reist in die USA, um dort Präsident Joe Biden zu treffen. Die Stimmung war zuletzt angespannt, es soll um Geiselverhandlungen und eine mögliche Waffenruhe gehen.

    Netanjahu Parlament
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu reist nach Washington um US-Präsident Biden und Kamala Harris zu treffen. Es soll um den US-Plan für ein Friedens-Abkommen gehen.22.07.2024 | 0:25 min
    Mitten im Wirbel um den Rückzug von US-Präsident Joe Biden reist Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu heute zu einem offiziellen Besuch in die Vereinigten Staaten.

    Treffen zwischen Biden und Netanjahu wohl wie geplant

    Es sei noch "zu früh", um sagen zu können, welche Folgen Bidens Entscheidung für Israels Kriegsführung im Gazastreifen haben könnte, zitierte die "Washington Post" eine Quelle in Netanjahus Büro. Laut israelischen Medienberichten soll ein für Dienstag angesetztes Treffen mit Biden wie geplant stattfinden.
    Biden und Netanjahu waren zuletzt, kurz nach dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober, in Tel Aviv zusammengekommen. Bei dem nun geplanten Gespräch soll es nach Medienberichten vor allem um die Bemühungen um eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln gehen. Kurz vor seiner Abreise kündigte Netanjahu die Entsendung einer Delegation nach Katar an.
    Vier Soldaten der pro-iranischen Huthi-Miliz patroullieren das Gebirge in der Nähe von Sana'a im Jemen.
    Nach einem Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv hat Israel erstmals Ziele im Jemen angegriffen. Israels Premier Netanjahu sprach von einem Vergeltungsschlag. 21.07.2024 | 1:52 min

    Geisel-Verhandlungen sollen weitergehen

    Dort sollen die schleppend verlaufenden indirekten Verhandlungen mit der Hamas, bei denen Katar, die USA und Ägypten vermitteln, fortgesetzt werden. Nach Ansicht von Analysten könnte der sich ändernde politische Wind in Washington Netanjahu zu einem entscheidenden Zeitpunkt bei den Verhandlungen stärken, schrieb die "Washington Post".
    US-Beamte hätten eingeräumt, dass die zuletzt zunehmenden innenpolitischen Probleme von US-Präsident Biden mit einer Verhärtung der Position von Netanjahu zusammenfielen. So hatte Netanjahu kürzlich, nachdem die Hamas gerade mehr Flexibilität gezeigt hatte, neue Forderungen erhoben - etwa die nach einem längeren Verbleib israelischer Truppen an strategischen Stellen des Gazastreifens. Zunächst blieb unklar, ob Netanjahu seine neue Delegation nun mit einem großzügigeren Verhandlungsmandat ausgestattet hat.
    Mehrere Palästinenser sitzen auf einem Wagen während sie Rafah verlassen.
    Biden äußerte Kritik im Bezug auf die von Israel geplante Großoffensive auf Rafah. In den für die Zivilisten geschaffenen Evakuierungszonen fehlt es weiterhin an Infrastruktur. 10.05.2024 | 1:35 min

    Proteste vor Netanjahus Abreise

    Am Vorabend seiner Abreise in die USA demonstrierten Hunderte Israelis vor dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Die Teilnehmer der Kundgebung forderten Netanjahu auf, die Reise nicht anzutreten, bevor er ein Abkommen zur Freilassung der 120 Geiseln unterschrieben hat, meldete das Nachrichtenportal "haaretz.com".
    Netanjahus angespanntes Verhältnis zu Biden hatte sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert, da Israel sich mit zahlreichen Bitten des Weißen Hauses konfrontiert sah, die humanitäre Hilfe in Gaza zu verstärken und mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung zu tun. Im Mai stoppte die US-Regierung eine Lieferung schwerer Bomben aus Sorge, sie könnten in bewohnten Gebieten eingesetzt werden.
    Orte im Gazastreifen
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    Netanjahu will Rede vor US-Kongress halten

    Während führende Köpfe in Israel, darunter Präsident Izchak Herzog und Verteidigungsminister Joav Galant, Biden für seine Unterstützung Israels öffentlich dankten, gab es von Netanjahu zunächst keine Reaktion zu Bidens Rückzug, wie die "Times of Israel" festhielt.
    Am Mittwoch will er vor beiden Kammern des US-Kongresses eine Rede zu Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen halten. Netanjahu werde seit langem dafür kritisiert, sich mit Republikanern unter Donald Trump zu verbünden, schrieb die "Washington Post".

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