Aussagen zur Nazizeit: Kritik an Musk-Auftritt bei AfD

    Aussagen zur Nazizeit:Scharfe Kritik an Musk-Auftritt bei AfD

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    Mit der Aussage auf einer AfD-Veranstaltung, es gebe in Deutschland "zu viel Fokus auf vergangene Schuld", hat Musk für Empörung gesorgt. Scharfe Kritik kam aus Polen und Israel.

    US-Milliardär Elon Musk wird während des Wahlkampfauftakts der AfD gezeigt.
    Elon Musk macht aus seiner Nähe zur AfD kein Geheimnis.
    Quelle: dpa

    Elon Musk hat mit seinem Auftritt per Video beim Wahlkampfauftakt der AfD am Samstag für Empörung gesorgt.
    Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem rügte Aussagen des US-Milliardärs, dass es in Deutschland "zu viel Fokus auf vergangene Schuld" gebe und man dies hinter sich lassen müsse.
    "Entgegen dem Rat Elon Musks sollte die Erinnerung und Anerkennung der dunklen Vergangenheit des Landes und seiner Menschen zentral bei der Gestaltung der deutschen Gesellschaft sein", schrieb der Leiter der Gedenkstätte in Israel, Dani Dajan, auf X. Dies nicht zu tun, sei eine Beleidigung der Opfer des Nationalsozialismus und eine Gefahr für die demokratische Zukunft Deutschlands.

    Dani Dajan auf X

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    Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, unterstützte dies - "genauso wie Millionen Deutsche", wie er ebenfalls auf X schrieb. "Elon Musk scheint unser Land überhaupt nicht gut zu kennen", antwortete er auf Dayans Eintrag.

    Steffen Seibert auf X

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    Tusk bezeichnet Aussagen als "allzu vertraut und bedrohlich"

    Auch von Polens Regierungschef Donald Tusk kam Kritik. Er schrieb am Sonntag auf der Onlineplattform X, die Aussagen über die Größe Deutschlands und die Notwendigkeit, deutsche Schuld und Naziverbrechen hinter sich zu lassen, "klangen nur allzu vertraut und bedrohlich". Er fügte hinzu: "Vor allem nur wenige Stunden vor dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz."

    Tusk auf X

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    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) pflichtete seinem polnischen Amtskollegen bei. "Ich kann nur zustimmen", kommentierte er Tusks Erklärung ebenfalls auf X.
    Über eine Videoeinblendung unterhält sich US-Miliardär Elon Musk mit Alice Weidel (r), Bundesvorsitzende der AfD, beim Wahlkampfauftakt der AfD.
    Während bundesweit Zehntausende gegen Rechtsruck protestierten, hat die AfD bei ihrem Wahlkampfauftakt in Halle Stärke demonstriert. Auch Musk sprach auf der Veranstaltung.25.01.2025 | 2:02 min

    Musk wirbt offen für die AfD

    Musk hatte am Samstag in einer Videobotschaft beim AfD-Wahlkampfauftakt in Halle (Saale) auch gesagt, Kinder sollten nicht für die Sünden ihrer Urgroßeltern verantwortlich gemacht werden.
    Vier Wochen vor der Bundestagswahl hatte sich der Multimilliardär erneut auf großer Bühne in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet und für die AfD geworben. Stolz darauf zu sein, deutsch zu sein, sei ok, sagte der Trump-Berater und Tesla-Chef in seiner Botschaft außerdem.
    Alice Weidel Elon Musk Smartphone
    Die AfD feiern darf er, Reichweiten einkaufen nicht: Elon Musk wirbt derzeit aktiv für die AfD. Jetzt prüft die Bundestagsverwaltung, ob er gegen das Parteiengesetz verstößt.09.01.2025 | 1:26 min

    Kritiker sprechen von Wahlbeeinflussung

    Musk hatte vor Weihnachten mit der Aussage, nur die AfD könne Deutschland retten, und mit einem späteren Live-Gespräch mit Parteichefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel viel Unruhe in den deutschen Wahlkampf gebracht.
    Kritiker werfen ihm vor, mit Hilfe seiner enormen Reichweite auf seiner Plattform X den Ausgang der Bundestagswahl beeinflussen zu wollen.
    Quelle: dpa, AFP

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