Venezuela: Maduro will Plattform X für zehn Tage sperren

    Nach strittiger Wahl in Venezuela:Maduro will X für zehn Tage sperren

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    Die Online-Plattform von Elon Musk habe Hass unter Venezuelanern begünstigt, sagt Maduro. Der US-Milliardär hatte ihm Wahlbetrug vorgeworfen und ihn als Diktator bezeichnet.

    Ein Mann hält eine venezolanische Flagge während einer Mahnwache, die von der Opposition einberufen wurde und die Freiheit für politische Gefangene fordert, die während der Proteste nach der umstrittenen Wiederwahl des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro in Caracas am 8. August 2024 festgenommen wurden.
    Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela haben hunderte Angehörige inhaftierter Demonstranten eine Mahnwache abgehalten.
    Quelle: AFP

    Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat eine Sperrung der Plattform X in dem südamerikanischen Land für einen Zeitraum von zehn Tagen angeordnet. Er sagte bei einer Ansprache:

    Twitter, jetzt bekannt als X, hat zu Hass, Faschismus, Bürgerkrieg, Tod und Konfrontation unter den Venezolanern aufgerufen.

    Nicolás Maduro, Präsident Venezuelas

    Er habe daher die Telekommunikationsbehörde Conatel angewiesen, X zu sperren. Er ließ offen, wann genau die Maßnahme in Kraft treten würde. Journalisten der Nachrichtenagentur AP in Venezuelas Hauptstadt Caracas stellten fest, dass am Donnerstagabend (Ortszeit) Beiträge auf der Plattform nicht mehr geladen wurden. Sie versuchten dies über verschiedene Netzanbieter.
    Mahnwache in Venezuela
    In Caracas wurde eine Mahnwache für politische Gefangene in Venezuela abgehalten. Bei Protesten gegen Präsident Maduro wurden 24 Menschen getötet und mehr als 1.200 festgenommen. 09.08.2024 | 0:19 min
    US-Unternehmer Elon Musk hatte Maduro bei X Wahlbetrug im großen Stil vorgeworfen und ihn als Diktator bezeichnet.

    Maduro schießt auch gegen WhatsApp und TikTok

    Bereits am Montag hatte Maduro dazu aufgerufen, den Messenger-Dienst WhatsApp von Meta zu deinstallieren, da dieser benutzt werde, "um Venezuela zu bedrohen". Außerdem forderte er am Sonntag Empfehlungen von Experten zur Regulierung von sozialen Netzwerken wie Instagram und TikTok. Maduro zufolge wurden diese Plattformen genutzt, um den Hass bei spontanen Protesten gegen seine Regierung zu schüren.
    Venezuela, Caracas: Oppositionsführerin Maria Corina Machado spricht auf einer Kundgebung.
    In Venezuela hat Oppositionsführerin Machado ihre Anhänger nach der Präsidentschaftswahl auf einen langen Kampf eingeschworen. Man werde sich nicht von Angst lähmen lassen.07.08.2024 | 0:27 min
    In den vergangenen Tagen hatten in Venezuela zahlreiche Menschen gegen die nach ihrer Überzeugung manipulierte Wahl demonstriert. Die Staatsgewalt griff hart durch. Laut den Menschenrechtsorganisationen Provea und Human Rights Watch sind dabei 24 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden festgenommen.

    Venezuela: Ermittlungen gegen Oppositionelle

    Der regierungskritische Präsidentschaftskandidat Edmundo González Urrutia hatte gemeinsam mit Oppositionsführerin María Corina Machado in einem offenen Brief die Sicherheitskräfte dazu aufgerufen, sich auf die Seite des Volkes zu stellen und den Anweisungen der amtierenden Regierung nicht mehr Folge zu leisten. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen gegen die beiden ein.
    Die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado spricht am 29. Juli 2024, einen Tag nach der venezolanischen Präsidentschaftswahl, in Caracas in Begleitung des oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Edmundo Gonzalez Urrutia mit den Medien.
    Die Staatsanwaltschaft in Venezuela hat Ermittlungen gegen die Oppositionsführer Machado und González eingeleitet. Ihnen wird die Verbreitung falscher Informationen vorgeworfen.06.08.2024 | 0:26 min
    Die linientreue Wahlbehörde CNE erklärte nach der Wahl am 28. Juli den seit 2013 regierenden autoritären Präsidenten Maduro offiziell zum Sieger. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González.

    Internationale Zweifel an Wahlergebnissen

    Die USA und eine Reihe lateinamerikanischer Länder haben den Ex-Diplomaten bereits als Wahlsieger anerkannt. Die Europäische Union, die Organisation Amerikanischer Staaten und zahlreiche weitere Länder in der Region meldeten zumindest deutliche Zweifel an dem offiziellen Wahlergebnis an und forderten die Veröffentlichung der detaillierten Ergebnislisten.
    Opposition leader Maria Corina Machado holds a national flag while waving to supporters as she arrives for a rally in Caracas, Venezuela, Saturday, Aug. 3, 2024.
    In Venezuela halten die massiven Proteste nach der Präsidentenwahl an. Zehntausende Anhänger der Opposition gingen auf die Straße. Sie werfen Präsident Maduro Wahlbetrug vor.04.08.2024 | 1:29 min

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AP

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