Kuba: Nach Stromausfall trifft Hurrikan das Land

"Oscar" schwächt sich ab:Nach Stromausfall zieht Tropensturm über Kuba

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Kuba ist schon seit Tagen von Stromausfällen geplagt. Nun traf Hurrikan "Oscar" das Land, der Tropensturm schwächte sich aber über der Insel ab.

Stromausfall in Kuba
Wind, Regen und wenig Beleuchtung: Seit Freitag sind große Teile Kubas ohne Strom.
Quelle: dpa

Der Tropensturm "Oscar" hat Kuba getroffen und schwere Niederschläge und starke Winde verursacht. Viele Menschen im Land waren noch immer ohne Strom, nachdem am Freitag das Stromnetz zusammengebrochen war. Der Hurrikan schwächte sich nach seiner Ankunft in Kuba zum Tropensturm ab.
"Oscar" war am Sonntag als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 nahe der Stadt Baracoa auf Land getroffen. Kubanische Medien berichteten von mehr als zwei Meter hohen Wellen an der Ostküste, Schäden an Hausdächern und Wänden sowie von örtlichen Überschwemmungen.
Stromausfall in Kuba / dpa
Das gesamte Stromnetz auf der Karibikinsel Kuba war am Freitag zusammengebrochen.19.10.2024 | 1:13 min

Weiter starke Regenfälle durch "Oscar" erwartet

In seinem weiteren Verlauf bewegt sich der Sturm nach Vorhersagen des Hurrikanzentrums über den Osten und Norden der Insel und schwächt sich ab. Es seien aber starke Regenfälle zu erwarten, die Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösen könnten.
Präsident Miguel Díaz-Canel hatte die Einwohner zuvor vor dem Hurrikan gewarnt und erklärt, die Behörden arbeiteten "mit Hochdruck daran, die Bevölkerung und die wirtschaftlichen Ressourcen" vor "Oscar" zu schützen.

Landesweiter Stromausfall nach Abschaltung eines Kohlekraftwerks

Auf Kuba war am Freitagvormittag das veraltete und abgenutzte Stromnetz zusammengebrochen, was zu einem inselweiten Stromausfall führte. Zuvor war das größte der acht baufälligen Kohlekraftwerke der Insel unerwartet abgeschaltet worden.
Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern müssen seitdem ohne Elektrizität auskommen. In einigen Vierteln der kubanischen Hauptstadt Havanna hatten die Menschen zwar wieder Strom, der größte Teil der Stadt war jedoch weiterhin von der Versorgung abgeschnitten.
Skyline von Havanna. Dunkele Wolken hängen über der stadt. Licht ist kaum zu sehen.
Seit Freitag leuchten nur wenig Lichter in Kubas Hauptstadt Havanna.
Quelle: AFP

Energieminister: Situation bleibt angespannt

Kubas Energieminister Vicente de la O Levy sagte, voraussichtlich könne nach und nach bis Dienstag an allen Anschlüssen die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Die Situation bleibe aber angespannt.
Wegen Problemen in einigen Kraftwerken, unter anderem durch starken Wind, musste laut dem Minister das Wiederhochfahren des Stromnetzes mehrmals neu gestartet werden. Er machte das seit mehr als 60 Jahren geltende Embargo der USA dafür verantwortlich, dass Kuba weder genug Kraftstoff noch Ersatzteile für seine Kraftwerke kaufen könne.
Einige Länder - darunter Kolumbien, Mexiko, Venezuela, Russland und Barbados - hätten ihre Unterstützung angeboten, bislang sei jedoch keine Hilfe nach Kuba unterwegs. Die Regierung stellte, auch wegen des Hurrikans, alle nicht essenziellen administrativen Tätigkeiten vorerst ein.

Kuba seit Jahren krisengeplagt

Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. Unter anderem sind Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff knapp. Dem Staat fehlt es für den Import an Devisen. Viele Kubaner flüchten ins Ausland, laut Regierung schrumpfte die Bevölkerung allein in den Jahren 2022 und 2023 um insgesamt fast zehn Prozent.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa, AFP, AP

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