Zuckerberg-Beschluss: EU warnt Meta und droht mit Geldstrafe
Reaktionen zur Meta-Entscheidung:Faktencheck-Aus: EU warnt und droht mit Strafe
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Viele Politiker und Experten kritisieren die Entscheidung von Meta, Faktenchecks in den USA auszusetzen. Die EU verweist auf geltendes Recht. Einer findet den Vorstoß aber "cool".
Mark Zuckerberg, der Chef von Meta, kündigte an, Faktenchecks bei Instagram und Facebook in den USA wieder abzuschaffen. In Zukunft sollen die User selbst herausfinden, was wahr und was falsch ist.08.01.2025 | 2:27 min
Der Internetkonzern Meta, zu dem unter anderem die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram gehören, will die Zusammenarbeit mit externen Faktenprüfern in den USA beenden.
Viele Vertreter aus Bundespolitik sowie Netz-Experten reagierten mit Empörung. Vertreter der Europäischen Union übten scharfe Kritik an den Plänen Zuckerbergs.
"Es ist ein Gang nach Canossa, den Mark Zuckerberg hier praktiziert, ein Kniefall vor Donald Trump", sagt Markus Beckedahl, Digitalexperte, zu den neu angekündigten Meta-Richtlinien.08.01.2025 | 5:18 min
EU-Kommission warnt Meta - Strafen drohen
So soll die EU-Kommission Meta davor gewarnt haben, das Faktencheck-Programm auch in der EU zu beenden. Kommissionssprecher Thomas Regnier verwies im MDR auf EU-Recht, das vorsehe, dass die Plattformen systemische Risiken wie "Desinformation oder negative Auswirkungen auf den zivilgesellschaftlichen Diskurs" minderten.
Bislang arbeitet Meta mit verschiedenen externen Organisationen für Faktenchecks zusammen, wie diese Übersicht des Unternehmens zeigt. Demnach gehören dazu in den USA die großen Nachrichtenagenturen AFP und Reuters. In Deutschland arbeitet Meta mit dpa, AFP und Correctiv zusammen.
Hielt sich die Plattform nicht an das Gesetz über digitale Dienste, könnte die EU "tatsächlich auch eine Geldstrafe erlassen, die bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes einer solchen Plattform mit sich ziehen könnte", so Regnier.
Der Facebook-Konzern "Meta" will künftig auf Faktenchecks auf den eigenen Plattformen verzichten und einige Regeln vereinfachen. Heike Slansky berichtet über die Hintergründe. 07.01.2025 | 1:28 min
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch bezeichnete die Pläne als "alarmierend". "Faktenchecker abzubauen, während Fake News und Desinformation zunehmen, ist brandgefährlich", sagte Miersch der Nachrichtenagentur dpa.
Denn Fake News sind keine freie Meinungsäußerung, sondern gezielte Angriffe auf unsere Demokratie.
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Matthias Miersch, SPD-Generalsekretär
Konzernchef Mark Zuckerberg scheine "auf einen Kurs wie Elon Musk oder Donald Trump einzuschwenken", so Miersch.
2,1 Milliarden Nutzer hat das weltgrößte soziale Netzwerk täglich. Doch Facebook steht immer wieder heftig in der Kritik. Nach 20 Jahren: Ein Blick zurück und nach vorn.04.02.2024 | 2:51 min
Ersterer selbst reagierte auf die Ankündigung Zuckerbergs auf seiner Plattform X schlicht mit den Worten:
Das ist cool.
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Elon Musk
Kubicki begrüßt Zuckerberg-Vorstoß
Zuspruch kommt ebenfalls von FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Auf Musks Plattform begrüßte er die Entscheidung und nutzte die Gelegenheit, um gegen Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck zu schießen.
Gute Nachrichten für die freie Rede.
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Wolfgang Kubicki, FDP-Vize
Und Kubicki weiter: "Schlechte Nachrichten für die linkspopulistischen Grünen und ihren Heilsbringer Habeck, die künftig zwei Plattformen mit Regulierung und Verboten bedrohen müssen."
Mark Zuckerberg wird mit Facebook zu einem der reichsten Männer der Welt. Doch die Kritik an dem sozialen Netzwerk und dem von ihm angerichteten gesellschaftlichen Schaden wächst.15.11.2023 | 44:43 min
Netzexperte: "Der Meinungsfreiheit dient das nicht"
Digital- und Netzexperten betrachten das Vorgehen des Konzerns kritisch. So bezeichnete etwa der Digital-Experte Markus Beckedahl die Abschaffung des Faktenchecks im ZDF als "Kniefall" Zuckerbergs vor Donald Trump, dem künftigen Präsidenten der USA.
Netz-Experte und Grünen-Politiker Konstantin von Notz schrieb auf X, die Abkehr von Moderation und Factchecking bei Facebook sei "ein schwerer Fehler".
Zuckerberg wandelt auf Spuren von Musk, stellt ökonomische Interessen vor Schutz von Betroffenen vor Beleidigung, Bedrohung und Verhetzung.
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Konstantin von Notz (Grüne), Netzexperte
Der Meinungsfreiheit diene das nicht, so von Notz. Medienmanagerin Julia Jaeckel, ehemalige Chefin des Verlagshauses "Gruner und Jahr" betonte auf LinkedIn die Bedeutung journalistischer Arbeit: "Wir müssen uns wirklich warm anziehen. Gute, unvoreingenommene journalistische Arbeit wird wichtiger denn je."
Jeff Bezos verhindere als Besitzer der Washington Post deren Wahlempfehlung. Damit handele er genau wie Elon Musk aus wirtschaftlichem Interesse, so USA-Expertin Clüver Ashbrook.29.10.2024 | 3:45 min
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