Festnahmen auf Tribüne des US-Kongress bei Netanjahu-Rede

    Protest auf Zuschauertribüne:Festnahmen im US-Kongress bei Netanjahu-Rede

    |

    Der Protest gegen die Rede von Benjamin Netanjahu fand nicht nur vor der Tür des US-Kongresses statt: Auch auf der Zuschauertribüne gab es Festnahmen, teilt die Kapitolpolizei mit.

    24.07.2024, USA, Washington: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu winkt nach seiner Rede im US-Kongress, während der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (l), und der Vorsitzende des Senats für auswärtige Beziehungen, Ben Cardin (r), applaudieren.
    In Washington erwartete Israels Ministerpräsident Netanjahu ein freundlicher Empfang der Republikaner und Forderungen nach mehr Verhandlungsbereitschaft von US-Präsident Biden. 24.07.2024 | 2:31 min
    Mehrere Zuhörer haben die Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor dem Kongress der USA von der Tribüne des Plenarsaals aus mit Zwischenrufen gestört. Sie seien umgehend abgeführt und festgenommen worden, teilte die Kapitolpolizei auf der Online-Plattform X am Mittwoch mit. Demnach gab es fünf Festnahmen.

    Den Kongress zu stören und in Kongressgebäuden zu demonstrieren, verstößt gegen das Gesetz.

    Mitteilung der Kapitolpolizei

    Die Parteizugehörigkeit der Festgenommenen war zunächst unklar. Auch rund um das Parlamentsgebäude in Washington hatte es großen Protest gegeben. Die Polizei bestätigte bereits im Vorfeld etwa 200 Festnahmen.
    X-Post der Kapitolpolizei
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen

    Demonstranten werfen Israel "Genozid" vor

    Bei einer propalästinensischen Kundgebung forderten Rednerinnen und Redner die US-Regierung von Joe Biden unter anderem dazu auf, die militärische Hilfe für Israel komplett einzustellen. Sie warfen Israel einen "Genozid" im Gazastreifen vor und beschuldigten Biden, seine Stellvertreterin Kamala Harris und die Spitzen im US-Parlament, sich daran zu beteiligen. Es wurden zahlreiche Palästina-Flaggen gezeigt.
    An einem anderen Ort im Parlamentsviertel hatten sich jüdische Demonstranten mit Israel-Flaggen versammelt. Ihr Protest richtete sich ebenfalls gegen Netanjahu. Ein Teilnehmer sagte, Netanjahu repräsentiere nicht das israelische Volk.
    Protestierende im Kapitol in Washington.
    In Washington protestieren zahlreiche Menschen gegen das Vorgehen Israels in Gaza.24.07.2024 | 1:34 min

    Netanjahu poltert gegen Demonstranten vor Ort

    Netanjahu wandte sich in seiner Rede direkt gegen die Demonstranten. Sie stünden auf der Seite des Bösen, "sie stehen auf der Seite der Hamas, sie stehen auf der Seite von Vergewaltigern und Mördern", sagte Netanjahu in einer Ansprache vor beiden Kammern des US-Kongresses in Washington.
    Mit Blick auf die Verbindungen zwischen der Hamas und dem Iran schimpfte er:

    Ihr seid offiziell zu nützlichen Idioten des Iran geworden.

    Benjamin Netanjahu

    Nachrichten | Thema
    :Der Nahost-Konflikt

    Krieg in Nahost: Mit der Terrorattacke der Hamas ist der Konflikt eskaliert. Israel greift infolge dessen Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe.
    Mauer zwischen Israelis und Palästinensern auf neuer Autobahn
    Quelle: dpa, Reuters, AP, AFP

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt