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Regionalwahl in Katalonien:"Ein neues Zeitalter"
von Anna Feist
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Für die Sozialisten war die Regionalwahl ein historischer Erfolg, für die Unabhängigkeitsbefürworter Kataloniens eine Niederlage. Eine Hängepartie für die Regierungsbildung?
Wahlsieger in Katalonien ist die sozialistische PSC-Partei. Die Separatisten erleiden eine historische Niederlage.13.05.2024 | 2:05 min
Am Sonntag wurden in Katalonien Regionalwahlen abgehalten, die entscheidend sein könnten für die Regierungsbildung. Salvador Illa, Spaniens ehemaliger Gesundheitsminister hat mit den Sozialisten 42 der insgesamt 135 Abgeordnetensitze geholt. Das sind neun mehr als im Jahr 2021.
Doch zur Regierungsmehrheit braucht er 68 Sitze, und einen, wenn nicht sogar zwei Koalitionspartner.
Ex-Regierungschef in der Opposition
Die Rechten scheiden aus. Es bleiben die linken Separatisten um den bisherigen katalanischen Regierungschef Pere Aragonès i Garcia. Doch der hat eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Und will nun die Konsequenzen ziehen.
2017 wollte der Separatistenführer Puigdemont Katalonien in die Unabhängigkeit führen. Für die anstehenden Regionalwahlen muss er seinen Wahlkampf nun nach Frankreich verlegen. 11.05.2024 | 2:31 min
Puigdemont erhebt Anspruch auf Präsidentschaftsamt
Zum Koalieren bliebe auch der Zweitplatzierte. Doch der hat einen anderen Plan: Aus dem Exil in Frankreich hat Carles Puigdemont mit der Partei der Junts 35 Sitze geholt. Drei Sitze mehr als bisher: ein Erfolg.
Für den Separatistenführer, der in Spanien mit Haftbefehl gesucht wird wegen des Vorwurfs der Veruntreuung und des Ungehorsams, da er im Jahr 2017 die Unabhängigkeit Kataloniens ausrief, gar ein klarer Führungsanspruch.
Doch erstmal wird er vermutlich abwarten, ob das umstrittene Amnestiegesetz, das seine sieben Junts-Abgeordneten der spanischen Regierung abgerungen haben, so auch durchkommt. Denn nur dann werden Puigdemont und Hundert weitere Separatisten rechtlich entlastet und nur dann kann Puigdemont überhaupt nach Katalonien zurückkommen.
Separatistenchef Puigdemont wird in Belgien und Spanien per Haftbefehl gesucht, trotzdem trat er zum Wahlkampf an. 10.05.2024 | 2:21 min
Puigdemont droht Madrid mit "Magenschmerzen"
Sollte er in Katalonien dagegen nicht zum Zug kommen, dann droht Puigdemont, wolle er Madrid "Magenschmerzen" bereiten. Denn nur mit seinen sieben Junts-Angeordneten hält sich die spanische Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sanchez. Theoretisch könnte er also das gesamte Land in eine Regierungskrise stürzen.
Die Verhandlungen um eine katalanische Regierung könnten langwierig werden.
Jahrelang war Carles Puigdemont im Exil, jetzt könnte er bald nach Spanien zurückkehren.30.01.2024 | 2:12 min
Die Bürger Barcelonas scheint das aber nicht in Sorge zu versetzen. Mercedes Saez erklärt:
"Hinsetzen, reden, vor allem nachgeben, um Vereinbarungen zu treffen, wir haben keine solche Kultur. Es ist unsere Aufgabe für das zu kämpfen, was uns gehört und die anderen sind uns egal."
So gelten für Salvador Illas "neues Zeitalter" also trotzdem erstmal alte Bräuche.
Anna Feist ist Reporterin im ZDF-Studio Paris.
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