Kim Dotcom soll laut Berichten an USA ausgeliefert werden

    Medienberichte:Kim Dotcom soll an USA ausgeliefert werden

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    Neuseeland will den früheren Internetunternehmer Kim Dotcom nach jahrelangem Rechtsstreit offenbar an die USA ausliefern. Dort müsste er sich vor Gericht verantworten.

    Archiv: Kim Dotcom
    Internetunternehmer Kim Dotcom im Jahr 2015
    Quelle: dpa

    Der umstrittene Internetunternehmer Kim Dotcom, früher Kim Schmitz, soll offenbar von Neuseeland an die USA ausgeliefert werden. Das teilte der neuseeländische Justizminister Paul Goldsmith am Donnerstag laut mehreren Medienberichten mit.
    In den Vereinigten Staaten müsste sich Dotcom im Zusammenhang mit der nicht mehr existierenden Filesharing-Website Megaupload vor Gericht verantworten.
    Der in Deutschland geborene Dotcom, der seinen Wohnsitz in Neuseeland hat, kämpft seit 2012 gegen seine Auslieferung. Das FBI hatte vor mehreren Jahren bereits eine Razzia in seinem Haus in Auckland angeordnet.

    Justizminister unterzeichnet Beschluss zur Auslieferung

    Neuseelands Justizminister Paul Goldsmith habe nun einen Auslieferungsbeschluss für Dotcom unterzeichnet, sagte ein Sprecher des Justizministers laut der Nachrichtenagentur Reuters. In einer Erklärung schrieb Goldsmith demnach:

    Ich habe alle Informationen sorgfältig geprüft und entschieden, dass Herr Dotcom an die USA ausgeliefert werden sollte, um sich vor Gericht zu verantworten.

    Paul Goldsmith, neuseeländischer Justizminister

    "Wie üblich" habe Dotcom nun "eine kurze Zeitspanne", um sich über die Entscheidung zu beraten. Weitergehend wollte sich Goldsmith demzufolge vorerst nicht äußern.
    "Kriminelle Karrieren: Kim Dotcom - König der Raubkopierer": Kim Schmitz alias Kim Dotcom sitzt am Schreibtisch hinter einem Laptop, Archiv 2013.
    Er dürfte der bislang größte Raubkopierer sein: Kim Schmitz aka Kim Dotcom verdiente Millionen mit seiner Website "Megaupload". ZDFinfo stellt den zweifelhaften Unternehmer vor.03.09.2020 | 44:21 min

    Dotcom gibt sich gelassen

    In einem Beitrag im Onlinedienst X reagierte Dotcom auf die Medienberichte. "Keine Sorge, ich habe einen Plan", schrieb er. In einem weiteren Post ergänzte er: "Ich liebe Neuseeland. Ich werde nicht weggehen."
    Kim Dotcom auf X
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    Megaupload: Verstöße gegen Urheberrecht?

    Die US-Behörden werfen Dotcom unter anderem Betrug, Geldwäsche und massive Urheberrechtsverletzungen vor.
    So sollen er und drei andere Führungskräfte von Megaupload Filmstudios und Plattenfirmen mehr als 500 Millionen Dollar gekostet haben. Zahlende Nutzer von Megaupload hatten urheberrechtlich geschütztes Material gespeichert und weitergegeben. Der Website brachte das mehr als 175 Millionen Dollar an Einnahmen.
    Der Marketingchef des Unternehmens, Finn Batato, und der technische Leiter und Mitbegründer Mathias Ortmann, beide aus Deutschland, sowie ein dritter leitender Angestellter, der Niederländer Bram van der Kolk, wurden 2012 zusammen mit Dotcom verhaftet.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: Reuters
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