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Faktencheck
Falschinformationen im Netz:Desinformationswelle gegen Harris rollt los
von Jan Schneider
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Seit Kamala Harris ins Rampenlicht des US-Wahlkampfs rückt, werden auch vermehrt Falschinformationen über sie und ihre mögliche Kandidatur verbreitet. Eine Auswahl im Check.
Kamala Harris rückt nach dem Rückzug von Joe Biden ins Rampenlicht.
Quelle: ddp images
Nach dem Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden aus dem Rennen um die nächste Präsidentschaft werden im Kurznachrichtendienst X vermehrt Falschinformationen über Vize-Präsidentin Kamala Harris geteilt. Viele der Fakes sind schon älter und wurden nun neu gepostet oder verbreitet. ZDFheute mit einer Übersicht über reichweitenstarke Falschbehauptungen.
Tonspur von Harris' Rede an Washingtoner Universität manipuliert
Mit mehr als drei Millionen Aufrufen alleine auf der Plattform X kursiert etwa ein Video von Harris, in dem sie mehr oder weniger wirr von heute, gestern und morgen erzählt: "Heute ist heute. Und gestern war heute gestern. Morgen wird heute morgen sein. Also lebe heute, damit die Zukunft heute so sein wird wie die Vergangenheit heute, wie sie morgen ist", sind die Worte, die in dem Clip zu sehen sind - doch das Video wurde manipuliert: Über das echte Video der Rede wurde eine neue Tonspur gelegt.
Die Rede fand am 25. April 2023 an der Howard Universität in Washington D.C. statt und ihre echten Worte sind auch im Transkript der Veranstaltung nachzulesen. Berichten zufolge wurde sie damals wegen ihrer unklaren Ausdrucksweise kritisiert, ihre Aussagen waren jedoch bei weitem nicht so verworren wie in dem manipulierten Video auf X.
Nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen hat Joe Biden seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin für die US-Wahl im November vorgeschlagen.21.07.2024 | 2:14 min
Harris posierte nicht mit Jeffrey Epstein auf dem roten Teppich
Ebenso manipuliert ist auch ein Bild, das sie mit dem Investmentbanker und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zeigen soll. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein Bild von Harris mit ihrem Ehemann Douglas Emhoff auf dem roten Teppich vor dem The Broad Museum in Los Angeles aus dem Jahr 2015. Epsteins Kopf wurde nachträglich in das Foto eingefügt.
Epstein, der sich in der Untersuchungshaft das Leben genommen hat, ist immer wieder Teil von Verschwörungserzählungen.
BBC-Reporter Shayan Sardarizadeh auf X
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Biden hat seine Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen und Kamala Harris vorgeschlagen. Worauf es für die Demokraten jetzt ankommt, erklärt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.22.07.2024 | 1:45 min
Kamala Harris darf kandidieren
In mehreren Beiträgen in sozialen Medien wird fälschlicherweise angezweifelt, ob Harris für eine Kandidatur zur US-Präsidentin infrage kommt. Auf Instagram wird etwa ein Bild verbreitet mit dem Text: "Kamala Harris ist KEINE 'geborene Staatsbürgerin' gemäß Art. II Abs. 1 Abs. 5 der US-Verfassung. Beide Eltern waren Ausländer, KEINE US-Bürger, als Kamala in Oakland, Kalifornien, geboren wurde. Ihr fehlen zwei der drei Teile des 'geborenen Staatsbürger'-Tests. Kamala kann nicht Präsidentin werden!"
Die Herkunft der Eltern spielt für das Amt des US-Präsidenten allerdings gar keine Rolle. Die Verfassung schreibt nur drei Anforderungen vor: Anwärter müssen gebürtige US-Bürger sein, mindestens 35 Jahre alt sein und seit mindestens 14 Jahren in den USA leben. US-Vizepräsidentin Harris erfüllt diese drei Kriterien: Sie wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren und hat demnach laut der US-Verfassung die Staatsbürgerschaft erhalten.
Für die Republikaner scheint schon festzustehen, dass Kamala Harris für die Demokraten als Kandidatin ins Rennen ziehen wird. Aus dem Trump-Lager kommen bereits scharfe Attacken.22.07.2024 | 1:57 min
Die Behauptung, Harris dürfe nicht als US-Präsidentin kandidieren, kursiert schon länger. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump erklärte im Jahr 2020 diesbezüglich, er müsse erst prüfen, ob Harris für das Amt des Vizepräsidenten geeignet sei.
Zuvor war auch schon versucht worden, Ex-US-Präsident Barack Obama mit der Behauptung, er sei nicht in den Vereinigten Staaten geboren und damit gar nicht rechtmäßig wählbar, in Misskredit zu bringen. Auch diese Behauptung war falsch: Obama erblickte in Honolulu (Hawaii), also auf US-amerikanischem Staatsgebiet, das Licht der Welt.
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