Tesla-Chef Musk will Arbeit für US-Regierung reduzieren

Gewinneinbruch bei Tesla:Musk will Arbeit für US-Regierung reduzieren

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Elon Musk will seine Arbeit für die Trump-Regierung ab Mai deutlich reduzieren. Die Arbeit sei "weitgehend erledigt". Er wolle wieder mehr Zeit für seine Firma Tesla aufwenden.

US President Donald J. Trump hosts a cabinet meeting
Hohe Quartalsverluste bei Tesla: Nach einem massiven Umsatzrückgang will Unternehmenschef Elon Musk sein Engagement für die US-Regierung künftig deutlich reduzieren.23.04.2025 | 1:16 min
Tech-Milliardär Elon Musk will ab Mai deutlich weniger Zeit mit der Arbeit für US-Präsident Donald Trump verbringen und sich wieder mehr um die Führung des Elektroauto-Herstellers Tesla kümmern. Das kündigte Musk nach Vorlage der Tesla-Quartalszahlen an.

Wahrscheinlich im nächsten Monat wird mein Zeitaufwand für die Doge deutlich sinken.

Elon Musk, Trump-Sonderberater

Die "entscheidende Arbeit" der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) sei "weitgehend erledigt". Er wolle aber weiterhin einen bis zwei Tage pro Woche mit Regierungsaufgaben verbringen - jedenfalls solange Trump das möchte.

Teslas Gewinn bricht ein

Zuvor war bekannt geworden, dass der Gewinn des Elektroauto-Herstellers im ersten Quartal nach dem Rückgang der Auslieferungen eingebrochen ist. Tesla schloss demnach das vergangene Quartal mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn ab.
Die Erlöse fielen im Jahresvergleich um neun Prozent auf gut 19,3 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71 Prozent auf 409 Millionen US-Dollar ein.
Tesla verfehlte mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Sie hatten beim Umsatz im Schnitt mit gut 21 Milliarden US-Dollar gerechnet. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie kam Tesla auf 0,27 US-Dollar, während am Markt im Schnitt 0,39 US-Dollar erwartet worden waren.
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Musks Position im Trump-Umfeld wirkt geschwächt

Musk wurde im vergangenen Jahr zu einem engen Verbündeten von Trump, dem er mehr als 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf ums Weiße Haus spendete. Als Präsident beauftrage Trump ihn mit der Senkung der Regierungsausgaben. Die politischen Aktivitäten und rechten Positionen machten Musk unpopulärer - und das schlug auch auf Tesla durch.
Musk ging nach Washington formell als "besonderer Regierungsangestellter". Diesen Status kann man höchstens für 130 Tage haben, insofern müsste seine Zeit in der US-Hauptstadt eigentlich ohnehin in einigen Wochen ablaufen. Andererseits kann sich die Dauer verlängern, wenn man in Teilzeit aktiv ist.
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Der reichste Mann der Welt besitzt mehrere milliardenschwere Firmen. Mit Tesla hat Musk den E-Auto-Markt aufgemischt, mit X nimmt er Einfluss auf die öffentliche Meinung.03.01.2025 | 1:11 min
Musks Position im Trump-Umfeld wirkte schon in den vergangenen Wochen geschwächt, insbesondere nachdem er sein Gewicht in den Wahlkampf um einen wichtigen Richterposten im Bundesstaat Wisconsin warf - und der von ihm unterstützte Kandidat der Republikaner verlor.

Weniger Autos ausgeliefert

Die Ergebnisse kommen nicht überraschend: Teslas Auslieferungen waren im ersten Quartal um 13 Prozent auf 336.681 Fahrzeuge gefallen. Wie stark einzelne Gründe zu dem Rückgang beitrugen, ist schwer festzumachen. Ein Faktor dürfte der Umstieg auf eine erneuerte Generation des Bestsellers Model Y sein.
Tesla rüstete Anfang des Jahres die Produktionslinien um. Dafür pausierte die Fertigung für einige Wochen. Zugleich war für Kaufinteressenten der Anreiz geringer, sich noch ein Fahrzeug der vorherigen Y-Variante zu kaufen.
01.04.2025, USA, Madison: Die Kandidatin für den Obersten Gerichtshof von Wisconsin, Susan Crawford, spricht während ihrer Wahlparty nach dem Wahlsieg.
Trotz starkem Gegenwind von Trump und Musk gewinnt in Wisconsin eine liberale Kandidatin die Richterwahl. Und: Ein demokratischer Senator hält aus Protest eine Rekordrede.02.04.2025 | 1:40 min
Kritiker werfen Musk rücksichtsloses Vorgehen bei den Kürzungen in Washington vor. Zudem schrecken seine rechten politischen Ansichten einige potenzielle Tesla-Käufer ab.
Analyst Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange sehr optimistisch über die Zukunft von Tesla äußerte, schätzt, dass der Schaden für die Marke durch Musks Aktionen die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent drücken könnte.

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP, dpa, Reuters

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