Vitali Klitschko beklagt Funkstille mit Präsident Selenskyj
Kritik von Kiews Bürgermeister:Funkstille zwischen Klitschko und Selenskyj
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Vitali Klitschko kritisiert eine fehlende "Einheit zwischen den politischen Kräften" in der Ukraine. Zwischen Kiews Bürgermeister und Präsident Selenskyj herrsche Funkstille.
Nach Ansicht von Vitali Klitschko fehlt es den politischen Kräften in der Ukraine an Zusammenhalt.
Quelle: IMAGO/Funke Foto Services
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat mit Blick auf sein Verhältnis zu Präsident Selenskyj einen Mangel an Zusammenhalt unter den Politikern in der Ukraine beklagt: "Leider gibt es in dieser Kriegszeit keine Einheit zwischen den politischen Kräften", sagte er der Funke Mediengruppe. Auf die Frage, ob er sich mit Selenskyj getroffen habe, um die Spannungen zwischen den beiden aus der Welt zu schaffen, sagte Klitschko, er habe das seit Beginn des Kriegs in der Ukraine oft versucht, weil von Kiew viel abhänge.
Wichtig sei es, in der aktuellen Lage politische Ambitionen zu vergessen. "In einer solchen Situation politischen Wettbewerb zu betreiben, ist Dummheit." Klitschko hatte Selenskyj Anfang Dezember ungewöhnlich deutlich Fehler vorgeworfen.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnt, Russland könne auch Nato-Länder angreifen. Und er gibt zu, seit Kriegsbeginn nicht mit Präsident Selenskyj gesprochen zu haben. 06.02.2024 | 22:50 min
Klitschko fordert mehr Unterstützung bei Luftabwehr
Klitschko wies auf die durch russische Drohnen verursachten Schäden hin und forderte eine stärkere internationale Unterstützung bei der Luftabwehr. "Wir haben ein Defizit an Luftabwehrsystemen", sagte Klitschko.
Um Schäden durch herunterfallende Trümmerteile zu vermeiden, müsse der Radius erweitert werden. Drohnen und Raketen müssten bereits auf ihrem Weg in die Hauptstadt abgeschossen werden können. Nach zwei Jahren Krieg seien die Schäden in Kiew riesig.
Deutschland hat der Ukraine weiteres militärisches Gerät geliefert. Darunter sind zehn Schützenpanzer vom Typ Marder sowie Zehntausende Schuss Munition.30.04.2024 | 0:26 min
Durch die Luftangriffe seien mehr als 800 Gebäude beschädigt und zerstört worden, darunter fast 440 Wohnhäuser. Mehr als 200 Menschen seien durch die Luftangriffe ums Leben gekommen, darunter sieben Kinder. Besonders zynisch sei es im Winter 2022/2023 gewesen, als die russische Armee versucht habe, die kritische Infrastruktur der Stadt zu zerstören.
Auch die Bürger in Odessa, in Dnipro oder Charkiw bräuchten einen guten Schutz.
ZDF-Korrespondent Henner Hebestreit berichtet von einer neuen Qualität der Luftangriffe auf die Ukraine durch Hyperschall-Raketen – von der Krim abgefeuert, vier Minuten Flugzeit.25.03.2024 | 1:39 min
Klitschko: Zu wenig Engagement im Kampf gegen Korruption
Darüber hinaus wirft Klitschko der ukrainischen Regierung vor, zu wenig gegen die im Land grassierende Korruption zu unternehmen. Auf die Frage, ob die Regierung bei der Korruptionsbekämpfung auf einem guten Weg sei, sagte er:
Er selbst habe "genau dieselbe Meinung". Präsident Selenskyj hat immer wieder einen rigorosen Kampf gegen Korruption im Staatsapparat angekündigt. Der Nachweis von Erfolgen bei diesem Kampf gilt auch als Voraussetzung für eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine.
Korruption ist in der Ukraine ein ernsthaftes Problem. Um dem EU-Beitritt näher zu kommen, versucht Kiew entschlossen gegen Korruption vorzugehen.14.12.2023 | 2:42 min
Erst vor wenigen Tagen hatte Agrarminister Mykola Solskyj aufgrund von Korruptionsvorwürfen seinen Rücktritt eingereicht. Das ukrainische Antikorruptionsbüro wirft ihm vor, er habe sich ungesetzlich staatliche Grundstücke im Wert von Millionen angeeignet.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.