Die Ukraine hat Russland nach Angaben aus Moskau mit Drohnen angegriffen (Archivbild)
Quelle: dpa
Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die
Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet.
Im Südosten der Millionenstadt verursachte ein Treffer einen Brand in der großen Raffinerie Kapotnja - nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Die Feuerwehr habe den Brand nach einiger Zeit aber eindämmen können, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.
Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen. Russische Internetmedien veröffentlichten unbestätigte Videos, die nahelegten, dass es auch in diesen Anlagen brennt.
Das ukrainische Militär rückt in der russischen Grenzregion Kursk nach eigenen Angaben weiter vor. Russland meldet Drohnenangriffe auf Moskau. 21.08.2024 | 1:56 min
Trümmer von Drohnen fielen im Umland von Moskau nieder, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram berichtete.
Moskau: 158 ukrainische Drohnen abgefangen
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, nachts seien 158 ukrainische Drohnen über 15 verschiedenen russischen Regionen abgefangen worden. Die Zahl ist nicht unabhängig überprüfbar, es ist aber die höchste bislang gemeldete Zahl für einen ukrainischen Drohnenangriff.
Bisher hatten ukrainische Drohnenflüge gegen Moskau eher symbolische Bedeutung und verursachten kaum Schäden.
Die Verluste in Kursk scheinen für Putin unwichtiger als die eigene Offensive im Donbass. Droht ein entscheidender Angriff auf Pokrowsk? Militäranalyst Hendrik Remmel ordnet ein.22.08.2024 | 33:23 min
Sicherheitsexperte: Angriffe sollen Stimmung in Russland beeinflussen
Die Angriffe wirkten wie eine Antwort der Ukraine auf die großflächigen Zerstörungen, die Russland an ihrer Energieversorgung angerichtet hat. Um die öffentliche Stimmung in Russland zu beeinflussen, werde die Ukraine verstärkt kritische Infrastruktur angreifen, schrieb der polnische Sicherheitsexperte Konrad Muzyka auf X. Er rechnete mit einer "größeren und langen Kampagne, die auf das russische Energiesystem abzielt".
Russische Truppen sind vor zweieinhalb Jahren auf Befehl von Präsident
Wladimir Putin in die Ukraine einmarschiert. Mit seinen weitreichenden Waffen hat
Russland außerdem ukrainische Kraftwerke weitgehend zerstört. Die Ukraine hat solche Waffen nicht. Sie wehrt sich aber mit Drohnen in hoher Anzahl, die russische Industrieanlagen angreifen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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