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Interview
Nato-Generalsekretär vor US-Wahl:Rutte: "Mit Donald Trump kann ich gut"
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Einen Tag vor der US-Wahl ist deren Ausgang völlig unklar. Nato-Generalsekretär Mark Rutte gilt als Trump-Flüsterer - zu Folgen für die Nato und die Ukraine gibt er sich entspannt.
Ein möglicher neuer US-Präsident Trump bereitet dem neuen Nato-Generalsekretär Mark Rutte keine Sorgen. Er habe immer gut mit Trump zusammengearbeitet, so Rutte.04.11.2024 | 7:51 min
Seit Oktober steht Mark Rutte als Generalsekretär an der Spitze der Nato. Die Aufgaben, die auf den ehemaligen Ministerpräsidenten der Niederlande warten, sind groß: Die von Russland angegriffene Ukraine braucht dringend weiterhin Unterstützung aus dem Westen, gleichzeitig droht insbesondere im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump ein Rückzug der USA als wichtiger Partner aus dem Verteidigungsbündnis.
Mark Rutte gilt manchen als heimlicher "Trump-Flüsterer" - er soll bereits in der Vergangenheit den Ex-US-Präsidenten bei Gipfeltreffen beschwichtigt und damit die Grundlage für gemeinsame Gespräche ermöglicht haben. Trump forderte zuletzt mehr finanzielles Engagement der Nato-Partner - und stellte unmissverständlich den Beistandspakt in Frage.
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Im heute journal spricht Rutte über seinen Draht zu Trump und Kamala Harris, die Gefahr einer Nato ohne USA - und Folgen für die Ukraine. Sehen Sie das Gespräch mit Rutte oben im Video in voller Länge und lesen Sie hier Auszüge. Das sagt Rutte über …
… seinen Draht zu Donald Trump:
"Es fängt damit an: Wer auch immer Präsident ist, mit dem muss man arbeiten. Natürlich geht es da um die amerikanischen Interessen. Aber wir müssen wissen, dass die US-Interessen sehr eng verbunden sind mit unserem Bündnis. Ich freue mich also sehr - mit wem auch immer ich dann arbeite als Präsidenten der Vereinigten Staaten."
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… die US-Wahl als mögliche Zäsur für die Nato:
"Ich habe vier Jahre als Premierminister [der Niederlande, Anm. d. Red.] mit Donald Trump gearbeitet und ihn öfter im Weißen Haus besucht. Ich war immer wieder bei G20- und bei Nato-Gipfeln. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm immer gut gefunden: Er weiß, was er will. Er hat uns gezwungen, das Zwei-Prozent-Ziel für die Nato zu erfüllen. Und schauen Sie, mein Land, auch Deutschland, viele Nato-Länder sind jetzt bei diesem Ziel angelangt.
Denn es geht ja darum, dass die Abschreckung langfristig ist und dass wir stark sind."
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… die Gefahr eines Nato-Rückzugs der USA:
"Die USA stehen natürlich hinter der Nato. Und Donald Trump steht hinter der Nato. Auch Kamala Harris stand und steht hinter der Nato. (…)
Und das ist der Zweck. Man muss als Präsident dafür sorgen, dass das Land sicher ist und die Wirtschaft auch. Und beide Kandidaten haben verstanden, dass ihre Sicherheit eng mit der Nato verbunden ist. Wenn Russland größeren Einfluss über diesen Teil Europas bekäme - Deutschland, die Niederlande, Westeuropa - dann bedeutet das auch eine direkte Sicherheitsbedrohung für die Vereinigten Staaten."
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… Trump als potenzielles Risiko für die Ukraine:
"Ich glaube nicht, dass es eine faire Beurteilung dessen ist, was Trump gesagt hat. Erstmal müssen wir die Wahlen abwarten. Und wer immer dann gewählt wird, Harris oder Trump, wir werden uns kollektiv zusammensetzen und dafür sorgen, dass wir Hilfe an die Ukraine bereitstellen und sich die Ukraine gegen diesen russischen Krieg verteidigen kann.
Das liegt in unserem Interesse, nicht nur, weil unsere Werte auf dem Spiel stehen, sondern weil das eine direkte Sicherheitsbedrohung ist - für Deutschland, für die Nato, für uns alle - wenn Russland hier erfolgreich wäre. Das werden wir besprechen mit dem künftigen Präsidenten.
Das Interview führte ZDF heute journal Moderator Christian Sievers. Autor der Zusammenfassung ist Silas Thelen.
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