Italien: Polizei befreit 33 Inder von zwei Agrarbetrieben

    Agrarbetriebe in Italien:"Sklaverei": Polizei befreit mehr als 30 Inder

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    Arbeitstage mit bis zu zwölf Stunden, sieben Tage die Woche, vier Euro Stundenlohn - so erging es 33 indischen Erntehelfern in Norditalien. Die Polizei spricht von "Sklaverei".

    Heuballen auf einem Feld
    Arbeitsausbeutung steht in Italien seit einem Arbeitsunfall im Fokus, bei dem ein indischer Obstpflücker starb, nachdem ihm ein Arm von einer Maschine abgetrennt wurde.
    Quelle: dpa

    In Italien sind zwei landwirtschaftliche Betriebe geschlossen worden, in denen mehr als 30 Erntehelfer aus Indien unter sklavenähnlichen Bedingungen gehalten wurden.
    Zugleich beschlagnahmten Ermittler in der Nähe der italienischen Stadt Verona Vermögenswerte von annähernd einer halben Million Euro, wie die Justiz mitteilte. Gegen die beiden Besitzer - ebenfalls aus Indien - wird ermittelt.
    Feld mit Traktoren
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    Erntehelfer aus Indien mit falschen Versprechen geködert

    Den Behörden zufolge hatten die zwei Männer insgesamt 33 Landsleute mit dem Versprechen auf guten Lohn und bessere Lebensbedingungen aus ihrer Heimat nach Italien gelockt.
    Für Einreise und eine vermeintliche Arbeitserlaubnis mussten die Erntehelfer aber schon 17.000 Euro zahlen oder sich entsprechend verschulden. Nach der Ankunft nahm man ihnen die Pässe ab.

    Saisonarbeit: Sieben Tage die Woche, vier Euro Stundenlohn

    Sie wurden dann gezwungen, in den Betrieben nahe der Gemeinde Cologna Veneta sieben Tage die Woche zehn bis zwölf Stunden auf den Feldern zu arbeiten - zu einem Stundenlohn von vier Euro.
    Untergebracht waren sie nach Angaben der Behörden in baufälligen Behausungen mit menschenunwürdigen sanitären Einrichtungen, die sie nur zur Arbeit verlassen durften. Die Polizei sprach von "Sklaverei".
    plan b: Gemeinschaft statt Profit
    Viele Menschen setzen auf ein Umdenken am Arbeitsplatz, in der Landwirtschaft und beim Wohnen.23.11.2023 | 29:45 min

    Italien: Viele arbeiten illegal in Landwirtschaft

    Wie andere europäische Länder hat auch Italien wachsende Arbeitskräfteengpässe, die oft durch Einwanderung, insbesondere in schlechter bezahlten Jobs, aufgefüllt werden, und ein Gastarbeitersystem, das Betrugsfälle aufweist.
    In Italiens Landwirtschaft sind nach Schätzungen etwa 230.000 Menschen illegal beschäftigt - darunter viele Migranten aus Ländern wie Indien oder Pakistan. Viele Produkte, die dort hergestellt werden, landen auch in deutschen Supermärkten.
    Im vergangenen Monat hatte der Fall eines indischen Erntehelfers für Schlagzeilen gesorgt, der bei einem Arbeitsunfall im Süden von Rom seinen rechten Arm verloren hatte und verblutete, ohne dass sein Arbeitgeber sich groß darum kümmerte.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, Reuters

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