Militärische Hilfen für die Ukraine sollen bald über die Nato koordiniert werden. Wie das Projekt heißen soll - darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
Quelle: dpa
Die Bundesregierung sorgt innerhalb der
Nato für Unmut, weil sie ein neues Unterstützungsprojekt für die
von Russland angegriffene Ukraine nicht als Mission bezeichnet sehen will. Wie die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten erfuhr, werden Berliner Argumente gegen die Verwendung des Wortes von fast allen anderen Alliierten als unnötige Rücksichtnahme auf
Russland und als nicht nachvollziehbar angesehen.
Die Bundesregierung vertritt demnach den Standpunkt, dass der Name "Nato Mission Ukraine" (NMU) irrtümlich so verstanden werden könne, als wenn das Bündnis Soldatinnen und Soldaten in die Ukraine schicken wolle. Sie befürchte deswegen, dass er von Russland für Propaganda gegen die Allianz genutzt werden könnte, heißt es.
Bundesregierung favorisiert Begriff "Pledge Assistance Coordination and Training"
Befürworter der Verwendung des Begriffes Mission argumentieren hingegen, dass der Kreml das Nato-Projekt so oder so als Aggression verurteilen und für Desinformationskampagnen nutzen werde. Es sei unverständlich, dass Deutschland als einziges Land deswegen auf die Barrikaden gehe - zumal es inhaltlich nach eigenen Angaben voll hinter dem Projekt stehe.
Die Nato will die Ukraine verstärkt bei ihrer Luftabwehr unterstützen. Ex-Nato-General Ramms glaubt, Munitonslieferungen könnten relativ kurzfristig erfolgen. es sei aber zu wenig. 19.04.2024 | 8:18 min
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat Berlin zuletzt vorgeschlagen, das neue Projekt für die Ukraine "PACT" zu nennen. Die Buchstaben würden dann für "Pledge Assistance Coordination and Training" stehen und damit zum Ausdruck bringen, dass die Nato künftig die militärische Hilfe und die Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte koordinieren will.
Auswärtiges Amt äußert sich nicht
Dass es eine Einigung auf diesen Namen gibt, gilt allerdings wegen der harten Position anderer Staaten als eher unwahrscheinlich. Eine Entscheidung kann nur einvernehmlich getroffen werden.
Das Auswärtige Amt wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht zu dem Streit äußern. Über Inhalte vertraulicher Verhandlungen könne keine Auskunft gegeben werden, sagte ein Sprecher.
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Nato soll künftig Unterstützung der Ukraine koordinieren
Der Start des neuen Projekts zur Unterstützung der Ukraine soll im Idealfall beim nächsten Bündnisgipfel von Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) und den anderen Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten in Washington beschlossen werden. Zentral geht es bei ihm darum, Aufgaben zur Unterstützung der Ukraine, die bislang von den USA übernommenen wurden, auf das Bündnis zu übertragen.
Hintergrund dabei ist das
Szenario einer möglichen Rückkehr von
Donald Trump ins US-Präsidentenamt ab Januar 2025. Äußerungen des Republikaners hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die
USA die Ukraine unter seiner Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen würden.
Stoltenberg fordert Ukraine-Garantien von Alliierten
Zudem will Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Alliierten dazu bringen, der Ukraine Militärhilfen im Wert von jährlich mindestens 40 Milliarden Euro zu garantieren.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg forderte kürzlich mehr Hilfe für die Ukraine.31.05.2024 | 1:35 min
Es gehe dabei auch darum, dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin zu zeigen, dass er seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gewinnen werde, hatte Stoltenberg in der vergangenen Woche bei einem Treffen mit den Außenministern der 32 Nato-Staaten in Prag erklärt.
Der Betrag von 40 Milliarden Euro würde in etwa der bisherigen jährlichen Unterstützung der Alliierten seit dem Beginn der russischen Invasion entsprechen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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