Frankreich: François Bayrou wird neuer Premierminister

    Nachfolger benannt:Frankreich: Bayrou neuer Premierminister

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    Stühlerücken in Paris: Gut eine Woche nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung hat Staatschef Macron den Zentrumspolitiker François Bayrou (73) zum Premierminister ernannt.

    François Bayrou
    François Bayrou
    Quelle: afp

    Neun Tage nach dem Sturz der Regierung hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen neuen Regierungschef ernannt. Zentrumspolitiker François Bayrou wird neuer Premierminister.
    Schon seit langem gilt Bayrou, dessen Partei MoDem mit Macrons Renaissance kooperiert, als enger Vertrauter des Präsidenten. Der 73-jährige Bürgermeister der südfranzösischen Stadt Pau wird von den Konservativen geschätzt. Grüne und Sozialisten hatten sich hingegen mehrfach gegen den Macron-Vertrauten ausgesprochen, der aus ihrer Sicht keinen Neuanfang, sondern die Fortführung der bisherigen Politik bringen würde.

    Bekommt neuer Premier Mehrheit im Parlament?

    Ob Bayrou eine regierungsfähige Mehrheit zustande bekommt, ist ungewiss. Die Sozialisten hatten sich dafür offen gezeigt, eine Mitte-Regierung zu dulden. Ob es aus dem linken Lager aber Unterstützung für einen Premier geben wird, der explizit abgelehnt worden war, ist äußerst fraglich.
    Am vergangenen Donnerstag hatte Michel Barnier seinen Rücktritt als Premier eingereicht. Die Abgeordneten der Nationalversammlung brachten ihn und sein Kabinett mit einem Misstrauensvotum zu Fall.
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    Macron will Druck auf ihn entgegenwirken

    Macron, der durch den Sturz der Regierung selbst unter Druck steht, wagt mit der Nominierung die Flucht nach vorn. Angesichts der politischen Krise gab es aus den Reihen der Opposition Rücktrittsforderungen an ihn. Auch Marine Le Pens Rechtsnationale streben wohl eine vorgezogene Präsidentschaftswahl an. Offiziell ist Macron noch bis 2027 im Amt. Nach zwei Amtszeiten kann er dann nicht erneut antreten.
    Die Rechtsnationalen, deren Kandidatin Le Pen zweimal in der Stichwahl gegen Macron verlor, wollen auf den Liberalen im Élyséepalast folgen.
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    "Macron wird nicht zurücktreten", sagt die Politikwissenschaftlerin Claire Demesmay. Aber das sei richtig so: ein Rücktritt würde "die Lage noch schlimmer machen."05.12.2024 | 4:07 min

    Regierung soll nicht wieder von Le Pen abhängen

    Wie genau die neue Regierung aussehen wird, ist noch unklar. Weder das linke Lager noch Macrons Mitte-Kräfte noch die Rechtsnationalen und ihre Verbündeten haben eine eigene Mehrheit in der Nationalversammlung.
    Erwartet wird, dass die Konservativen und Teile des linken Lagers Macron zumindest eine Duldung des neuen Premiers zugesagt haben. Bei einer Duldung statt einer breiten Koalition hätte die Regierung keine eigene Mehrheit und wäre entsprechend fragil.
    Der französische Präsident Emmanuel Macron iwährend einer Fernsehübertragung aus dem Elysée-Palast
    Frankreichs Präsident Macron will den freien Posten des Premierministers nach dem Regierungs-Aus in Paris möglichst schnell neu besetzen. In einer Ansprache an die Nation sagte er am Abend, Frankreich könne sich weder Spaltungen noch Stillstand leisten.06.12.2024 | 2:12 min
    Bei der Absprache der Parteien geht es aber neben einem Mindestmaß an Stabilität vor allem darum, dass die neue Regierung nicht wie schon Barniers vorherige Minderheitsregierung von Le Pens Rechtsnationalen abhängt. Dessen Mitte-Rechts-Kabinett überstand nicht einmal drei Monate, bis die Opposition aus linken Kräften und Rechtsnationalen es durch einen ungewöhnlichen Schulterschluss stürzte.

    Macron will schlimmere Krise verhindern

    Mit der schnellen Ernennung nur eine Woche nach dem Regierungssturz will Macron auch verhindern, dass Frankreich noch tiefer in die politische Krise und wirtschaftliche Schieflage gerät. Das Land muss wegen seiner zu hohen Neuverschuldung sparen. Am geplanten Sparhaushalt für das kommende Jahr scheiterte jedoch die Regierung Barniers. Auch für Frankreichs internationale Partner dürfte der rasche Schritt eine gewisse Erleichterung sein, bringt er doch die Hoffnung mit sich, dass kein wochenlanger Stillstand durch Sondierungsgespräche und Neusortierung droht.
    Quelle: AFP, dpa

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