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Wahlen in den USA:Kapitolstürmer feiern Trumps Sieg
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Im Januar 2021 haben Sie das Kapitol gestürmt, am Tag von Trumps Wahlniederlage. Nun haben sie Grund zum Feiern: Trumps Sieg und eine wahrscheinliche Begnadigung der Verurteilten.
Donald Trump will verurteilte Aufrührer begnadigen - etwa seine Anhänger, die am Sturm aufs Kapitol beteiligt waren. (Archiv)
Quelle: imago images
Mit einer Flasche Sekt der Marke "Trump" feiert er den Wahlsieg Donald Trumps: Der Mann aus Florida, der nach dem Sturm auf das Kapitol im Januar 2021 auf Bildern vor dem Rednerpult der damaligen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, posierte. In den sozialen Netzwerken teilte er nun seinen Jubel.
So lautet seine Botschaft an Politik und Justiz, bevor er einen weiteren Schluck aus der Flasche nimmt.
Der Swing State Wisconsin mit seinen 10 Wahlmännern geht an Donald Trump. Damit hat Trump eine Mehrheit im Electoral College sicher - er gewinnt die US-Wahl und wird der 47. US-Präsident. 06.11.2024 | 2:28 min
Tote und Verletzte beim Sturm aufs Kapitol
Wie er jubilieren viele der Randalierer, die am 6. Januar 2021 gewaltsam ins Kapitol eindrangen. Angestachelt von Behauptungen Trumps, ihm sei der Wahlsieg gestohlen worden, stürmte damals ein Mob das Gebäude. Die Angreifer verwüsteten Büros, drängten Parlamentarier in die Enge. Fünf Menschen verloren ihr Leben, mehr als 100 Polizisten und Polizistinnen wurden verletzt. Es war der Tag, an dem im Kongress die förmliche Bestätigung des Siegs von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 anstand.
Mehr als 1.500 Menschen wurden wegen der Gewalt vom 6. Januar angeklagt, Hunderte verurteilt. Ex-Präsident Trump hingegen hat die Aufrührer als Patrioten gelobt und als Geiseln bezeichnet. Und er hat Begnadigungen angekündigt, wenn er ins Weiße Haus zurückkehrt.
Zwei Brüder aus West Virginia waren am 6. Januar 2021 nach Washington gefahren, um am Sturm aufs Kapitol dabei zu sein. Beide wurden verurteilt – und erzählen von ihren Motiven.16.10.2024 | 6:47 min
Trump plant Begnadigung für viele Randalierer
In seiner Siegesrede am Mittwoch erwähnte der wiedergewählte Trump sie nicht, doch die Erwartungen sind hoch. Im Wahlkampf spielten die "J6"-Randalierer, wie sie genannt werden, immer wieder eine Rolle, auf Kundgebungen wurden sie als Helden gefeiert.
Trump hat angekündigt, die Randalierer am ersten Tag seiner neuen Präsidentschaft zu begnadigen. Dem "Time Magazine" sagte er, er ziehe die Begnadigung aller in Betracht. Später fügte er noch hinzu: "Wenn jemand böse und gemein war, würde ich das noch einmal anders betrachten."
"Proud Boy"- Anführer im Blick
Im Gespräch mit dem Sender NBC schloss er allerdings auch Enrique Tarrio nicht aus, den ehemaligen Anführer der rechtsradikalen "Proud Boys", der wegen aufrührerischer Verschwörung zu 22 Jahren Haft verurteilt wurde. Tarrio sei furchtbar behandelt worden, sagte Trump.
Bei einer Veranstaltung im Juli erklärte er, er würde jene, denen ein Angriff auf Sicherheitskräfte vorgeworfen werde, auf jeden Fall begnadigen, wenn sie "schuldlos" seien. Auf den Einwand der Interviewerin, dass es sich um verurteilte Randalierer handele, antwortete Trump: Sie seien schließlich von einem "sehr harten System" verurteilt worden.
Im Januar stürmten radikale Anhänger des damaligen US-Präsidenten Trump das Kapitol in Washington. Fünf Menschen starben. Welche Rolle hat Trump bei diesem Angriff gespielt? Auch darum geht es in einem Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses. 28.07.2021 | 2:37 min
"Politische Gefangene" hoffen auf Freilassung
Als Präsident habe Trump nun umfassende Befugnisse, Massenbegnadigungen auszusprechen, umreißt Kim Wehle von der Universität Baltimore den rechtlichen Rahmen. "Das Begnadigungssystem ist auf Gewinner und Verlierer ausgelegt", sagt sie.
Trump könnte die Begnadigungen gestalten, wie er wolle. Die Öffentlichkeit hätte keine Möglichkeit, sie anzufechten.
In seiner ersten Amtszeit hatte Trump von seiner Macht bereits mit deutlicher Tendenz Gebrauch gemacht. Besonders in den letzten Tagen wurde ein breites Spektrum politisch Verbündeter begnadigt.
Darauf setzen nun auch Jacob Lang und viele andere: Sie, die "politischen Gefangenen" vom 6. Januar 2021, kämen "endlich nach Hause", erklärt der Inhaftierte unmittelbar nach Trumps Wahlsieg. "Es wird keine Bitterkeit in meinem Herzen sein, wenn ich in 75 Tagen, am Tag der Amtseinführung, durch diese Türen gehe."
Quelle: AP
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